Kein Sonntag ohne 7 Fragen! Und für alle, die es noch nicht wissen: Wenn ihr auch mal hier stehen und eure 7 Antworten der Welt präsentieren wollt: Schreibt eine Nachricht an Kängufant! Diese Woche gibt ein Vater seinem Sohn das vielleicht beste Geschenk, das ein Vater machen kann: die Liebe zum Film. Diese Woche huldigen wir gleich zwei ganz Großen und schicken einen vermeintlich Großen zu Boden. Und diese Woche wird die Traumfabrik als Kaff entlarvt. Bevor ihr euch jedoch über die Antworten von ElmStreet84 hermacht, solltet ihr euch eine Frage stellen: Do you feel lucky? Well... do ya, punks?
Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing 
alles an? 
  
Ich fang aber jetzt aber nicht mit den Teletubbies an, die ich mit drei 
oder vier Jahren mal gesehen habe! ;D Oder soll ich den Film im Fernsehn des 
Krankenhauses nehmen, der nach meiner Geburt lief? ;D  Okay, genug der 
nervigen Witze! 
Puh, da müssen wir mal ganz, ganz weit zurückgehen! Da war ich ungefähr elf 
oder zwöf Jahre alt. Es war ein Freitag Abend um ca. 23 Uhr, und es lief gerade 
nichts besonderes im Fernsehen, als ich, gelangweilt auf der Couch sitzend, neben 
meinem Vater, der am PC saß, auf ProSieben hingen blieb und den ersten Blick in 
mein kommendes Lieblingsgenre werfen konnte, als ich im Videotext las The Fog - Nebel des Grauens (dabei sollte man erwähnen, dass es damals das 2005er Remake 
gewesen ist - das Original hab ich erst später gesehen). Ich konnte natürlich 
überhaupt nichts mit dem Titel anfangen, also fragte ich meinen Vater, ob er The Fog kenne. Dieser antwortete: "Ja, der ist von John Carpenter!" und 
ließ mich erstmal mit einem mit einem, von Fragezeichen übersäten Kopf still auf 
dem Sofa Richtung Bildröhre schauen, bis sich die Frage, die im Nachhinein alles 
in eine neue Richtung lenkte, in meinem Mund formte und schließlich nicht mehr 
anders konnte, und für immer entfloh: "Wer ist denn John Carpenter?" 
Nun konnte 
ich zu meiner Belustigung das selbe Staunen und gleichzeitig auch leichte 
Entsetzen im Gesicht meines Vaters erkennen. Nach seiner Frage, ob ich John 
Carpenter nicht kennen würde, antwortete ich mit einem wohlüberlegten und 
vorsichtigen "Nein" und begab mich zu meinem Vater an den PC, der mir 
anschließend auf Wikipedia alle seine Filme zeigte und mich zum ersten mal mit 
Michael Myers, Jason Voorhees und Freddy Krueger in Kontakt brachte, bei dessen 
Trailer zu Freddy Vs. Jason ich noch ein wenig schmunzeln musste, während mir 
der mobbige Kommentar "Hah, der sieht ja aus wie ne Salamipizza!" mit 
Turbogeschwindigkeit aus dem Mund plumpste. Damals natürlich noch nie jemals was 
von denen gehört, so fragte ich meinen Vater, ob er denn ein paar Filme von 
denen, die er mir zeigte, hier habe! Er sagte "Ja! Ich habe die Nightmarefilme 
im Schrank... kannst sie dir ja morgen mal ansehen, wenn du willst!"  
Und so fing im Grunde alles an, ich sah mir die Nightmare-filme an und liebte sie vom ersten Augenblick an, ich sah mir Halloween - Die Nacht des Grauens von 1978 an und liebte ihn vom ersten Augenblick an, ich sah mir Freitag der 13. an und... naja, fand ihn eher nicht so gut, und fragte mich erstaunt, wo denn da dieser Jason mit seiner Hockeymaske sei, bis ich die Lösung unter Erleichterung tief durchatmend im zweiten Teil fand! :) Kurz gesagt, ich hatte eine neue Liebe entdeckt, den Horrorfilm. Von da an hab ich eigentlich zu 70-80% nur noch Horrorfilme geguckt, mit ein paar anderen Genreschnippseln dazwischen, und hab es wirklich lieben gelernt. Und durch das Horrorgenre kam ich damals glaub ich auf den FilmC.H.U.D. - Panik in Manhattan (der vielleicht nicht mehr SO vielen ein Begriff ist!?) und fand ihn hier bei moviepilot. Ohne Überlegung und vollkommen grundlos habe ich mich dann einfach mal angemeldet, und bin bis heute geblieben! :)
Welchem Schauspieler oder Regisseur würdest du jeden Fehltritt 
verzeihen? Und womit hat er oder sie diese Nachsicht verdient?
  
