Der Turm - Familiäre Abgründe in der DDR

03.10.2012 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Noch ist die Familie glücklich zusammen
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Noch ist die Familie glücklich zusammen
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Am Tag der deutschen Einheit strahlt die ARD den ersten Teil des großen TV-Events Der Turm aus. Das Drama blickt tief in die Abgründe einer Akademiker-Familie, die in der DDR lebt. Morgen folgt zur gleichen Zeit der zweite Teil.

Uwe Tellkamps Bestseller Der Turm hat weite Kreise gezogen. Angefangen bei sämtlichen Auszeichnungen und positiver Resonanz bei den Kritikern, die unter anderem sogar künstlerische Anlehnungen an Johann Wolfgang Goethe, Richard Wagner sowie Jules Verne entdeckt haben wollen, war der Roman vor allem auch aufgrund seines schwergewichtigen Inhalts ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit geraten. Die Geschichte blickt tief in die Abgründe der DDR und macht dabei keine Gefangenen. Uwe Tellkamp seziert das Leben einer Akademiker-Familie und sogar Parallelen zum eigenen Werdegang können festgestellt werden. Zum Tag der deutschen Einheit setzt die ARD die Fernsehadaption ins Programm und strahlt zur Primetime den ersten Teil der insgesamt zwei Filme umfassenden Verfilmung aus.

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Dresden, 1982: Familie Hoffman gehört zur oberen Schicht. Die Akademiker-Familie zählt sich selbst zum Bildungsbürgertum und auch ihr Sitz im Villenviertel spricht für den gehobenen Status der sozialen Gemeinschaft. Richard (Jan Josef Liefers), der Vater der Familie, ist ein gefragter Chirurg, der das Amt des Klinikchefs anstrebt. Allerdings wird ihm die Affäre mit seiner Sekretärin Josta (Nadja Uhl) zum Verhängnis und darüber hinaus hat die Stasi von nun an ein Druckmittel gegen ihn in der Hand. Das behütete Heim steht folglich auf dem Spiel und während Gattin Anne (Claudia Michelsen) und Sohn Christian (Sebastian Urzendowsky) noch nichts von der bevorstehenden Katastrophe ahnen, zieht eine dunkle Wolke wie ein zerstörerischer Schatten über die Hoffmans her.

Eigenen Aussagen zufolge war Regisseur Christian Schwochow von Anfang an von Uwe Tellkamps Roman begeistert und folglich war die Adaption nur noch eine Frage der Zeit und Mittel. Das faszinierende an Der Turm sei dem Regisseur zufolge, dass er gewaltige politische Dimensionen auf ein kleines soziales Geflecht – in diesem Fall Familie Hoffman – überträgt. In diesem Szenario bieten sich unendlich viele Möglichkeiten, um zwischenmenschlichen Konflikte auszudiskutieren und ein Wert wird in jeder Situation deutlich herausgearbeitet: Die Freiheit beziehungsweise das Verlangen nach dieser. Zur Verwirklichung der Adaption wurden keine Kosten und Mühen gescheut und so kann Der Turm neben stolzen 500 Komparsenengagements auf einen namhaften deutschen Cast verweisen. Zu diesem gehören unter anderen Jan Josef Liefers, Nadja Uhl, Claudia Michelsen, Sebastian Urzendowsky, Götz Schubert sowie Valery Tscheplanowa und Josephin Busch. Der zweite Teil wird morgen zur gleichen Zeit auf dem Ersten ausgestrahlt.

Heute im TV: Der Turm (2012)
Wann: 20:15 Uhr
Wo: ARD

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