Affären à la carte ist köstliches Kinovergnügen

16.07.2009 - 09:00 Uhr
Dany Boon in Affären à la Carte
Prokino
Dany Boon in Affären à la Carte
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Die natürliche und gelungene, lustige und melancholische Komödie aus Frankreich erzählt von einer Dinnerparty zwischen Schweigen und Ehrlichkeit und spielt dabei mit unseren gesellschaftlichen Masken.

Dany Boon ist in Frankreich ein Superstar. Mit seiner Komödie Willkommen bei den Sch’tis spielte er höchst amüsant mit den Klisches über den Norden Frankreichs. Jetzt kommt der vielseitige Comedian erneut ins Kino – diesmal allerdings nur als Schauspieler. Affären à la Carte heißt der Film, der diese Woche im deutschen Kino anläuft. Danièle Thompson zeichnet verantwortlich für Drehbuch und Regie und zeigt uns die amüsante und melancholische Geschichte einer Dinner-Party zwischen Schweigen und absoluter Ehrlichkeit.

Zuallererst geht es in Affären à la Carte natürlich um die Liebe: Wer mit wem? Für immer und ewig oder nur für eine Nacht? Ein Dinner im Freundeskreis. Man macht sich schick, lacht, erzählt sich Anekdoten, gibt an, teilt Erinnerungen und Pläne. Ängste werden mit Witzen überspielt. Kummer und Schmerz gehen in Lachsalven unter. Und für ein paar Stunden macht man sich vor, dazu zu gehören. Wenn man die richtigen Gesellschaftscodes kennt, die anderen Gäste, ihre Herzlichkeit, Scheinheiligkeit und gute Laune respektiert, stehen die Chancen gar nicht schlecht, daß es ein netter Abend wird. Allerdings nur bis zum Heimweg, denn dann fallen die Masken schnell…

Das Kritiker-Trio von programmkino.de hat den Film bereits gesehen; in kurzen Zusammenfassungen lest Ihr das weitestgehend geschlossene und durchaus positive Resümée:

Norbert Raffelsiefen attestiert Danièle Thompson „bei ihrem Beziehungsreigen ein feines Gespür für die Menschen und ihr Milieu. Keine ihrer Figuren wirkt deplaziert oder verharrt im Klischee. […] Dabei beweist die Regisseurin genug Lebensklugheit, um voreilige Urteile zu vermeiden […]. Danièle Thompson läßt den Zuschauer auf höchst amüsante Weise dem Leben bei der Arbeit zuschauen. Dass dabei manche Lachträne auch einen melancholisch, salzigen Beigeschmack bekommt, erweist sich als die richtige Würze für ein köstliches Kinovergnügen.“

„Die Figuren sind mit viel Liebe aber wenig Fantasie gezeichnet“, meint Gary Rohweder. „Den weitgehend überzeugenden Darstellern sei es gedankt, dass der handlungsarme Plot nicht in der Belanglosigkeit versinkt. Insbesondere Dany Boon […] und Emmanuelle Seigner […] können hier punkten. Ihre gemeinsamen Auftritte gehören zu den Highlights dieser soliden Komödie.“

„Die Regisseurin Daniele Thompson ist eine Meisterin ihres Fachs. Es wirkt alles improvisiert, huschend, wie von selbst, zufällig und doch natürlich und intensiv. Wie gesagt improvisiert – das aber so perfekt zu erreichen ist wohl die gelungenste Form des Gesellschaftsdramas, wie wir es hier haben. Also Hut ab vor einem solchen Drehbuch und einer derartigen inszenatorischen Leistung! Ein höchst gelungenes Gesellschaftsbild aus Paris. Als Unterhaltungsstoff ein Vergnügen“, urteilt abschließend Thomas Engel.

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