B-Movie-Legende Jess Franco ist tot

02.04.2013 - 16:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Vampyros Lesbos - Die Erbin des Dracula
CMV
Vampyros Lesbos - Die Erbin des Dracula
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Jesús “Jess” Franco wurde zwar selten die Liebe der Mainstream-Kritik zuteil. Dafür begeisterte die Legende des spanischen B-Movies Generationen von Fans und Filmemachern, die sich von Blut und nackter Haut nicht abschrecken ließen; eher im Gegenteil. Heute ist der Filmemacher im Alter von 82 Jahren verstorben.

Um die 200 Filme hat Jesús Franco, genannt “Jess”, im Laufe seines Lebens gedreht. Gewalt und Sex wurden zu seinen Markenzeichen, Generationen von Horrorfilmern beeinflusste er durch seine Arbeit. Die spanische Zeitung El Pais berichtet nun, dass der spanische Regisseur im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Der Meister des Exploitationfilms hinterlässt uns eine funkelnde Filmografie voller lesbischer Vampire, Kannibalen und Zombies, die es zu entdecken gilt, wenn auch konventionelle Geschmacksvorgaben vorher an der Garderobe abgegeben werden sollten.

Der am 12. Mai 1930 geborene Jess Franco arbeitete ab den frühen 60er Jahren in der spanischen Filmindustrie. Gelockerte Zensurvorgaben in der damaligen Diktatur ermöglichten eine explizitere Darstellung von Gewalt. Horrorfilme wie Gritos en la noche (The Awful Dr. Orloff, 1961), Das Geheimnis des Dr. Z (1966) und Necronomicon – Geträumte Sünden (1967) verbanden für die damalige Zeit schockierende Gewaltfantasien mit einer erotischen Schaulust, die oft sadistische Züge trägt. Genre-Größen wie Christopher Lee (Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu, Nachts, wenn Dracula erwacht), Klaus Kinski (Venus im Pelz) und Jack Palance (Marquis de Sade – Justine) gaben sich in seinen Werken ebenso die Ehre wie seine Musen, darunter die früh verstorbene Soledad Miranda (Vampyros Lesbos – Die Erbin des Dracula) und Jess Francos spätere Ehefrau Lina Romay. Diese spielte in über hundert Filmen ihres Entdeckers und machte auch vor dessen späteren pornografischen Werken nicht Halt.

“Franco drehte Filme so, wie er seine Musik mochte”, schreibt Chris Alexander bei Fangoria über den Jazz-Liebhaber, “befreit, schnell, verträumt… nicht für jeden Geschmack, manche stärker als andere, aber alle einzigartig”. Wie DreadCentral berichtet, hat Kike Mesa, Regisseur der Dokumentation Jess Franco – Way of Life, bekanntgegeben, dass der ebenso umstrittene wie verehrte Filmemacher heute Morgen verstorben ist.

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