Heute Abend strahlt Arte um 22:15 Uhr das Thriller-Drama El Clan aus. In der Mafia-Geschichte geht es um den argentinischen Puccio-Familienclan, die ihre Haupteinnahmen aus Entführungen erzielen, bei denen sie hohe Lösegelder erpressen. Anstatt die Geiseln anschließend wieder freizulassen, werden die entführten Personen von der Familie getötet. Dabei ist die Handlung des Films von Pablo Trapero keinesfalls reine Fiktion. In Wirklichkeit beruht die Geschichte auf dem wahren Fall der Puccio-Familie aus Buenos Aires, die in der Übergangszeit zwischen Militärdiktatur und Demokratie in den 1980er Jahren ihr Geld auf genau diese Art verdiente. Nachfolgend schildern wir euch mithilfe eines Artikels von Culture Trip die näheren Hintergründe zu dem realen Vorbild von El Clan.
Die Taten des realen Puccio-Familienclans aus Argentinien
Um für seine Familie sorgen zu können, beschloss der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Arquímedes Puccio 1982 nach dem Ende des Falklandkriegs, wohlhabende Personen zu entführen und hohe Lösegelder von deren Familien zu erpressen. Das erste Opfer des Familienoberhauptes war ein junger Rugbyspieler, der zufällig der Teamkollege von Puccios Sohn Alejandro war. Dieser half seinem Vater aktiv dabei, neue potenzielle Opfer auszuwählen. Nachdem der entführte Rugyspieler damit drohte, seiner Familie die Identität der Puccios nach seiner Freilassung zu verraten, wurde er von Arquímedes Puccio erschossen. Seinen Sohn überzeugte er davon, dass sie die Tat unbedingt geheimhalten sollten, worauf dieser zustimmte und endgültig in die kriminellen Aktivitäten seines Vaters verstrickt wurde.
Das zweite Opfer der Puccios war ebenfalls ein Freund von Alejandro und wurde wie der junge Mann vor ihm getötet. Alejandro musste schließlich mit Geld ruhig gestellt werden, damit er die Morde weiterhin für sich behält. Die dritte Entführung, bei der das Verhältnis zwischen Vater und Sohn bereits angespannt war, ging schief und der Geschäftsmann Emilio Naum wurde nach einer Auseinandersetzung mit dem Clan erschossen und tot in den Straßen liegen gelassen. Das letzte Opfer der Puccios war eine 65 Jahre alte Frau, die während ihrer Gefangennahme krank wurde. Die Familie der entführten Frau war zudem nicht in der Lage, die geforderte Lösegeldsumme zu bezahlen, und Behörden suchten nach der Frau. An einer Tankstelle wurden Arquímedes und sein anderer Sohn Maguila von der Polizei festgenommen, während die entführte Frau bei der anschließenden Hausdurchsuchung im Keller gefunden wurde.
Die Verurteilung des Puccio-Familienclans
Nach der Verhaftung wurden die Mutter und die zwei Töchter der Puccio-Familie wieder freigelassen. Arquímedes, Alejandro und Maguila mussten sich dagegen vor Gericht verantworten. Auf dem Weg zur Verhandlung unternahm Alejandro einen Suizidversuch, indem er sich von einem Balkon stürzte. Er überlebte den Sturz, unternahm jedoch anschließend im Gefängnis während seiner lebenslänglichen Freiheitsstrafe noch vier weitere Suizidversuche. Er starb 2008 im Gefängnis an einer Lungenentzündung. Arquímedes wurde 2008 aus dem Gefängnis entlassen und starb 2013, wobei sich niemand aus seiner Familie seinem Leichnam annehmen wollte und das Familienoberhaupt in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt wurde. Einer Verurteilung entkam Maguila Puccio vollständig, indem er aus dem Land flüchtete.
In unserer Top 7 der berüchtigsten Mafia-Clans könnt ihr neben den Puccios noch weitere Familien entdecken, die in Filmen dargestellt wurden. Außerdem gab und gibt es auch im Jahr 2018 wieder einige Filme im Kino zu sehen, die auf wahren Begebenheiten basieren.
Seht ihr euch El Clan im Fernsehen an?