Der Gigant aus dem All - Freundschaft & Paranoia

25.07.2011 - 08:52 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Der Gigant aus dem All
Warner Bros. Pictures/moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Der Gigant aus dem All
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Der Gigant aus dem All ist ein Film, der begeistert. Dieser Begeisterung hat ein User in schriftlicher Form Ausdruck verliehen.

Als Kind der 90er wurde man Zeuge, wie Computeranimation abendfüllende Zeichentrickfilme aus den Kinos drängte. Mir gefiel es ganz gut, dennoch war ich froh, dass es noch handgezeichnete Animationsfilme gab. 1999 hielt ich dann eine Kassette in der Hand, die beides ineinander verschmelzen lies. Ich hatte als Kind das Glück den schönsten Film über Freundschaft, Liebe und die amerikanische Paranoia in Zeiten des kalten Krieges gesehen zu haben. Die Rede ist von Der Gigant aus dem All.

It Came from Outer Space!
Ende der 50er Jahre, als die Menschheit gerade begann, den Weltraum zu erobern, fiel ein Besucher vom Himmel, um diese zu vernichten. Jedoch passierte etwas beim Aufprall und er vergaß seinen ursprünglichen Auftrag. Stattdessen wurde er der beste Freund eines neunjährigen Jungen Hogarth Hughe, der alleine mit seiner Mutter in einem typisch amerikanischen Städtchen wohnt. Hogarth bekam aber nicht nur einen neuen Freund, sondern auch die schwierige Aufgabe, für den Dreißigmeter-Riesen aus Stahl zu sorgen und ihn vor fremden Augen zu verstecken.

Neben der Hauptstory werden viele parodistische Seitenhiebe auf das Amerika in der Zeit des Sputnik-Schocks geboten. Ein vom Krieg besessener CIA-Agent verkörpert die, von Angst und Verfolgungswahn getriebene, amerikanische Regierung. Wegen des Verdachts, dass der Gigant womöglich von den Russen kommen könnte, kann er es nicht erwarten, das Militär anzurufen, das bereits den Finger über dem roten Knopf hält.

Es ist anders.
Was diesen Film so besonders macht, ist der enorme Unterschied zum Zeichentrick, den man Jahrzehnte lang von Disney gewohnt war. In Der Gigant aus dem All wird nicht gesungen und es gibt auch keine sprechenden Tiere. Dieser Film behandelt ein ernstes Thema und ist dementsprechend erwachsen gestaltet. Wenn der Protagonist beispielsweise in einer Szene gegen einen Ast im Wald rennt, dann wird sein Aufprall nicht etwa von lustigen Soundeffekten und Kanarienvögel über seinem Kopf untermalt – Nein, es läuft tatsächlich rotes Blut aus seiner Nase.

Insgesamt bietet der Film viele wirklich witzige, aber auch dramatische Momente. Aus der naiven Sicht der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Kind und Maschine, die man im Laufe der Geschichte in sein Herz schließt, wird die Sinnlosigkeit der atomaren Bomben und der Xenophobie der US-amerikanischen Bevölkerung der 50er Jahre sehr deutlich für jede Altersgruppe rübergebracht.

Es lohnt sich jederzeit, diesen außergewöhnlichen Film anzuschauen, denn er ist nicht nur liebevoll animiert, sondern auch mit Herz gezeichnet worden. Jede Szene bietet eine abwechslungsreiche und farbenfrohe Kulisse. Dieser Film gehört nicht auf den großen Haufen der Familienfilme, denn er ist weitaus mehr als bloß Kinderunterhaltung.


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