Darum wird Netflix Kevin Spaceys letzten Film wohl niemals veröffentlichen

29.10.2018 - 16:40 Uhr
Kevin Spacey in House of CardsNetflix
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Als Vorwürfe von sexuellem Fehlverhalten gegen Kevin Spacey laut wurden, stoppte Netflix die Post-Produktion des Biopics Gore mit ihm in der Titelrolle. Ein Blick ins Drehbuch verrät, warum der Film wohl niemals erscheinen wird.

Netflix hat sich die Trennung von Kevin Spacey bekanntlich einiges kosten lassen, da sich gleich zwei Großprojekte in Produktion befanden, als Vorwürfe von sexueller Belästigung bis hin zu Vergewaltigung gegen Spacey im Oktober 2017 aufkamen. Im Falle von House of Cards ist der Rauswurf für die Fans zwar extrem bitter, allerdings bekommen sie trotzdem noch ein Ende für die Serie. Das Biopic Gore hingegen wird wohl niemals das Licht der Welt erblicken - und das, obwohl es zum Zeitpunkt der Vorwürfe schon fast fertig war.

Darum wird Netflix Gore wohl niemals zeigen

Im Hinblick auf die vielen Menschen neben Spacey, die ihr Herzblut in das Biopic um den Intellektuellen Gore Vidal gesteckt haben, hätte Netflix vielleicht über eine Veröffentlichung nachdenken können. Nun hat Buzzfeed  jedoch einen Blick in das Drehbuch werfen können und stolperte dort über zahlreiche Szenen, die den Film quasi unzeigbar machen: An einer Stelle fragt Spaceys Vidal einen jungen Mann namens Jaimie (Douglas Booth), den er offensichtlich verführen möchte, ob der Erfahrungen mit Analverkehr habe. Auch in vielen weiteren Dialogen sagt Spaceys Figur anzügliche, sexualisierte Dinge über junge Männer, die im Lichte der Vorwürfe, die gegen Spacey erhoben wurden, wohl für kaum einen Zuschauer unproblematisch sein dürften.

Kevin Spacey in House of Cards

Gore enthält Szenen, die mit Kevin Spacey nicht mehr funktionieren

Laut Buzzfeed gibt es eine andere Stelle im Film, in dem Spaceys Vidal Jaimie über die Homosexualität in der Antike lehrt. So habe es keine Stigmatisierung dessen gegeben, "einen Mann zu ficken, so lange du der Ficker, der Penetrierer bist ... so lange du der imperiale Eroberer bist." Solche Szenen können jetzt kaum noch gesehen werden, ohne sie unweigerlich an die Vorwürfe gegen Kevin Spacey zu knüpfen. Dass Netflix den Film unter diesen Umständen jemals veröffentlichen wird, ist nur schwer vorstellbar.

Co-Star Michael Stuhlbarg sagte im November vergangenen Jahres gegenüber dem Hollywood Reporter , dass es noch Hoffnung gebe, den Film irgendwann mal "so zu zeigen, wie er gedacht war." Momentan sieht es aber eher nicht danach aus, Gore steckt nach wie vor eingefroren in der Post-Produktion und dürfte erhebliche Schwierigkeiten haben, die Finanzierung für die Fertigstellung organisiert zu bekommen.

Könntet ihr euch Gore mit Kevin Spacey unbefangen ansehen?

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