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Ein unvergessliches Gesamtpaket

14.10.2014 - 12:00 Uhr
Braveheart - Die Schlacht von Stirling Bridge
20th Century Fox
Braveheart - Die Schlacht von Stirling Bridge
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Star Wars, Matrix, Metropolis oder doch lieber Fantasy wie Herr der Ringe? Was ist die beste Wahl als Lieblingsszene eines Filmliebhabers? Eine schier unlösbare Aufgabe doch irgendwann musste eine Entscheidung getroffen werden...

"Was für eine Frage?" schoss mir durch den Kopf, als ich den Aufruf von Moviepilot las, einen Artikel zu meiner Lieblingsszene zu schreiben. Als Filmliebhaber schwemmte sofort eine Flut von Erinnerungen zu grandiosen Filmmomenten wie ein Tsunami durch meinen Kopf und hinterließ der Analogie folgend ein ungeordnetes Chaos im Kopf. Es gibt so viele Genre, die ich mag, aus so vielen Dekaden und Vergleiche lassen sich so schwer horizontal durch die Filmlandschaft ziehen, ebenso wie einen eindeutigen Sieger zu küren. Spätestens als ich einen "geeigneten Kandidaten" hatte, räusperte sich aus dem Hintergrund des Geistes die nächste Szene.

Letztendlich habe ich mich nach langem Hadern durchgerungen und die Wahl fiel auf die "Schlacht von Stirling Bridge" aus dem Epos Braveheart. Sie bietet für mich einfach ein gutes Gesamtpaket an Gründen, welche die Szene für mich unvergesslich macht.

Erstmal ist da der nostalgische Aspekt. Ich habe den Film das erste Mal mit ca. 14 Jahren gesehen und war schlichtweg von den Socken. Wie gebannt saß ich vor dem Fernseher und ließ mich von der Immersion tief ins 13. Jahrhundert ziehen. Ich hatte Tränen der Rührung in den Augen als William Wallace seine große Liebe kennenlernte und vergoss Tränen der Trauer und Wut als die Engländer ihr die Kehle durchschnitten. Das friedvolle, einfache Leben in seinem Heimatdorf fesselte mich und ich sah mich schon selbst mit ihnen am Lagerfeuer hocken und Geschichten lauschen. Ich war ein Teil der Dorfgemeinschaft und als die Engländer die Menschen tyrannisierten, hätte ich auch am liebsten mein Pferd gesattelt und wäre mitgeritten.

Dann endlich folgte das große Aufeinandertreffen der englischen Armee auf den schottischen Haufen von Bauern und Aushilfskriegern. Imposant marschierten die englischen Truppen diszipliniert und hervorragend ausgestattet am Horizont auf. Ich merkte wie sich ein großer Kloß in meinem Hals bildete und ich erste Zweifel an dem Ausgang dieser Schlacht bekam. Ich saß immerhin noch mit einer Tüte Flips bequem auf der Couch aber diese armen schottischen Seelen blickten einer Armee entgegen, die schon den Franzosen vernichtende Niederlagen zugefügt hat und die verfügten ebenfalls über ein professionelles Heer. Und dann sollten diese Männer noch für einen Haufen zerstrittener Adliger kämpfen, welche sie auch nur ausbeuteten und ihren eigenen Vorteil immer im Auge hatten. Ich konnte den Abgrund sehen, vor dem die schottischen Bauern und Handwerker, welche die Armee bildeten, standen und wäre ich dort zu dem Zeitpunkt gewesen, so wäre ich ebenfalls wankelmütig geworden. Doch dann ritt William Wallace auf das Schlachtfeld und strahlte eine unvergleichliche Selbstsicherheit aus. Anschließend folgte die berühmte Rede zum Anstacheln der Truppen, bei der ich heute noch eine Gänsehaut bekomme. Die visuelle Kraft und die grandiose akustische Untermalung ziehen mich immer wieder in ihren Bann. Als William Wallace dann seine Rede mit dem Satz „Sie mögen uns das Leben nehmen, aber niemals nehmen sie uns unsere Freiheit!“ abschließt, könnte ich immer wieder aus meinem Sessel aufspringen und mitbrüllen.                                       

Dann beginnt das Gemetzel...Die schwere Kavallerie der Engländer wird von den Pfählen der Schotten überrascht und anschließend bricht die Hölle los. Männer schlagen mit Schwertern, wuchtigen Hämmern und Flegeln aufeinander ein. Es spritzt Blut, Gliedmaßen werden abgetrennt und Schreie der Verzweiflung schallen über das Schlachtfeld. Die Kampfszenen beinhalten eine gewisse Ästhetik, die schonungslose Darstellung der Gewalt sowie ihrer Folgen lässt jedoch jeden Verdacht der Effekthascherei durch Gewaltverherrlichung im Keim ersticken. Am Ende der Schlacht wird man schockiert und fasziniert vom Gesehenen zurückgelassen. Die Siegesschreie der schottischen Kämpfer verursachen immer wieder bei mir eine Gänsehaut und lassen mich anschließend erschöpft tiefer in meinen Fernsehsessel sinken. Deshalb glaube ich die richtige Wahl getroffen zu haben was meine persönliche Lieblingsszene betrifft.

Neben dem nostalgischen Umstand, dass mich dieser Film in meiner Jugend geprägt hat, als mein Filmwissen noch sehr begrenzt war, gibt es natürlich auch einige analytische Gründe warum ich diesen Film selbst heute noch sehr verehre und er mich immer wieder zu begeistern vermag.

Da wäre zum einen der herausragende Soundtrack von James Horner, der mit seiner Arbeit zu Braveheart ein Meisterstück abgeliefert hat. Die malerischen Klänge der Dudelsäcke sind wohlklingend und passen natürlich perfekt zu dem Szenario. Besser hätte es sicher auch ein John Williams nicht hinbekommen, den ich für seine Kompositionen zu Star Wars, der weiße Hai, Indiana Jones und Jurassic Park sehr verehre.                                             

Zum anderen möchte ich kurz auf den Hauptdarsteller und Regisseur Mel Gibson eingehen. Er spielt seine Rolle perfekt, man merkt ihm die Leidenschaft an, die er für dieses Projekt hegte. Ich könnte mir in der Schlacht von Stirling keinen besseren vorstellen, auch im englischen Originalton habe ich nie einen störenden amerikanischen Akzent herausgehört.

Ich hoffe, ich konnte etwas von meiner Leidenschaft für diesen Film und insbesondere für diese Szene vermitteln und auch wenn der Film anschließend ein paar kleine Längen hat, gehört er zu meinen Lieblingen und die Schlacht von Stirling Bridge ganz besonders.


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