Al Pacino wird Dr. Tod spielen und "Recht zu Sterben" verteidigen

27.05.2009 - 08:56 Uhr
Al Pacino
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Al Pacino – für manche der beste Schauspieler seiner Generation – kann wieder brillieren. Er soll die Rolle des Dr. Jack Kevorkian übernehmen, der sich in den USA für das “Recht zum Sterben” eingesetzte und nach eigenen Angaben mehr als 130 Menschen beim Suizid unterstützt hat.

Achtmal wurde US-Schauspieler Al Pacino bisher für den Oscar nominiert, einmal hat er ihn gewonnen, vierzehn Golden Globe-Nominierungen stehen auf seinem Konto und drei gewonnene Globes verstauben zu Hause in seinem Schrank, außerdem noch ein Emmy. Mit der Rolle des Dr. Jack Kevorkian in dem geplanten TV-Film von HBO könnte der Meister des Method Acting seiner Trophäensammlung einen weiteren Emmy hinzufügen, denn die Figur, die er spielen soll, ist preis- und rekordverdächtig. Regisseur Barry Levinson kann ebenfalls schon einen Oscar sein eigenen nennen; als Drehbuchautor soll Adam Mazer fungieren, der mit dem Politthriller Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene erste Aufmerksamkeit erzielen konnte und so stehen die Voraussetzungen für den Film nicht schlecht. Außerdem ist HBO für anspruchsvolle Fernsehware bekannt und setzt immer wieder auf Stoffe, an die sich andere nicht wagen.

Dr. Jack Kevorkian, auch Dr. Tod genannt, ist Arzt und seit Mitte der 1980er Jahre bekennender Sterbehilfe-Verfechter. Er bot sich in Zeitungen mittels Anzeige als “medizinischer Berater” in Sachen Sterbehilfe an. Zwischen 1990 und 1998 soll er knapp 130 Menschen mit unheilbaren Krankheiten beim Suizid geholfen haben. Die Betroffenen hätten die Handlung immer selbst ausgeführt; er habe nur die Mittel bereitgestellt, sagt sein Anwalt. In der Regel hieß das Gift-Injektionen oder tödliches Gas. Mehrfach kam der ausgebildete Pathologe wegen Tötungsdelikten vor Gericht, wurde aber immer freigesprochen. Ihm wurde seine Approbation entzogen; er machte aber weiter und ging sogar noch einen Schritt weiter.

1998 schickte er dem Fernsehsender CBS ein Videos, das zeigt, wie er einem 52-Jährigen im letzten Stadium der Nervenkrankheit ALS auf dessen Wunsch eine tödliche Injektion verabreicht. Damit wollte der Mediziner einen juristischen Präzedenzfall schaffen, um Selbsttötung mit ärztlicher Hilfe zu legalisieren. Für diese Tat wurde er angeklagt, für schuldig befunden und zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. Weil er selbst ziemlich krank ist, kam er 2007 vorzeitig frei, seine Strafe wurde auf Bewährung ausgesetzt.

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