Chucky - Das Reboot der Mörderpuppe zerstört eine Ikone des Horrors

05.07.2018 - 16:30 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Curse of ChuckyUniversal
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Chucky - Die Mörderpuppe erfährt ein Reboot, während die eigentliche Reihe noch fortgeführt wird. Das verwirrt nicht nur die Fans, sondern wird auch ordentlich in die Hose gehen.

Der kleine garstige Rotschopf Chucky ist einfach nicht totzukriegen. Seit fast 30 Jahren metzelt sich der Serienkiller Charles Lee Ray in Form einer Kinderpuppe schon durch das Horrorgenre. Während die Reihe bald in Form einer Serie weitererzählt wird, wurde nun bekannt, dass das Hollywoodstudio MGM ein Reboot des Originals plant und auch noch dieses Jahr in Produktion schickt. Dabei stellt sich die Frage, ob ein Remake/Reboot überhaupt einen Sinn ergibt, während das eigentliche Franchise noch fortgesetzt wird.

So kompliziert ist die Rechtelage im Chucky-Franchise

Wieso plant MGM überhaupt ein Remake, bei dem die bisherigen Beteiligten des Franchise keine Rolle spielen? Eine konkrete Antwort ist dabei schwer zu finden, denn die Reihe hat schon so einige rechtliche Streitereien hinter sich. Zum einen wäre das die Kontroverse um der Urheberschaft der ikonischen Horrorpuppe Chucky selbst. Das Drehbuch zu Chucky - Die Mörderpuppe wurde ursprünglich von Don Mancini, John Lafia und Regisseur Tom Holland geschrieben. In den darauffolgenden Jahren gab es immer wieder Streitereien zwischen Holland und Mancini, wer denn nun den Chucky, den wir kennen und lieben erfunden hat. Im Nachhinein lässt sich jedoch sagen, dass das Chucky-Franchise eindeutig das Baby von Don Mancini ist, der die Drehbücher zu allen sieben Filmen schrieb und bei den vergangenen drei Kapiteln Regie führte.

Das Studio MGM hält hingegen nicht die Rechte an Chucky selbst, sondern am ersten Film und damit auch dem Titel Child's Play. Dadurch ergab sich eine ziemlich komplizierte Rechtelage, da die nachfolgenden zwei Filme von Universal produziert wurden. Schließlich hält MGM die Kinorechte am ersten Film, während Universal die Heimkinorechte an Child's Play besitzt, wie Mancini in einem Interview mit IGN  erklärte. Nachdem Don Mancini erst kürzlich eine Serienfortsetzung mit dem Ursprungstitel Child's Play ankündigte, wirkt die Ankündigung eines Reboots mit demselben Titel fast schon wie ein Racheakt seitens MGM, die entweder die Nutzung des Titels für die Serie verhindern oder von der Marke profitieren wollen.

So soll sich das Chucky-Reboot vom Original unterscheiden

Was genau hinter den Kulissen vonstatten geht, wissen wir natürlich nicht. Doch eines ist sicher: Das Reboot wird ohne Beteiligung von Chucky-Schöpfer Don Mancini und ohne Chucky-Stimme Brad Dourif erfolgen. Die komplizierte Rechtelage legt zudem nahe, dass die es im Reboot eine komplett andere Terrorpuppe gibt, die nichts mit Chucky gemein hat, um das Urheberrecht zu umgehen. Allerdings könnte MGM auch einen Deal mit Mancini ausgehandelt haben, der ihnen ermöglicht, den Namen Chucky zu benutzen, während Mancini den Titel Child's Play für seine Serie nutzen darf.

Die kurze Beschreibung des Inhalts des Reboots lässt schon darauf schließen, dass sich Chucky (oder wie die Puppe auch heißen mag) stark von der Vorlage unterscheiden wird. So ist von einer technologisch hochentwickelten Puppe die Rede, was mehr wie eine Horrorvariante von Westworld klingt als wie die in einer Puppe eingesperrte Seele eines Serienmörders. Noch schlimmer als eine Änderung der Mörderpuppe ist hingegen die fehlende Mitwirkung von Brad Dourif, der durch seine Stimme in den letzten 30 Jahren Chucky zu der Horrorikone gemacht hat, die er ist. Ohne seine spitzzüngigen Kommentare kann das Franchise nicht funktionieren.

Darum brauchen wir kein Chucky-Reboot

Dass unfertige Franchises gerne mal ohne Abschluss rebootet werden, ist in Hollywood keine Seltenheit. Der Marvel-Held Spider-Man ist dabei ein Paradebeispiel. Doch mit dem Reboot von Child's Play wird das bestehende Franchise nicht etwa abgebrochen, denn dieses soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Das ist nicht nur verwirrend für Fans und Zuschauer, sondern auch sehr frustrierend, da ein Misserfolg des Reboots die Zukunft der ursprünglichen Reihe gefährden kann.

Das Chucky-Franchise, das sich im Laufe von sieben Filmen ständig neu erfunden hat, braucht kein Reboot. Gerade im zuletzt erschienenen Cult of Chucky wurden die Weichen gestellt, um die Fäden der 30-jährigen Geschichte des Franchise miteinander zu verknüpfen und in eine neue Ära zu führen. Als Fans wurden wir mit zahlreichen offenen Fragen zurückgelassen, die die Fortführung der Reihe (als Serie) mit Spannung erwarten lassen. Und wann erfahren wir endlich, was mit Glen(da) passiert ist?

Wie steht ihr zum Reboot von Child's Play und der Weiterführung der bestehenden Chucky-Reihe?

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