Bayern hat die Besten Filme ausgezeichnet

17.01.2009 - 09:00 Uhr
Ulrich Tukur in John Rabe
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Ulrich Tukur in John Rabe
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Die Gewinner sind keine Überraschung: Der Baader Meinhof Komplex und John Rabe.

Aus Berlin betrachtet sind die Bayern ziemlich vorhersehbar, jedenfalls was ihren Filmgeschmack betrifft bzw. was die Jury der Bayrischen Staatskanzlei auszeichnen. Die üblichen Verdächtigen standen gestern Abend auf der Bühne, um ihren Pierrot, den Bayrischen Filmpreis, entgegenzunehmen: Bernd Eichinger, Florian Gallenberger, Caroline Link und Til Schweiger. Mit Verachtung starf die bayrische Jury nun schon seit Jahren Filme der Berliner Schule und so fragen sich die Kritiker und Filmkenner jedes Jahr auf Neue: Sind das wirklich die herausragende Leistungen des deutschen Filmschaffens oder sind das eher staatstragende Auszeichnungen?

Der Hauptpreis für den Besten Film wurde in diesem Jahr geteilt, die Produzenten von Der Baader Meinhof Komplex und John Rabe konnten sich über die Auszeichnung und je einen Scheck von 100.000 Euro freuen. Die beiden Gewinner-Produktionsfirmen Constantin und EOS (Events on Screen) sitzen – wer hätte das gedacht – in München. Mit dem Preis für die Beste Regie wurde Caroline Link ausgezeichnet. Ihr Film Im Winter ein Jahr sei erneut ein Meisterwerk, meint die Jury. Auch eine der Hauptdarstellerin wurde geehrt: Karoline Herfurth bekam den Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin für die “Genauigkeit, hohe Intensität und Glaubwürdigkeit” ihrer Darstellung.

Zwei Auszeichnungen erhielt Wolke 9 9 von Andreas Dresen und hier scheinen die Juoren über ihren Schatten gesprungen zu sein. Ursula Werner wurde als Beste Hauptdarstellerin prämiert ebenso Kameramann Michael Hammon, der “liebevoll beobachtet, jedoch niemals voyeuristisch” ist. Krabat ist der beste Kinder- und Jugendfilm des Jahres und den Publikumspreis hat niemand anders als Til Schweiger erhalten. Der Sonderpreis ging an bayrisches Mundart-Kino: Franz-Xaver Kroetz und Michael Herbig beherrschen den Dialekt in Die Geschichte vom Brandner Kaspar genau.

Der Bayrische Filmpreis ist nach dem Deutschen Filmpreis der höchstdotierte Filmpreis Deutschlands. Er wurde zum 30. Mal verliehen und insgesamt wechselten 390.000 Euro ihren Besitzer. Bleibt zu hoffen, dass die Deutsche Filmakademie genauer auf die Filme des Jahres schaut.

Hier die wichtigsten Auszeichnungen auf einen Blick:
Bester Film: Der Baader Meinhof Komplex / John Rabe
Beste Hauptdarstellerin: Ursula Werner für Wolke 9
Bester Hauptdarsteller: Ulrich Tukur für John Rabe
Beste Regie: Caroline Link für Im Winter ein Jahr
Beste Kamera: Michael Hammon für Wolke 9
Bestes Drehbuch: Gernot Gricksch für Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe
Beste Nachwuchs-Regie: Jan Fehse für In Jeder Sekunde
Beste Nachwuchsdarstellerin: Karoline Herfurth in Im Winter ein Jahr
Beste Ausstattung: Buddenbrooks – Ein Geschäft von einiger Größe
Bester Kinder- und Jugendfilm: Krabat
Spezialpreis der Jury: Franz-Xaver Kroetz und Michael Herbig für Die Geschichte vom Brandner Kaspar
Publikumspreis: Til Schweiger für Keinohrhasen
Ehrenpreis: Peter Schamoni

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