Brillante Mendoza über Geschichten mit echten Menschen

14.07.2010 - 08:50 Uhr
Die Begegnung zweier Großmütter in Lola
Rapid Eye Movies
Die Begegnung zweier Großmütter in Lola
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Am 15.07.2010 kommt der neue Film von Brillante Mendoza zu uns in die Kinos. Lola handelt vom ärmlichen und tristen Leben in Malabon, das in der Nähe von Manila liegt. Hier begegnen sich zwei alte Frauen, die beide mit familiären Problemen zu kämpfen haben.

Brillante Mendoza ist, wie er sagt, ein einfacher Mann. Deshalb handeln die Geschichten, die ihn interessieren, von echten Menschen mit echten Gefühlen in einer echten, aber tristen Welt. Lola erzählt von zwei Großmüttern, die aufeinandertreffen, da der eine Enkel den anderen umgebracht haben soll. Bevor der Film am 15. Juli ins Kino kommt, erzählt uns Brillante Mendoza vom Leben auf den Philippinen, von der Armut der Menschen und das Familie hier alles bedeutet.

Wie kam es dazu, dass Sie einen Film über ein solch ungewöhnliches Thema machen wollten?
Brillante Mendoza: Ich war immer eine einfache und beobachtende Person. Ich war nie in Gangs und hatte eine normale Kindheit. Ich versuche so viel wie möglich mit den Menschen aus der Umgebung, in der ich mich gerade befinde, in Kontakt zu kommen, und ich erzähle dann ihre Geschichten. Ich suche sie aus, weil sie echter, interessanter, wahrhaftiger und ehrlicher sind. Ich mag es, Filme über echte Lebensgeschichten zu machen, die die Philippinen beschreiben. Es soll sich anfühlen, als ob du deinen Nachbarn auf dem Bildschirm siehst und erlebst, was er erlebt haben könnte.

Welche Bedeutung hat der Titel des Films?
Brillante Mendoza: Lola bedeutet Großmutter in Tagalog. Filipinos sind sehr respektvoll gegenüber Älteren, besonders gegenüber ihren Großeltern. (…) Großeltern spielen eine große Rolle in jeder Filipino Familie. Filipinos sind bekannt dafür, enge familiäre Bindungen zu haben. Wenn die Eltern nicht da sind, werden die Kinder immer bei den Großeltern gelassen. Sie behandeln ihre Enkel öfters besser als ihre eigenen Kinder.

Was was das Besondere am Drehort?
Brillante Mendoza: Der Film wurde in Malabon gedreht, was etwa 45 Minuten vom Stadtzentrum Manilas entfernt liegt. Diese Gemeinde ist das ganze Jahr über überflutet. Der Wasserstand steigt oder sinkt je nach Niederschlag. Die Leute, die in dieser Gemeinde leben, haben sich für diesen Ort entschieden, weil sie keinen anderen Platz zum Leben haben. Ich habe mich für diesen Schauplatz entschieden, um die Lebensbedingungen dieser Leute zu zeigen, und wie sie mit ihrer täglichen Existenz zurechtkommen und sich an eine solche Umgebung gewöhnt haben. Wie Lola zeigt, schaffen sie es trotz ihrer Lebensumstände zu überleben und gleichzeitig Lösungen für die Probleme ihrer Lieben zu finden.

Gibt es ein zentrales Motiv in Lola?
Brillante Mendoza: Der Film beginnt mit einem Close-up auf Geld, und Geld spielt eine wichtige Rolle im Ende des Films. Geld ist in der Tat die Wurzel allen Übels. In Lola wird die Menschlichkeit der zwei Großmütter auf die Probe gestellt, aufgrund der Bedürfnisse ihrer Lieben, nicht wegen ihrer eigenen. Die Ausgaben von Leben und Sterben hängen ab vom eigenen Status im Leben. Je reicher man ist, desto teurer kann es sein zu sterben. Aber wenn du arm bist, kann Leben so käuflich sein, wie man es in Lola sieht.

Lola startet am 15. Juli in unseren Kinos. Wenn Ihr wissen wollt, wo der Film in Eurer Nähe läuft, dann schaut doch zur Information in unser Kinoprogramm.

Mit Material von Rapid Eye Movies.

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