Eindeutig Clint Eastwood. DER Filmemacher schlechthin für mich! Ein 
Hammertyp, sowohl was sein Talent vor, aber auch hinter der Kamera angeht. Mit 
Western wie Für eine Handvoll Dollar, Hängt ihn höher oder Zwei glorreiche Halunken hat er uns in den 60ern gezeigt, in welchem Genre er sich zu Hause 
fühlt. Dann kam Dirty Harry anfang der 70er Jahre und er zeigte auch mal was von 
seiner bösen Bad Cop-Seite, indem er dem bösen Kriminellen im Café seinen 
kleinen Freund vorstellt und eine der bekanntesten Lines ever ihren Geburtstag 
feiert! Für seine Performance in Zwei Glorreiche Halunken jedenfalls, wird er 
mir immer in guter, sehr guter Erinnerung bleiben, aber auch für seine genial 
inszinierten Dramen, für die Clint wirklich ein Händchen hat. Million Dollar Baby, in dem die arme, perspektivlose Hobbyboxerin Maggie Fitzgerald für ihren 
Traum kämpft und zum Profi wird, sich aber das Blatt wieder ganz schnell wendet. 
Oder auch Gran Torino, dem Meisterwerk von Clint schlechthin. Ein klasse Film, 
den ich mir immerwieder angucken könnte, ganz einfach weil er so authentisch 
ist, aber auch so passend. Ich meine, wer hat Clint Eastwood damals den alten, 
grimmigen Miesepeter nicht abgekauft? Er spielt diesen sogar so gut, dass man 
glatt meinen könnte, er wäre im wahren Leben auch so. Aber das ist er nicht, 
ganz im Gegenteil. Ein sehr ruhiger, netter Mann, der immer einen kleinen Witz 
auf den Lippen hat und sein Leben in allen Zügen dem Film zugeschrieben hat, und 
dies auch tatsächlich wahrscheinlich bis zu seinem Tod einhält. Darum würde ich 
Clint jeden Missgriff, jeden Logikfehler und jede verpatzte Szene verzeihen! 
Allein wenn man mal seine ellenlange Filmografie runtergeht, wird einem klar, 
warum! Ein sehr sehr großer Mann mit sehr sehr großen Filmen, bei denen sich 
andere Filmemacher schon längst einen Bruch gehoben hätten!    
  
Ein anderer, dem ich alle Fehltritte und Missgeschicke mit Sicherheit 
verzeihen würde, wäre Quentin Tarantino. Warum? Ganz einfach weil er immer seine 
eigenen Filme macht, er orientiert sich nicht am Mainstream, er hält sich nicht 
an das, was gerade angesagt ist, sondern macht stehts seine eigenen Sachen: Das, 
was ihn selbst überzeugt, und er sich traut, das dem Publikum im Kino zu zeigen. Zwar 
muss man den Stil von Tarantino schon mögen (es gibt mit Sicherheit auch viele 
Leute, die dies nicht tun) aber ich würde mir alles, was er je machen würde, 
anschauen. Er selbst hatte mal in einem Interview gesagt "Ich mache immer mein 
Ding! Andere Dinge interessieren mich nicht, ich würde mich nie verkaufen, nur 
damit ich auf der Zeitgeistwelle mitschwimme. Und auch die Fans dürfen von mir, 
bei jedem Film den ich mache, immer an hohe Qualität glauben!". Genauer gesagt, 
ist Quentin Tarantino kein Filmemacher wie jeder andere, er kennt Filme in- und 
auswendig, und kann bei jedem Film sagen, den du mit ihm guckst, welche 
Kameraeinstellung gerade in welcher Szene wie gefilmt wurde, und besitzt 
geradezu ein krankes Maß an Filmwissen, wie es Jamie Foxx und Daryl Hannah mal formulierten. Und wenn man seine Filme betrachtet, sieht man schon ganz 
deutlich, dass er nicht wie jeder andere Filmemacher ist, sondern im Grunde... 
einer von uns!!! :)) Und das ist auch der Grund, warum er so erfolgreich ist, und 
so wahnsinnig viele Leute in seine Filme gehen, wenn denn mal einer ansteht, 
denn wir wissen ja auch, dass Tarantino, was das Drehen von Filmen angeht, auch 
nicht gerade Fließbandarbeit betreibt, und auch immer zu 100% überzeugt sein muss 
von seinen Projekten! Und deswegen, weil er SO unglaublich viel Leidenschaft 
und Liebe zum Film selbst in seine Werke packt, und dies den Zuschauer auch auf 
eine gewisse Art und Weise spüren lässt, und immer voll und ganz mit dem Herzen 
dabei ist, würde ich ihm, glaube ich, nahezu jeden Fehltritt verzeihen!