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Die 5 gruseligsten Doctor Who-Folgen

12.09.2014 - 18:08 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
"Are you my mummy?"
BBC
"Are you my mummy?"
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In Erwartung der Monster unterm Bett in "Listen" diesen Samstag, hier sind meine Horror-Highlights aus fünfzig Jahren Doctor Who.

Platz 5: The Tomb of the Cybermen

Horror altert nicht gut. Jemand, der mit Filmen und Serien aus dem neuen Jahrtausend groß geworden, tut sich oft enorm schwer dabei, Dinge, die die Menschen früher zu Tode erschreckt haben, ernst zu nehmen. Auch bei den 60er-Jahre-Cybermen ist es schwer, die offensichtliche Tatsache zu ignorieren, dass das hier einfach Menschen in silbernen Anzügen und Skimasken sind. Doch die Stimmen sind absolut schaurig und die Idee zeitlos: "You shall be like us." Ugh. Bitte nicht.

Platz 4: The Empty Child/The Doctor Dances

Der Höhepunkt der ersten Staffel des wiederbelebten Doctor Who ist seitdem ein Klassiker der Serie. Doch nicht nur die fantastische Chemie zwischen den Charakteren, die unvergleichliche Atmosphäre und Musik oder das oft zitierte Ende machen sie aus, sondern auch der pure Horror. Hier wurde ein Grundstein für etwas gelegt, das schon früher funktionierte und die Serie über die nächsten zehn Jahre bedeutend prägen würde: Finde etwas Alltägliches, das irgendwie ein bisschen gruselig aussieht und mach es zu einem Doctor Who-Monster. Und das macht es so furchterregend, dass die Gasmasken und der Satz "Are you my mummy?" mittlerweile ihren festen Platz in der Geek-Kultur haben.

Platz 3: Power of the Daleks

Kein Doctor Who-Best Of wäre komplett ohne eine Dalek-Folge. Andere Kandidaten wären Genesis of the Daleks, The Parting of the Ways und Asylum of the Daleks gewesen, aber Power of the Daleks taket den Cake mit dem kleinen Faktor der Innovation und der tragischen Backstory. Denn diese Geschichte, die 1966 über die Bildschirme lief und seitdem Pate für unzählige Dalek-Storys mit ähnlichen Grundideen stand, ist bis heute verschollen. Audiospuren, Fotos und kurze Ausschnitte können nur eine Ahnung erzeugen, wie rückenmarkzerkratzend gruselig diese sechs Folgen gewesen sein müssen. In diesen findet sich der frisch regenerierte Doctor in einer menschlichen Basis auf einem Jupiter-Mond wieder, in der Daleks als technische Handlanger und Diener der Crew benutzt werden. Unwahrscheinlich, dass sie dabei nichts im Schilde führen...

Platz 2: Midnight

Weniger ist mehr. Ein Zugabteil, ein halbes Dutzend Charaktere und eine unbekanntes Wesen, das auf dem Planeten Midnight zuhause ist und sich nach und nach in die Köpfe der Passagiere gräbt. Dies könnte genauso gut ein Low Budget-Horrorfilm sein und dass Doctor Who es schafft, die Geschichte in nur 45 Minuten zu erzählen, ohne dabei auch nur einen einzigen möglichen Schreckmoment auszulassen, ist nur ein weiterer Beweis für die Großartigkeit dieser Serie. Midnight ist ein brillanter Twist auf die "Monster der Woche"-Methode. Diesmal ist das Monster kein CGI-Alien oder ein Mensch in einem Gummikostüm - es ist die schiere Ungewissheit.

Platz 1: The Time of Angels/Flesh and Stone

Bei fast allen "irgendwas-esten Doctor Who-Folgen"-Listen steht auf Platz 1 Steven Moffats zeitloses Meisterwerk Blink. Aber ich muss sagen, auch wenn ich die Folge aus erzählerischer Sicht absolut großartig finde, besonders gegruselt habe ich mich dabei nie. Das änderte sich ganz gewaltig mit der nächste Doppelfolge, die die Weeping Angels zur Schau stellte. Ein grandioses Zusammenspiel aus Musik, Kamera, Schnitt und Drehbuch führen zu einem der besten Horror-Cocktails der Fernsehgeschichte. Von dem aus dem Überwachungsbildschirm ausbrechenden Engel über ein Labyrinth aus Monstern bis zu dem finalen Moment, in dem wir die Statuen zum ersten Mal beim Bewegen beobachten können, alles ist unfassbar furchterregend und großartig. Der zentrale Erfolg der Story kommt von etwas, von dem schon Power of the Daleks profitierte: Wenn du ein Monster zurückbringst, mach nicht einfach nochmal das Gleiche. Mach sie anders. Mach sie unberechenbar. Und mach sie das Grauen.

Bonus: Scherzo

Nein, Doctor Who existiert nicht nur auf Bildschirmen. Seit 2003 erscheinen regelmäßig die Abenteuer der Doktoren 4-8 auch in Audio-Form und auch wenn die Qualität der Releases von Big Finish  in den letzten Jahre etwas zu Wünschen übrig ließ, lassen sich in den Archiven noch einige wahre Schätze finden. Und eine ganze Menge davon würden sich als "gruseligstes Hörspiel" aller Zeiten qualifizieren, doch verleihen muss ich das eindeutig Scherzo. Dies ist einer der bizarrsten Doctor Who-Geschichten aller Zeiten, spielt ausschließlich in einer Umgebung so hell, dass niemand etwas erkennen kann und beinhaltet keine Sprecher außer den beiden Hauptrollen, dem achten Doctor und Charley Pollard. Ich habe dieses Hörspiel zuerst abends im Auto gehört und an einer Stelle reichte es nicht, einfach das Radio auszumachen, ich musste auf den nächsten Parkplatz fahren und mich ein paar Minuten erholen. Übles Zeug.

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