Brendan Fraser jagt zum dritten Mal Mumien

05.08.2008 - 08:16 Uhr
Brendan Fraser und Harrison Ford
Brendan Fraser und Harrison Ford
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Reichen Die Mumie I, II, III an die Indiana Jones-Filme heran?

Der Abenteuerfilm Die Mumie und seine Fortsetzungen müssen sich immer wieder den Vergleich mit den Indiana Jones-Filmen gefallen lassen. Der liegt auch sehr nahe, denn da wie dort geht ein Abenteurer auf Jagd nach alten Schätzen und muss sich einigen Gefahren stellen. Die Macher der Mumien-Filme haben dann auch ziemlich viel abgekupfert, aber können auch mit guten Special Effect und fantastischen Geschichten punkten. Aber kommen sie an den Indiana Jones-Filmen vorbei? Wohl kaum.

Der kleine Unterschied liegt schon im Hauptdarsteller. Der ganz große Star ist Brendan Fraser nicht: Er hat nichts dagegen, wenn ihn Journalisten als Popcorn-Komiker bezeichnen. Harrison Ford dagegen macht aus jedem seiner Filme – und sei er noch so schlecht – einen Hit. Er ist ein Kassenmagnet, der mit seinem schelmischen Grinsen weibliche wie männliche Zuschauer beeindruckt. Mit einem gebeulten Filzhut auf dem Kopf und einer abgewetzten Lederjacke am Körper schlägt er alle seine Gegner und hat immer noch Zeit für einen Witz und etwas Romantik. Das Grinsen von Brendan Fraser wird eher zur Grimasse, er ist der naive Trottel und benötigt einige Sidekicks, die für den Spaß sorgen, etwa den Schwager (John Hannah) oder den Sohn Alex. So richtig witzig sind die Gags dann auch nicht; verkommen manchmal zu reinem Klamauk.

Ein weiterer Unterschied liegt aber auch in den Special Effects. Hier erweisen sich die Filmemacher von Mumie I, II & III auf der Höhe der Zeit. Die Schauwerte sind enorm, etwas wenn Imhotep die Gefährten mittels Sand- oder Wasser-Beschwörungen jagt. Auch hier heißt es: Höher, schneller, weiter! CGI heißt das Wundermittel. Es wird auf die Überwältigung des Zuschauers durch die optischen Effekts gezielt, Reizüberflutung soll von dramaturgischen Lücken ablenken. Sie sind allerdings gewaltig. Etwas ungelenk, flach und einfallslos kommen die Geschichten daher. Irgendwie wird der Zuschauer das Gefühl nicht los, alles schon mal irgendwo anders gesehen zu haben. Die Charaktere werden überaus stiefmütterlich behandelt, im Laufe der Handlung nicht weiterentwickelt. Sie müssen sich der gigantischen Tricktechnik unterordnen. Indiana Jones hat da schon etwas mehr Freiheiten; bei ihm geht es zum Beispiel um das schwierige Vater-Sohn-Verhältnis.

Großer Prophet muss keiner sein, der sagt: Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers kommt an den Kinokasse nicht an Indiana Jones und das Königreich vorbei. Und im Blick auf die Qualität schon lange nicht.

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