This War of Mine , That Dragon, Cancer , Papers, Please oder Depression Quest beschreiten verhältnismäßig neue Pfade. Alle diese Spiele widmen sich unangenehmen Themen und bieten schwere Kost. In dieselbe Kerbe schlägt auch Disorder. Darin steuern wir einen namenlosen Protagonisten, der mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, durch eine 2D-Welt. Seine Krankheit äußert sich nicht nur in Story, Stil oder Zwischensequenzen, sondern beeinflusst auch das Gameplay. Im Falle von Disorder bedeutet dies, dass wir zwischen zwei unterschiedlichen Welten hin- und herschalten können. Was vorher noch bunt und sicher war, kann durch die Augen eines Depressiven ganz anders wirken.
Ob Disorder geeignet ist, mehr Sensibilität für psychische Erkrankungen im Allgemeinen und Depressionen im Speziellen zu schaffen, kann ich nicht beurteilen. Der Co-Autor von Depression Quest, Patrick Lindsey beschäftigt sich in einem ausführlichen Artikel auf Destructoid jedoch eingehend mit Disorder und zeigt sich nur teilweise zufrieden. Die Aufteilung in die beiden unterschiedlichen Welten erscheine teilweise etwas bemüht und insbesondere die Bezeichnungen der Welten stören den Autor. Ebenfalls etwas unbeholfen wirkt die Tatsache, dass die Spieler von Disorder auf Knopfdruck zwischen den beiden Sichtweisen beziehungsweise Welten switchen können. Menschen, die unter Depressionen leiden, sind dazu meines Wissens leider nicht in der Lage.
Nichtsdestotrotz bietet das Spiel von Swagabyte Games eine ungewohnte Herangehensweise und einen interessanten Look. Auch wenn das Hin- und Herschalten zwischen depressiv und nicht depressiv die Wirklichkeit wohl kaum abbildet, können Titel wie Disorder oder auch Depression Quest eventuell für mehr Verständnis gegenüber psychischen Krankheiten sorgen. Ob das Ganze dann auch Spaß macht, muss wie immer jeder für sich selbst entscheiden. Disorder kann seit Mitte Januar via Steam für den PC gekauft werden und erscheint über ScrewAttack.
Was haltet ihr von Spielen wie Disorder?