Fast & Furious 4: Die Pheromonfalle für Männer

02.04.2009 - 08:46 Uhr
Vin Diesel zeigt sein ganzes schauspielerisches Können
Universal Pictures
Vin Diesel zeigt sein ganzes schauspielerisches Können
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Autos, Frauen, Action. Der 4. Teil der Testosteron-Farce bietet genau das. Und nicht mehr.

Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile. kommt ins Kino. Ein weiterer Film, den die Welt nicht braucht, wie ich finde. Mag ja sein, dass das ein Großteil der männlichen Bevölkerung westlicher Industrienationen anders sieht. Dennoch: Ich bleibe bei meiner Meinung.

Ich bin kein Ökoheini. Ich habe einen Führerschein. Ich fahre gern Auto. Sehr gerne sogar. Ich mag es sogar, an der Ampel zu stehen und völlig sinnfreie Drag-Races auf 50 km/h zu machen, nur weil ich das Geräusch eines aufheulenden Motors liebe und dieses Gefühl, solch eine Kraft unter den Fingern zu haben. Ich habe Need for Speed: Underground wie seine Nachfolger mit größter Begeisterung gespielt und meinen Mitsubishi getunt bis zum geht nicht mehr. Und ich mag Frauen. Auch gerne leicht bekleidet. Und auch, wenn ich ganz und gar nicht verstehe, warum Autos und Frauen so gut zusammenpassen sollen, habe ich nichts dagegen, wenn sich eine halbnackte Schönheit auf einer Motorhaube räkelt. Und ich mag Action. Ich mag es, wenn alles schnell und laut zugeht und die Fetzen fliegen und geballert wird und es spannend ist und irgendwas explodiert und sowieso und überhaupt.

Aber zum Teufel noch einmal: Das allein macht keinen Film. Auch wenn ich Frauen und Autos und Action mag – das Ganze muss mehr sein als die Summe seiner Teile.

Und das dann auch noch mit Vin Diesel. Spätestens mit xXx – Triple X ist dieser aufgeblähte, unkultivierte Anabolika-Macho auf das Siegertreppchen der Schauspieler geklettert, die meiner Ansicht nach diese Berufsbezeichnung einfach nicht verdienen. Mag sein, dass ich dem einen oder anderen Fan von Pitch Black – Planet der Finsternis damit auf den Schlips trete, ich entschuldige mich förmlichst im Voraus. Es ist nichts als persönliche Aversion gegen diesen Kerl wie diesen neuen Film, die aus mir spricht. Gemischt mit leisem Kopfschütteln über das Geschlecht, dem ich angehöre. Denn es muss ja genug Männer geben, denen das Ganze gefällt, wenn sie von dem Schund schon einen vierten Teil gedreht haben. Vielleicht haben die Klischees doch Recht. Vielleicht sind Männer wirklich so einfach gestrickt. Vielleicht bin ich im tiefsten Grunde meines Herzens eine Frau. Vielleicht sollte ich mich operieren lassen.

Wenn es allerdings da draußen noch mehr Angehörige des starken Geschlechts gibt, die das ähnlich sehen – dann bin ich beruhigt ein Mann und rufe euch auf: Lasset uns zusammen Farbe bekennen und diesen Film boykottieren, auf dass nicht dereinst die Frauen von uns behaupten mögen: frailty, thy name is man!

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