Gran Torino heißt der neue Film von Clint Eastwood. Es ist vielleicht der letzte, in dem er nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera steht. Er spielt in dem Vorortfilm einen rassistischen Kriegsveteranen, der nichts mehr vom Leben hat und alles hasst, was um ihn herum passiert; bis er durch den Kontakt mit einem asiatischstämmigen Nachbarsjungen und seiner Familie zum Umdenken gezwungen wird.
Der Film ging an den Oscars vollkommen unbeachtet vorüber. Keine Nominierung für Clint Eastwoods neuestes Werk, der doch sonst fast als Garant für Oscars gelten darf. Das Urgestein hat bereits vier der begehrten Trophäen, sechsmal wurde er zudem noch nominiert. Aber nicht für Gran Torino. Was vor allem im Angesicht der guten Kritiken überrascht, die der Film bekommen hat. rottentomatoes.com vergleicht 187 Kritiken, von denen 79% als wohlwollend gelten dürfen, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 7.1 bei 10 maximalen Punkten. Auch beim Publikum kam der Film ausgesprochen gut an. Am Wochenende des amerikaweiten Kinostarts spielte Gran Torino 30 Millionen Dollar ein; insgesamt hat die Produktion, die mit einem Budget von 35 Millionen realisiert wurde, allein in den USA bisher über 130 Millionen Dollar eingespielt.
Merkwürdig, dass dieser Film, der bei Kritikern wie beim Publikum gleichermaßen gut ankam, so unbemerkt an den Oscars vorbeigehuscht ist. Vielleicht liegt es an der Sozialkritik, die der Film äußert? Vielleicht liegt es daran, dass es keine Mainstream-Produktion, kein reiner Unterhaltungsfilm ist, sondern einer, der Fragen aufwirft? Clint Eastwood jedenfalls ist es egal, dass Gran Torino bei den Oscars leer ausgegangen ist. “Solche Eitelkeiten sind mir fremd”, sagt er. “Ich möchte Filme machen, die als solche etwas bedeuten.”
Was er bedeutet, und warum er vielleicht kein typischer Oscar-Film ist, können wir ab dem 5. März selbst rausfinden. Ab dann läuft der Film auch in den deutschen Kinos.