Die Einspielergebnisse sprechen für sich: 31,000,000 Dollar spielte Der Tag, an dem die Erde stillstand am Startwochenende in den USA ein. Das Science-Fiction-Spektakel mit Keanu Reeves verwies damit selbst den Teenie-Hit Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen und die Fortsetzung des Animationsfilms Madagascar (mit dem unerwarteten Namen Madagascar 2) auf die hinteren Plätze.
Damit scheint die Strategie von Fox aufzugehen, die mit immensem Marketing-Aufwand in allen verfügbaren Medien für den Streifen trommelten. Auch hierzulande wurde nichts ausgelassen um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ganze Werbeblöcke wurden von einer smarten Kampagne dominiert, in der die Nano-Roboter des Films erst den Kölner Dom zerlegen und anschließend sogar andere Werbespots zerfressen. Ähnliches passierte auf den Webseiten vieler großer Webportale, in denen die Bots sich über die Seiten selbst hermachten.
Böse Zungen behaupten, die Kampagne sei besser und origineller als der dazugehörige Film. Die sehr späten Pressevorführungen und das Embargo für Kritiker (erst am dem 08.12.2008 durften Kritiken erscheinen) könnte seinen Grund gehabt haben, denn die Kritik hierzulande, wie auch in den USA zerreist den Film in der Luft.
“Apokalypse mit doofen Aliens”, verkündet David Kleingers im SPIEGEL und schreibt weiter: “Jedes amtsdeutsche Plädoyer für Energiesparlampen hat mehr Drive und Flair vorzuweisen als dieser wahrhaft stillstehende Katastrophenfilm, der im intergalaktischen Heile, Heile, Segen verpufft.”
Seine US-Kollegin Claudia Puig von USA TODAY meint: “Viele Szenen sind unfreiwillig komisch. Und die Teile die nicht komisch wirken sind öde!”
Richard Schickl vom TIME MAGAZIN urteilt noch harscher: “… dies ist wohl der schlimmste Film eines großen Studios in einem Jahr, dass sich sehr gut als katastrophalstes der jüngeren Hollywood-Geschichte entpuppen könnte.”
Andrew O’Hehir von SALON.COM spottet: “Wenn dass das Beste ist, was die Menschheit hinbekommt, dann vergesst es. Kill sie alle, Keanu!”
Und auch Kritiker-Guru “Roger Ebert von der Chicago Sun-Times” war wenig begeistert: "Die Aliens sind fortschrittlich genug durchs Weltall zu sausen, haben aber von Evolution wohl noch nie was gehört. Die hätte ihnen nämlich klar gemacht, dass die Erde sehr wohl den Tod der Menschheit überleben würde. Ihre Energiespähren sind überall auf der Welt gelandet und ganze Arten haben sich willig in sie hineingestürzt. Ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums sagt: “Es sind Archen! Was kommt als nächstes?” – Verteidigungsministerin Kathy Bates antwortet: “Die Flut” Damit ist das wohl der erste SciFi-Film der auf der Theorie des Intelligent Design basiert, nur das die Aliens alle Lebensformen retten, außer den intelligenten."
Auch seine Kollegen sind wenig zimperlich. Von derzeit 128 Kritiken die man beim US-Kritikerspiegel Rotten Tomatoes" erfassthat, sind lediglich 28 positiv, der Rest sind Verrisse.
Es bleibt also abzuwarten wie das Publikum reagiert und ob der durch die gelungene Werbekampagne erzeugte Erwartungs-Hype weiter trägt als über das Startwochenende hinaus.
Das Publikum hierzulande dürfte sowieso härter zu knacken sein, hier waren Klaatu und seine Nanobots chancenlos gegen die Tiere aus Madagascar 2.