Die Oscar-Nominierungen in den Kategorien der animierten Filme werden wohl schon ab nächstem Jahr einen völlig anderen Charakter haben, dank einer Regeländerung der Academy, die für viele wohl eher eine Verschlechterung bedeuten wird: Es sollen laut Collider alle Academy-Mitglieder mit entscheiden dürfen, welche Animationsfilme für den Oscar nominiert werden. Zuvor lag diese Verantwortung allein bei den Mitgliedern aus dem Animations-Department, so wie jedes andere Department auch jeweils die Nominierten für ihre Kategorie wählt. Erst bei der Abstimmung des Siegers oder der Siegerin dürfen alle Academy-Mitglieder teilnehmen. Ausnahme bildete bislang die Kategorie Bester Film, wo auch die Nominierungen von allen mitbestimmt wurden.
In den vergangenen Jahren fiel die Kategorie häufig dadurch auf, stets Plätze für klassische oder gering budgetierte neben großen Studioproduktionen zu haben, was nicht immer auf Gegenliebe stieß: Vor allem 2014 brach ein kleiner Eklat über die Nicht-Nominierung von The Lego Movie aus. Man darf wohl damit rechnen, dass sich das in Zukunft ändern wird, da nun auch all diejenigen Leute mit über die Animationsfilme entscheiden, die in dem Bereich nicht bewandert sind oder dementsprechend tendenziell eben jene großen Studioproduktionen wählen. Unter diesen Bedingungen wäre beispielsweise ein Film wie Mein Leben als Zucchini kaum unter den diesjährigen Kandidaten dabei gewesen.
Weitere Regeländerungen der Academy betreffen den Dokumentarfilm-Sektor. Hier wurde beschlossen, dass Mehrteiler und Miniserien nicht für den Oscar in Betracht gezogen werden können, was wie eine direkte Änderung als Reaktion auf den diesjährigen Gewinner O.J.: Made in America aussieht. Wobei der sich vielleicht trotzdem qualifiziert hätte, da er vor seiner Premiere als ganzer Film auf Festivals die Runde machte. Für den Dokumentarfilm dürfte sich also im Gegensatz zu den Animationsfilmen nicht allzu viel ändern.
Was haltet ihr von den Regeländerungen der Academy?