7 Fragen an SmooliEntertainment

12.10.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Roses are red, Violets are blue...
moviepilot
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Eine Zeitenwende, eine ganz neue Qualität des Im-Kino-genervt-seins und das vielleicht beste Kino, das bisher nie gebaut wurde! That's (Smooli)Entertainment!

SmooliEntertainment hat sich mächtig ins Zeug gelegt und und uns für diese Woche einen Fragebogen eingereicht, der nicht nur einen wahren Wendepunkt des Lebens und das Rezept für den ultimativen Soundtrack beinhaltet - sein Plan für ein Kino ist so klasse, dass wir wünschten, wir könnten da tatsächlich mal eben eine Million für locker machen! Wenn die Filme, die euer Leben verändert haben, die euer Herz berühren, die mit großen Momenten in eurem Leben unlöslich verknüpft sind, dann wäre es vielleicht Zeit, selbst einen Fragebogen auszufüllen, oder? :) Einfach eine kurze Nachricht an Kängufant und der Fragebogen ist unterwegs! Und nebenbei: Wir hoffen, dass Kevins Familie da draußen immer noch ihr Auto sucht...

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Das ist bei mir ganz klar: Pulp Fiction. Ich habe den Film (keine Angst, das Wort, das mit „K“ anfängt und mit „ultfilm“ aufhört, werde ich vermeiden) geschaut und war begeistert, weil er mich in einer Phase erwischt hat, in der ich mit mir selbst gehadert habe. Gedanken, wie „Filme sind doch kein Hobby“ und „Das ist doch alles Zeitverschwendung“ sind durch meinen Kopf gespukt. Dann hab ich diesen Kultfilm (verdammt!) geschaut und mir fiel auf: Es ist völlig in Ordnung, filmvernarrt zu sein! Es ist nicht nur in Ordnung, es ist wundervoll. Es ist magisch. Wie der Herr Tarantino da seinen Film inszeniert hat, mit welcher Freude, mit welcher Stilsicherheit, mit welcher Freiheit(!)… Das hat mich tierisch beeindruckt. Es hat auf einmal alles für mich einen Sinn ergeben. Filme sind MEHR als ein Hobby. Filme sind schöne Zeitverschwendung! Mein kleines Ich sagte: Das wird später mein Lebensinhalt werden. Ich schreibe Geschichten. Erzähle sie in Bildern. Erfreue andere Menschen. Bin frei. Auf einmal wurde mir klar, dass der Film meine Leidenschaft war.

Seit Kindestagen bin ich musikalisch tätig und ich habe sehr viel Spaß an der Musik, ohne könnte ich gar nicht, aber dennoch war das Sehen von Pulp Fiction ein so einschneidendes Ergebnis, dass ich mein noch nicht so langes Leben wohl aufteilen kann. In "Als-ich-noch-nicht- filminteressiert-war" und in "Danach" oder auch in "Prä-" und "Post-Pulp Fiction". Jetzt krieg ich schon wieder übel Lust, mit den anderen einen Koffer zu holen, über einen Hubbel zu fahren, The Wolf beim Arbeiten zuzuschauen, beim Frühstück das Leben von einem Paar nachhaltig zu beeinflussen und dabei stehen, wie Butch beleidigt wird. Vince und Mia beim Tanzen zuzuschauen, die Frau mit dem ganzen Blech im Gesicht durch die Bude stürmen zu sehen, auf der Suche nach einem Filzstift, ach, ich könnte noch ewig so weitermachen. Es passt einfach alles, bei Pulp Fiction und mir. Wo die Liebe hinfällt...

Was ist das schönste, bzw. was ist das schlimmste Erlebnis, das du jemals in einem Kino hattest?

Das gute oder das schlechte Erlebnis zuerst? Ich fange mal mit dem schlechten Erlebnis an, weil ich es kann. Als ich Aronofskys Noah im Kino geschaut habe, saß hinter mir eine ca fünfköpfige Familie. Oma, Mama, kleine Tochter, Sohn und Freundin. Ich möchte hier niemandem nahe treten, wenn ich sage, dass der Sohn Kevin hieß und das dann einfach so stehen lasse. Auf jeden Fall fing der Film an und ebenso die Kommentare aus der Reihe hinter mir. Die ganze Zeit kam mir der "Ruhe auf den billigen Plätzen."-Gedanke, aber im Kino ist es hinten ja teurer. Verdammt. Nun fand ich Noah jetzt auch nicht sooo toll, aber ich bilde mir was darauf ein, dass ich diese Meinung erst hatte, als ich den Film komplett gesehen habe. Leute, die alle drei Minuten ein "Najaaa.", ein "Tse." oder ein zu lautes und gedehntes "Geenaaaaaaaau." von sich geben, obwohl der Film gerade 15 Minuten alt ist... Die stören mich einfach. Mit Zufriedenheit hab ich nach dem Kinobesuch festgestellt, dass die Familie ihr Auto nicht wiederfinden konnte.

Und jetzt zum schönsten Erlebnis. Hierbei handelt es sich wieder um einen Film von Mr. Quentin Tarantino. Und zwar um seinen Western Django Unchained. In einer Szene versuchen die Sklaven Django und seine Verlobte Broomhilda von Shaft vor ihren Besitzern zu fliehen. Sie rennen im Dunkeln über eine Wiese und werden von Reitern mit Fackeln verfolgt. Dazu ertönt der Song Freedom von Anthony Hamilton & Elayna Boynton. So schrecklich der Inhalt der Szene auch ist: Die gezeigte Szene drückte mich in den Sessel. Eine Flut von Gefühlen strömte auf mich ein, ich bekam eine Gänsehaut und ein Schauer jagte mir den Rücken runter. Das, in genau diesem Moment, war für mich cineastische Perfektion. Das war grandios.



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