Go West – Freiheit um jeden Preis spielt im Frühsommer 1984: Der 18-jährige Frank (Sergej Moya) blickt einer hoffungsvollen Schauspieler-Karriere entgegen. Sein bester Freund Thomas (Franz Dinda) ist zum wiederholten Male nicht zum Wehrdienst erschienen und damit fahnenflüchtig. Zusammen mit dem abenteuerlustigen, aber naiven Alex (Frederick Lau) will Thomas jetzt wahr machen, wovon die Freunde schon seit Kindertagen geträumt haben: Flucht in den Westen. Frank, der seine Schauspieler-Karriere in der DDR weiterverfolgen will, fährt Thomas und Alex zur Grenze – doch eine Sondereinheit der Stasi taucht auf. Sie entkommen nur knapp. Ausgerechnet Franks Vater, Stasi-Major Kurt Korbach, wird zusammen mit dem Stasi-Hardliner Leutnant Frey (Matthias Koeberlin) auf einen eigenen Sohn angesetzt. Die gnadenlose Jagd wird zur Zerreißprobe ihrer Freundschaft …
Kurt Sagatz vom Tagesspiegel sah mit Go West – Freiheit um jeden Preis einen Actionfilm für das junge Nachwende-Publikum. “Das spannend erzählte Fluchtdrama, das ProSieben heute und am Freitag in zwei Teilen zeigt, verträgt selbst die Länge von 180 Minuten ohne Hänger. In diesem Film, der auf keinen realen Begebenheiten beruht, wird nicht versucht, die Segnungen des sozialistischen Gegenentwurfs ostalgisch heraufzubeschwören. Genauso wenig wird die DDR als Hort des Bösen dargestellt. Auch wenn einige das System aus ganzem Herzen gehasst haben, insgesamt haben sich doch die meisten mit dem Staat arrangiert. Vor allem aber ist Go West – Freiheit um jeden Preis ein junger Film mit ausgezeichneten jungen Darstellern.”
Zwar ist für Klaudia Wick von der Berliner Zeitung die Geschichte von Go West – Freiheit um jeden Preis historisch nicht verbürgt, dafür aber überaus unterhaltsam. Gerade die "schnodderige Unbekümmertheit macht den temporeichen Zweiteiler so sehenswert. Denn unbeschwert von der Verpflichtung, irgendeine “wahre” Geschichte einigermaßen an den historischen Gegebenheiten entlang zu fiktionalisieren, kann sich das Drehbuch von Matthias Pacht nun darauf konzentrieren, die erfundene Story gefühlswahr zu motivieren. … Die Geschichte bleibt gänzlich frei von jenen ärgerlichen Unmöglichkeiten, die den Figuren allein aus dramaturgischen Notwendigkeiten passieren. In diesem Sinne darf sich Go West – Freiheit um jeden Preis in eine Reihe stellen mit der packenden ARD-Serie weissensee—2: Stell dir vor, es ist Fernsehen und man sieht es gern! Das ist doch auch mal eine Losung."
Für Peter Zander von der Berliner Morgenpost ist Go West – Freiheit um jeden Preis vieles und er fasst am Ende seiner Kritik zusammen: “Der Film mag ein paar Volten zu viel schlagen und das Trio auf der Flucht in zu viele ausweglose Situationen führen: Es ist eben in erster Linie ein Thriller und kein Dokudrama. Aber einer, bei dem man bis zum Schluss mitfiebert.”
Auch Angelika Mihan von der Märkischen Allgemeinen ist für Go West – Freiheit um jeden Preis des Lobes voll, vorallen für die Teamleistung hinter der Kamera. “Regisseur Andreas Linke (”Tornado – Der Zorn des Himmels (Tornado – Der Zorn des Himmels)“:/movies/tornado-der-zorn-des-himmels) inszeniert die Geschichte äußerst temporeich, im zweiten Teil vielleicht sogar ein wenig mit zu viel Action. Dabei bedient er sich einer modernen, das heißt jugendlichen Bildsprache. Die Kamera hatte Stefan Unterberger. Auch die Sprache ist nicht angestaubt (Buch: Matthias Pacht), die Kleidung der Protagonisten sorgfältig gewählt und ihren Charakteren angepasst (Alex zum Beispiel ist ein Punker). Vor allem ist es den Ausstattern aus dem Hause der Potsdamer Produktionsfirma Teamworx zu danken, detailliert das Interieur der DDR in den Achtziger eingefangen zu haben. Ohne Übertreibung und gänzlich ohne Ostalgie.”
Go West – Freiheit um jeden Preis wird heute Abend um 20.15 Uhr auf ProSieben ausgestrahlt, der zweite Teil folgt morgen. Einschalten lohnt sich, aber falls euch doch anderes interessiert, dann schaut doch in unser Fernsehprogramm.