Seitdem das Internet noch dem letzten Hinterwäldler die Möglichkeit gegeben hat, globale Präsenz zu zeigen, erfreuen sich Internet-Videos verschiedenster Couleur und Machart größter Beliebtheit. Von Pannen über Sport und Tiere und verschiedenste Arten der Selbstdarstellung bis hin zu richtigen Kurzfilmen bieten youtube.com und Konsorten alles, was das bewegte Bild hergibt. Und dank großer Popularität und Produktivität schaffen es die Internet-Videos jetzt sogar auf die große Leinwand.
Mit Global City Beats kommt ein Film ins Kino, der ausschließlich aus diesen Internet-Videos besteht. Gemeinsam mit Yahoo! haben die Voelker Brothers einen weltweiten Wettbewerb ausgerufen, der die besten Netzvideos zu einem 90-minütigem Kinofilm vereint. Aus über 800 Einsendungen wurden schließlich 15 Beiträge aus sechs Ländern ausgewählt, die nun mit einem Soundtrack der Voelker Brothers auf die Kinoleinwand kommen. Die Beiträge sind sehr verschieden, nur die Stadt und ihr ganz eigener Flair darf als gemeinsamer Nenner gelten. Der Herzschlag der Städte lautet also nicht ganz umsonst der deutsche Untertitel des Films.
Zum Beispiel geht es auf einem Single-Gear-Bike in halsbrecherischer Fahrt durch die Straßenschluchten von Manhattan. In Norwegen stürzen sich Männer von hohen Klippen in die Tiefe. In London laufen athletische “GoGirls!” Parkour. Münchner Snowboarder rocken zu “Top Top the Radio”, einem Sommerhit-verdächtigen Song der tschechischen Band Sunshine.
Auf filmz.de hat sich die Redaktion die Arbeit gemacht, alle fünfzehn Beiträge vorab in ihrer Internetversion zusammenzusuchen. Die ganz Neugierigen unter Euch können also mit dieser Linksammlung auch von zu Hause aus einen Blick auf das Projekt werfen. Für alle Fans von Kinosesseln und großen Leinwänden – und für alle, die den Soundtrack der Gebrüder Voelker nicht verpassen wollen, startet der Film diese Woche auch im Kino.
Auch wenn Global City Beats wahrscheinlich keine Kassenrekorde aufstellen wird, handelt es sich hier doch um einen interessanten Versuch, moderne Jugendkultur mit gängiger Kulturpraxis zu vereinen. Ob der Film auch bei einer Generation ankommt, die vom Numa-Guy und Lord of the Weed noch nie etwas gehört hat, bleibt fraglich. Aber ein guter Einstieg wäre es allemal.