Borg/McEnroe - Das sagen die Kritiker zum Tennis-Biopic

19.10.2017 - 10:15 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
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Heute startet das Tennis-Spektakel Borg/McEnroe mit Shia LaBeouf in den deutschen Kinos. Lest hier was die Kritiker von dem Duell der Giganten halten.

Wenn Tennislegenden aufeinander prallen, wird Geschichte geschrieben. Beim Wimbledon-Finale 1980 treffen Borg (Sverrir Gudnason) und McEnroe (Shia LaBeouf) aufeinander. Der Film erzählt die Geschichte der beiden Sportler, von ihren Anfängen und ihrem Aufstieg, ihren Erfolge und Verlusten und schließlich ihrem ersten Treffen auf dem Centre Court von Wimbledon. Laut der Filmcrew soll es sich bei Borg/McEnroe allerdings nicht primär um einen Sportfilm sondern eher ein Drama handeln.

Heute startet der Film von Janus Metz in den Deutschen Kinos. Hier werfen wir einen Blick auf die Meinungen der Kritiker. Zunächst aber erst einmal...

Die harten Fakten

  • 8 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnitt von 6.3
  • 50 Community-Bewertungen mit einem Durchschnitt von 6.2
  • 8 Kritiken und 6 Kommentare
  • 85 Vormerkungen

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Borg/McEnroe

Christopher Machell von Cine-Vue  greift die Befürchtung auf, dass Tennis auf der Leinwand nicht sonderlich spannend sei:

Tennis im Kino ist bekannterweise langweilig, aber das ist einer der ansehnlichsten Filme des Jahres [...]. Seine Struktur ist ebenfalls effektiv im erzeugen von Drama. Die Geschichte ist in Flashbacks erzählt und stellt die Feuer-und-Eis Persönlichkeiten der Spieler gegenüber.

Peter Bradshaw vom Guardian  widerspricht dieser Meinung allerdings:

Man wartet darauf, dass etwas anderes als ein Tennismatch passiert, und das Tennis selbst entspricht der Regel, dass Tennis im Film nicht spannend ist. Etwas in der Struktur und Grammatik des Filmschnitts zerstört den Rhythmus und das anwachsende Drama.

Peter Debruge von Variety  ist von der Darbietung von Shia LaBeouf überzeugt:

Tennis spielen ist vielleicht nicht die beste Verwendung von LaBeoufs Talent, aber der Star passt ausgezeichnet in diese Rolle, die in geschickter Weise seine kontroverse Persönlichkeit ausnutzt.
Borg/McEnroe

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Borg/McEnroe

Auch Barbara Schweizerhof von der Zeit Online  rechnet dem Film LaBeoufs Leistung hoch an, lobt allerdings auch den entsprechend den 80er-Jahre gestalteten Kleidungsstil und die verschiedenen Borg-Darsteller:

Rein äußerlich macht der Film vieles richtig: Die zeitgenössische Mode mit ihrer Vorliebe für Streifenkragen, eng sitzende Polo-Shirts und knappe Shorts ist liebevoll getroffen. Den kleinen Jungen Björn verkörpert Borgs leiblicher Sohn Leo, für den Erwachsenen hat man mit Sverrir Guðnason einen echten Lookalike gefunden.

Patrick Heidmann von epd-Film  kritisiert zwar die Überdramatisierung der Rivalität der beiden Sportler, gesteht dem Film trotzdem einen sehr guten Spannungsaufbau zu:

So packend und authentisch hat man diese Sportart tatsächlich noch nie auch nur annähernd auf der Leinwand gesehen, was neben Metz und seinen Darstellern vor allem deren Doubles und der herausragenden Arbeit der beiden Cutter Per K. Kirkegaard und Per Sandholt zu verdanken ist.

Esther Buss von Filmdiens t hält ebenfalls das Drama und die Tiefsinnigkeit des Films für nicht sonderlich gelungen, doch hat bezüglich des eigentlichen Tennisspiels eine ganz andere Meinung als Heidmann:

Nach einigen Krisen und küchenpsychologischen Weisheiten stehen sich Borg und McEnroe schließlich auf dem Center Court gegenüber. Das Re-Enactment des historischen Spiels [...] scheitert vor allem an der etwas stereotypen Inszenierung, die den Bewegungs- und Handlungsablauf des Spiels in lauter ähnliche fade Teile zerstückelt. Auch hier zeigt sich, wie weit „Borg/McEnroe“ von dem entfernt ist, was Metz ursprünglich im Sinn hatte: eine Tennisversion von Martin Scorseses 'Wie ein wilder Stier'.

Kritiker-Fazit zu Borg/McEnroe

Die Kritiken pendeln sich in der Mitte ein. Von Shia LaBeoufs und Sverrir Gudnason generell gelobter Darbietung abgesehen, sind sich die Kritiker uneins was den Rest des Films angeht. Ob man als Zuschauer die Filmstruktur, das Drama, die Rivalität und die Aufbereitung der Tennismatches für gut gemacht hält oder nicht, scheint gänzlich vom einzelnen Zuschauer abzuhängen.

Werdet ihr euch Borg/McEnroe ansehen?

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