Wie schon im ersten Teil vorgestellt, bietet das Fantasyfest 2008 auch dieses Jahr eine vielseitige Auswahl an Fantasyperlen, Science-Fiction und Thrillern. Wer schon längst den Überblick verloren hat, welcher Film einen Leinwandblick wert ist, kann sich hier orientieren. Wir haben weitere Highlights zusammengestellt, die einen Kinobesuch lohnenswert machen.
Zugegeben, die Story klingt absolut hinrissig: Aliens landen bei den Wikinger, aus dem Wrack des Ufos steigen zwei Kreaturen: Kainan und der blutrünstige Moorwen. Als Moorwen beginnt, die Wikinger auszulöschen, schließen diese einen Pakt mit Kainan und verbinden ihre überlegene Waffentechnik mit der futuristischen Technologie von Kainan. Die Schlacht kann beginnen…
Wer hier schon den Kopf schüttelt, sollte einen Bogen um Outlander machen. An alle anderen: Dies ist die außergewöhnliche Möglichkeit, Outlander im Kino zu sehen. Die Weinstein Company hält den seit einem Jahr fertig gestellten Film schon länger zurück und könnte den für Dezember geplanten Kinostart wiederum verschieben. Noch ein weiterer Grund: Schon mal Jesus Christus als mordenden Wikinger gesehen? James Caviezel, der den Heiland in Die Passion Christi spielte, erhielt in Outlander seine nächste große Hauptrolle.
Waltz with Bashir erntete in Cannes 2008 bereits großen Beifall. Der Animationsfilm, der aufgrund seiner Machart an Persepolis erinnert, wurde gar als neuartiges Genre “Dokumentarfilm im Zeichentrickgewand” bezeichnet. Die Goldene Palme musste er aber an Die Klasse abtreten.
Der Film arbeitet das Trauma des Regisseurs auf, der als Soldat im Libanonkrieg die (von der UN-Generalversammlung als Genozid deklarierten) Massaker von Sabra und Schatila miterlebte, bei dem christliche libanesischen Phalange-Milizen geschätzte 3000 palästinensische Zivilisten misshandelten und ermordeten. Ari Folman spielt darin sich selbst und vermischt in der Handlung grausame Kriegserlebnisse, Alpträume und Erinnerungen an eine verdrängte Vergangenheit.
Waltz with Bashir startet in Deutschland am 6. November 2008.
Sieben Tage Sonntag ist der Abschlussfilm von Niels Laupert in der Abteilung Film und Fernsehspiel an der HFF München. Das Drama spielt am 14. Januar 1996 und handelt von einer Wette, die zwei gelangweilte Jugendliche auf ein Menschenleben ansetzen. In den Hauptrollen sind Ludwig Trepte und Martin Kiefer zu sehen. Das im Film gezeigte Verbrechen ereignete sich 1996 in Polen, Laupert verlegte den Schauplatz in eine Leipziger Plattenbausiedlung. Indem er keine Erklärung für die Tat liefert, sondern den Fokus auf die visuelle Kraft der Schauplätze und die Darstellungen der Schauspielers legt, hat er eine Filmperle geschaffen, die Kritiker und Zuschauer gleichermaßen auf zahlreichen Festivals begeisterte.
Niels Laupert im Interview beim Tribeca Film Festival und Filmausschnitte gibts hier:
Zum Abschluss noch ein kleines Schmankerl aus Frankreich, das in Deutschland wahrscheinlich nicht in die Kinos kommen wird. In Frankreich erhielt der Film eine Freigabe ab 18, womit er erst der dritte Spielfilm ist, der dieses Urteil erleidet – und damit den Quasi-Tod an den Kinokassen. Der Regisseur und die Produzenten haben mit Verweis auf Meinungs- und Kunstfreiheit Einspruch eingelegt, ein endgültiges Urteil steht aber noch aus.
Worum geht’s? Lucie ist 9 Jahre alt, als sie ihren Folterknechten entkommen kann. Keiner weiß, wer das Mädchen jahrelang gefangenhielt, keiner kennt die Motive. Lucie wird in ein Waisenheim eingeliefert. 15 Jahre später macht sie sich zusammen mit ihrer Freundin Anna auf, um Rache an ihnen zu nehmen. Am Ende gerät Anna selbst in die Hände perverser Folterer und wird schließlich zur Märtyrerin.
Hier der Trailer
Das vollständige Programm des FFF 2008, mit den Spielzeiten für eure Stadt, findet ihr auf der offiziellen Seite