Das Tagebuch eines alten jüdischen Mannes, der Selbstmord beging, bringt Peter Miller (Jon Voight) in Die Akte Odessa auf die Spur einer Organisation, die sich selbst Odessa nennt. Auf der Suche nach einem ehemaligen SS-Führer, der während des Zweiten Weltkriegs ein Konzentrationslager leitete, deckt Journalist Miller im Jahr 1963 nach und nach ein weit um sich greifendes Geflecht aus Nationalsozialisten auf, dass ehemaligen SS-Mitgliedern dabei hilft, ein neues Leben zu beginnen. Nach einem versuchten Mordanschlag wird die Sache für Miller ernst, und auch der israelische Geheimdienst entwickelt Interesse daran, den Journalisten bei der Zerschlagung der Organisation zu unterstützen.
Ronald Neames Thriller von 1974 basiert auf dem gleichnamigen Buch des britischen Schriftstellers Frederick Forsyth und arbeitet viel mit zeitgeschichtlichen Fakten. So waren tatsächlich ehemalige Nazi-Forscher an späteren Raketenprogrammen beteiligt, und auch strukturierte Gruppierungen aus ehemaligen SS-Mitgliedern existierten - ob unter dem Namen ODESSA (Organisation Der Ehemaligen SS-Angehörigen) steht dabei in Frage. Der Film selbst spielt größtenteils in Hamburg und gilt als beispielhaftes Werk für einen Thriller, der ohne übermäßige Action-Darstellung auskommt.
Moviepilot pischti schreibt über den Film:
Ein betagter Politthriller der Extraklasse, bei dem es um die Jagd nach einem ehemaligen SS-Kommandanten eines KZs 20 Jahre nach dem Krieg geht und der vor allem eines ist, wahnsinnig spannend und ereignisreich. Jon Voight und Maximilian Schell stehen sich schauspielerisch als Kontrahenten in nichts nach. Auch wenn der Film so schon gut genug ist, kommt es beim finalen Showdown sogar noch zu einem überraschenden Storytwist [...]. So sieht ein hervorragender Politthriller aus, Daumen hoch!
Zwei Dinge werden Die Akte Odessa regelmäßig vorgeworfen: Zum einen bezeichnen ihn viele als etwas hölzern, und zum anderen wurde beim Dreh etwas geschlampt. So tauchen im Hintergrund vieler Aufnahmen Automodelle, Plakate oder Rolltreppen auf, die ein Jahrzehnt zuvor, in dem der Film spielt, noch nicht existieren. Wer sich an solchen Details jedoch nicht stört, sollte trotz der späten Stunde definitiv einschalten.
- Was? Die Akte Odessa
- Wann? 02:55
- Wo? Das Erste