Affengeil - Link der Butler und seine Kollegen

31.07.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Bearbeiteter Ausschnitt zum Cover von "Link, der Butler" (1986)
MCP
Bearbeiteter Ausschnitt zum Cover von "Link, der Butler" (1986)
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Die meisten Kinogänger denken bei Affen an King Kong, Planet der Affen oder Tarzan. Hier bei moviepilot schauen wir heute ein wenig abseits der Glamourfabrik und zerren plüschige Bananenfetischisten mit Mordattitüde ins Rampenlicht.

Sie haben rote Hintern, lange Haare, einen teilweise unausstehlichen Selbstdarstellungsdrang und LIEBEN Bananen. Ich begrüße euch herzlich zur fünften Runde im Leinwand-Zoo der Grausamkeiten. Diesmal spazieren wir geradewegs ins Affengehege. Vorsicht: Die Tiere könnten mit Kot schmeißen oder euch das Gesicht abnagen, einen Arm ausreißen oder schlimmeres. Bereits Edgar Allan Poe ließ in Der Mord in der Rue Morgue einen Orang-Utan zum (wenn auch ungewollten) Mörder werden. Im DC-Comicuniversum ist Gorilla Grodd ein bekannter Erzschurke mit Superintelligenz, Telekinese und allerlei Superkräften, die in Streitsituationen einen entscheidenden Vorteil bringen können. Grodd wirft übrigens nicht mit Kot, er mümmelt lieber menschliche Gehirne. Die schönsten Plakate zu den teilweise recht bananigen Machwerken liegen fein säuberlich in der Galerie. Vorhang auf für schreckliche Schimpansen und knuffig krude Kapuzineräffchen.

Planet King Kong
Frage ich nach Affen im Film, schleudert einem der Hobby-Cineast parolenartig und das vielleicht völlig zurecht King Kong und Planet der Affen entgegen. Wir können auch gar nicht leugnen, dass King Kong und die weiße Frau seit 1933 einen Thron in der Popkultur hat, an dem so schnell niemand kratzen wird. Auch wenn die unzähligen Folgefilme schon eindeutig nicht mehr dem Tierhorror zuzurechnen sind, ist doch dieser erste Film auch in unserer Reihe bedeutsam. Der Affe als Bindeglied zwischen Mensch und Tier bekommt einen immensen Bedeutungsschub. Auch der Riesenmonsterfilm erhielt noch mehr Rückenwind und führt später zu solchen Ikonen wie Godzilla. Der Re-Release-Trailer gibt euch eine Erinnerungsstütze oder ersten Eindruck.

Quelle: YouTube | MOVIECLIPS Classic Trailers

Mehr noch als ein Horrorfilm war King Kong auch ein Abenteuerfilm. Dies trifft über weite Strecken auch auf das bekannte und beliebte Planet der Affen Franchise zu. Die Reihe ist eine lupenreine Sozialsatire mit Elementen des Abenteuerfilms und des Dramas. Die Originalreihe spielt wenig subtil mit der Angst vor der Bombe und Machtverlust. Auch das (P)ReBootquel (dafür bekomme ich eine Banane an den Kopf!) Planet der Affen: Prevolution bedient sich an den sozialen Ängste seiner Zeit. Mehr noch als die originalen Filme kratzen sie an unserem Topos des Tierhorrors. Ich gehe soweit und lasse, trotz unserer abgestumpften Sehgewohnheiten, die Begriffe Horror-Drama und Öko-Horror fallen. Die Figur des Versuchsschimpansen Caesar, welcher sich mit voranschreitender Zeit und wachsender Intelligenz über Recht, Unrecht und Freiheit Gedanken macht und immer wieder blutige Gewaltamplituden setzt, besitzt frankensteinsche Züge. In Zeiten von Vogel, Schweine- und anderen Grippen macht die ‘Affenseuche’ und ihre pandemischen Nachwirkungen in Planet der Affen – Revolution durchaus Sinn und fuchtelt vermutlich ganz bewusst mit dem Öko-Zeigefinger und/oder dem grünen Daumen.

Warum Affe nicht gleich Affe ist, erfahrt ihr auf der nächsten Seite

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