Der Tatort ist seit 47 Jahren eine feste Institution im deutschen Fernsehen und eine der beliebtesten Krimireihen. Und so langsam traut sich die eher klassisch angehauchte Fernsehproduktion neue kreative Wege zu bestreiten. Erst im vergangenen Februar wurde mit der Episode Tatort: Babbeldasch Seriengeschichte geschrieben, als die Ludwigshafener Tatort-Kommissare Odenthal und Kopper eine komplette Folge lang improvisieren durften. Nun versucht sich bald auch der Schweizer Tatort an einem ungewöhnlichen Format: eine ganze Folge ohne Schnitt.
Wie DWDL berichtet, wurde diesen Juli die Tatort-Folge mit dem Arbeitstitel "Alte Männer sterben nicht" gedreht. Der Clou dabei ist, dass die 90-Minütige Episode ohne einen einzigen Schnitt am Stück gedreht wurde. Ganze vier Mal wurde die Folge als Plansequenz aufgenommen, jeweils zwei Mal auf Hochdeutsch und Schweizerdeutsch. Bereits Sebastian Schippers Berlin-Drama Victoria bediente sich diesem filmästhetischen Mittel und kam 140 Minuten ohne einen Schnitt aus. Auch der vierfache Oscargewinner Birdman von Alejandro G. Iñárritu wurde als Plansequenz präsentiert. Jedoch wurde der Film nicht am Stück gedreht und die Schnitte geschickt versteckt.
Schauplatz des schnittlosen Schweizer Tatorts wird eine glamouröse Benefizveranstaltung im Kultur- und Kongresszentrum Luzern, bei der zahlreiche Gäste und spielende Orchester die Szenerie mit Leben füllen. Dani Levy (Alles auf Zucker!) hat das Drehbuch verfasst. Ausgestrahlt wird der Schweizer Tatort ohne Schnitt allerdings erst 2018.
Was haltet ihr von einer Tatort-Folge als einzige lange Plansequenz?