Der Fall Collini: Das sind die größten Unterschiede zwischen Buch und Film

18.04.2019 - 19:35 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Der Fall ColliniConstantin Film
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Der Fall Collini mit Elyas M'Barek in der Hauptrolle basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Ferdinand von Schirach. Wir verraten euch die größten Unterschiede zum Buch.

Der Fall Collini läuft seit heute erfolgreich in den deutschen Kinos. Der Gerichtsfilm über einen Justizskandal basiert auf dem gleichnamigen, sehr erfolgreichen Roman des Juristen und Schriftstellers Ferdinand von Schirach. Doch wie genau hält sich die Verfilmung mit Elyas M'Barek in der Hauptrolle tatsächlich an das Original?

Obwohl Der Fall Collini im Großen und Ganzen eng an der Literaturvorlage bleibt und nur kleineres an den Nebenfiguren verändert, haben wir euch die größten Unterschiede zwischen Film und Buch zusammengefasst.

Neuer Hintergrund für die Hauptfigur in Der Fall Collini

Der größte Unterschied zum Buch liegt zweifelsfrei in der Hauptfigur Caspar Leinen, dargestellt von Elyas M'Barek. Während Leinen im Buch aus elitären Kreisen stammt und ihm der erfolgreiche juristische Weg quasi in die Wiege gelegt ist, ist Leinen im Film ein Halbtürke und Einzelkämpfer aus einfachen Verhältnissen, der den Fall auch als Chance sieht, sich von seinen reichen Gönnern zu emanzipieren .

Leinen muss sich in der Verfilmung öfter für seine Herkunft rechtfertigen. Dies verändert logischerweise die Beziehung zu seinem Vater, zur wohlhabenden Familie des Opfers und zu weiteren Nebencharakteren aus dem Buch.

Elyas M'Barek in Der Fall Collini

Weniger Zeitebenen in Der Fall Collini

Der Fall Collini spielt im Roman auf insgesamt vier verschiedenen Zeitebenen. Diese komplexe Struktur wird in der Verfilmung zur Vereinfachung auf drei Zeitebenen verkürzt. Der Film konzentriert sich  dabei auf die Jahre 2001 (Haupthandlung), 1991 (Caspars Jugend) und 1944 (Collinis Kindheit).

Die emotionalere Stimmung von Der Fall Collini

Schirachs Bücher zeichnen sich durch einen nüchternen und sachlichen Stil aus, in dem viel aus der Distanz heraus beschrieben wird. Emotionale Handlungen und Ausbrüche sind selten. Damit passt sich der Roman des Juristen gut dem eher kühlen deutschen Justizsystem sowie dem Stil üblicher deutscher Gerichtsfilme an.

Die Verfilmung erlaubt sich dem gegenüber eine stärkere Emotionalisierung des Geschehens vor Gericht. Deutschlandfunk Kultur  sieht hier eindeutige Parallelen zu US-amerikanischen Justizfilmen.

Die klarere Positionierung von Der Fall Collini

Ein weiteres Merkmal von Schirachs juristischen Romanen ist seine strikte Neutralität. In seinen Geschichten wird - wie idealerweise auch vor Gericht - zumindest vordergründig nicht zwischen Gut und Böse unterschieden. Der Leser soll dazu angeregt werden, sich in vielschichtigen Fragen vor dem Hintergrund geltenden Rechts selbst ein Urteil zu bilden und dieses von allen Seiten zu beleuchten. Eine mutige Herangehensweise.

Dies ist dem Film aufgrund des polarisierendes Themas jedoch nicht möglich. Hier erfolgt eine klarere Positionierung , in welcher das Opfer (der Täter?) eindeutig als Sadist dargestellt wird, um das Publikum mit der Selbstjustiz des Täters (des Opfers?) stärker sympathisieren zu lassen.

Legende Franco Nero in Der Fall Collini

Darum geht es in der Der Fall Collini

Der Fall Collini handelt vom Mord des pensionierten italienischen Gastarbeiters Collini an einem reichen Unternehmer. Junganwalt Caspar Leinen übernimmt Collinis Verteidigung, obwohl er mit der Familie des Opfers bekannt ist, und stößt in deren Vergangenheit auf ein dunkles Geheimnis. Neben Elyas M'Barek spielen Alexandra Maria Lara, Heiner Lauterbach und Filmlegende Franco Nero weitere Rollen.

Werdet ihr euch Der Fall Collini mit Elyas M'Barek im Kino anschauen?

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