Als wir früher zu viert Goldeneye und Perfect Dark gespielt haben, galt es als äußerst unschicklich, auf den Bildausschnitt der Mitspieler zu linsen. Die Versuchung war natürlich groß und allgegenwärtig, was zu heftigen (Wort-) Gefechten und bösem Blut geführt hat. Auf den Bereich des Gegners zu schauen bedeutet Cheaten.
Das sieht natürlich nicht jeder so, weswegen auch heute noch hitzige Debatten geführt werden. Die Macher des Spieles Screencheat erheben diese fragwürdige Technik zu einem wichtigen Element der Spielmechanik. Denn in dem Shooter sind alle Mitspieler permanent unsichtbar und das Geschehen läuft im Splitscreen ab. Wollen wir wissen, wo unsere Feinde herumlaufen, müssen wir auf ihren Bild-Ausschnitt schauen.
Das fällt zuerst gar nicht so leicht, schreibt Kotaku . Glücklicherweise erleichtert die deutliche Farbgebung der Levels das Ganze erheblich und obendrein sehen wir beispielsweise das Mündungsfeuer unserer Mitspieler. Haben sich alle an die ungewöhnliche Herangehensweise gewöhnt, entfaltet sich ein anscheinend äußerst chaotisches, gleichzeitig aber spaßiges Spiel-Erlebnis. Ständig wandern die Augen auf die Ansicht der Gegner, um hektisch in scheinbar leere Räume zu ballern. Insbesondere durch den Splitscreen kommt große Nostalgie auf, spielen wir heute doch meistens jeder für sich alleine vor seinem PC (oder der Konsole) und dank Internet trotzdem gemeinsam.
Screencheat hat nicht nur einen perfekt passenden Namen, sondern auch das Zeug dazu, ein chaotischer Multiplayer-Hit à la Mario Kart zu werden. Ein Fest für all diejenigen bahnt sich an, die in Goldeneye beim Laufen sowieso stets auf den Boden geguckt haben sowie all jene, die sich bei Mario Kart regelmäßig in bestimmten Momenten auf den zweiten Platz zurückfallen lassen.
Screencheat gibt es für 10 US-Dollar ab dem 1. Oktober über Steam.
Wie seht ihr das: Ist Rüber-Schauen beim Splitscreen okay oder ein No-Go?