Über rüstige Rentner gibt es eine ganze Reihe von Filmen. Aktuell erleben wir beispielsweise welche im Oscar-Anwärter Nebraska. Doch nichts ist so spannend wie das echte Leben. Und das zu beweisen, ist die große Gabe einiger Dokumentarfilmer. Einer dieser ist der Regisseur Stephen Walker. In Young@Heart begleitet er den gleichnamigen Chor aus Massachusetts bei den Proben und Auftritten und gibt unverkrampft Einblick in das Privatleben der Rentner mit allen Höhen, aber auch Tiefen, die das Alter mit sich bringen kann.
Der Film funktioniert auf mehreren Ebenen. Wer einfach auf gute Musik steht, wird begeistert sein von der Power, mit der die Rentner auf der Bühne stehen/sitzen und völlig ironiefrei Lieder wie Golden Years oder Stayin’ Alive zum Besten geben. Ähnlich wie beim Phänomen Paul Potts seiner Zeit wirken viele der Auftritte so intensiv, weil die Fallhöhe der Charaktere so unglaublich hoch ist. Wenn sich der kugelrunde Fred Knittle gemächlich wie eine Schildkröte auf die Bühne schiebt und sich auf den Stuhl plumpsen lässt, erwarten wir schlicht nicht, dass wir 15 Sekunden später Tränen in den Augen haben werden.
Young@Heart ist ein Film, der nicht das Altern in den Mittelpunkt rückt, sondern die Freude, welche damit einher gehen kann. Stephen Walker porträtiert den Chor locker, unverfälscht und lässt den Zuschauer mit einem guten Gefühl zurück. Und das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.
Wer jetzt schon feuchte Augen hat, darf sich gerne das untenstehende Video anschauen und sich einen Vorgeschmack holen.
Young@Heart Chorus – Fix You | Young@Heart
Was: Young@Heart
Wann: 22:30 Uhr
Wo: Phoenix