Im Tatort: Gebrochene Herzen lastet mal wieder der Schatten der Vergangenheit auf einem allzu idyllischen Ort, diesmal der Bodenseeinsel Reichenau. Matthias Hecht sitzt wegen Misshandlung und Vergewaltigung eines kleinen Mädchens im Knast. Im Heimatdorf leidet seine Familie auch Jahre später noch unter den Anfeindungen der Dorfgemeinschaft. Obwohl die Hechts sich vom “schwarzen Schaf” Matthias losgesagt haben, boykottieren die Anwohner den familieneigenen Friseursalon. Als der Vater den Spießroutenlauf nicht mehr erträgt, nimmt er sich das Leben. Hecht darf das Gefängnis verlassen um die Beerdigung zu besuchen. Natürlich ist er dort nicht gern gesehen. Als er unter Aufsicht eines JVA-Beamten am Grab des Vaters auftaucht, fällt ein Schuss. Matthias Hecht bricht schwer verletzt zusammen, der Beamte ist tot.
Aus dem nahen Konstanz werden Kriminalhauptkommisarin Klara Blum (Eva Mattes) und Kriminalkommisar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) gerufen, um den unbekannten Heckenschützen ausfindig zu machen. War es ein kaltblütiger Racheakt? Oder ein besonders raffinierter Ausbruchsversuch?
Neben der vordergründigen Krimihandlung verhandelt das Drehbuch von Dorothee Schön die ewigen Probleme von Schuld und Sühne. Matthias Hecht will sich während der Haft gewandelt haben und hofft auf Vergebung für seine Tat. Unterstützt wird er dabei von seiner Bewährungshelferin Marie, die von seiner Läuterung so beeindruckt war, dass sie sich in den Häftling verliebte und ihn bei Zeiten heiraten will. Dies gibt freilich Anlass zu berechtigten Zweifeln an ihrer Integrität. Im Dorf widerum sind so manche Menschen der Ansicht, Hecht habe noch lange nicht hart genug für seine Taten gebüßt. Und schließlich erhält Klara Blum überraschend einen Anruf vom reumütigen Mörder ihres Mannes, der nach vier Jahren Haft um ein Gespräch mit der Kommisarin bittet.
Der zehnte Fall des Konstanzer Ermittlerteams (Regie: juergen-bretzinger) fiel bei Presse und Publikum weitgehend durch. Die Quote war mit 5,9 Mio. Zuschauern und 22,7% Marktanteil unterdurchschnittlich. Die Berliner Zeitung fand es “hoffnungslos überfrachtet, weil den Figuren der Tiefgang fehlt”.
Zum ersten Mal seit der Erstausstrahlung im Juli 2006 läuft Tatort – Gebrochene Herzen heute Abend 21:45 Uhr auf der ARD
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