Alles nur geklaut

21.06.2010 - 14:10 Uhr
Oben
Pixar
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Altes Thema, neue Erkenntnisse. Von Ideenklau zu sprechen ist immer ein gewagtes Unterfangen, schließlich will jeder der erste gewesen sein und im Grunde war doch sowieso alles schon einmal da. Jetzt fanden Insider heraus, dass die Story aus Oben von den Pixar Studios vielleicht gar nicht aus den USA kommt, sondern von französischen Studenten.

Youthoughtwewouldntnotice.com und slashfilm haben vielleicht einen kleinen Skandal aufgedeckt, über den man sich nicht zwingend aufregen muss. Pixars erfolgreicher Film Oben hat verdächtig viele Überschneidungen mit einem Projekt namens Above then Beyond von französischen Studenten. Wie nennen wir das jetzt; Zufall, Inspiration, Lauf der Dinge, Survival of the Fittest oder einfach ganz plump Diebstahl?

Worum gehts?

Der animierte Film Above then Beyond der Franzosen stammt nachgewiesenermaßen aus dem Jahre 2007 und bestand somit schon, bevor die Macher von Oben überhaupt eine klare Vision ihres Films hatten. Die Übereinstimmungen zwischen beiden sind zahlreich: Der alte Mann, die Bedrohung durch Bauunternehmen, der Ballonflug des Hauses – schaut euch einfach mal diese Grafik mit Vergleichen an.

Nun gibt es bei slashfilm drei Statements der Beteiligten zu dieser Geschichte:

Ein Student, der an Above then Beyond beteiligt war, äußert sich: „ESRA (die französische Grafikschule) kooperiert mit Pixar, also nahmen wir an, dass sie ihnen unseren Film einfach haben zukommen lassen und diese die Idee dann eben behalten (gestohlen?) haben. Leider gehört der ursprüngliche Film nicht uns, da er ja zu Studienzwecken gemacht wurde. Da können wir nichts machen.“

Hier dann mal die offizielle Angabe von Regisseur Pete Docter vom März 2009 zur Idee von Oben: „Wir hatten zuerst die Idee vom schwebenden Haus, arbeiteten dann quasi rückwärts und fragten uns: Wie gelangt der Besitzer in dieses Haus? Erst dann kreierten wir die ganze Liebesgeschichte und dem fehlgeschlagenen Versprechen mit Südafrika – es basierte also alles darauf".

Eine andere Sprache sprechen ältere, offizielle Aufzeichnungen zum Produktionsverlauf vom Regisseur: “Am Ende eines anstrengenden Tages, hat man manchmal einfach die Fantasie an einer einsamen Insel Schiffbruch zu leiden”. Pete Docter führt aus: “Bob Peterson und ich sprachen über die Idee, einen alten Mann, so einen wie Walter Matthau, in einem Film den Hauptcharakter spielen zu lassen. Dann kam uns die Idee des dank Luftballons umherfliegenden Hauses – das schien unseren Wunsch, der Welt zu entfliehen, einfach am besten zu verbildlichen”.

Pixar zu Gute kommt abschließend die Tatsache, dass erste Zeichnungen von Carl Fredrickson und seinem bedrohtem Haus bereits 2004 entstanden und somit klar vor dem französischen Above then Beyond.

Stellt sich jetzt nur die Frage, wie viel die Story von Oben trotzdem durch französische Studenten beeinflusst wurde und weiterhin, wie viel der knapp 730 Millionen Dollar Einnahmen fairerweise an dieselben bzw. deren Grafikschule abgetreten werden sollten. Was meint ihr?

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