In den 1980ern entschlossen sich die Einwohner des palästinensischen Dorfes Beit Sahour Kühe zu kaufen, um ihre eigene Milch produzieren zu können. Ziel war es, israelische Waren und Besteuerung zu boykottieren. 18 Kühe zwischen zwei Fronten dokumentiert die Geschichte aus Sicht der vier Kühe Rikva, Ruth, Lola und Goldie, welche als Knetfiguren nachempfunden und mittels Stop-Motion-Animation zum Leben erweckt wurden.
Nachdem die Einwohner mit ihrem als "Intifada-Milch" bezeichneten Produkt großen Erfolg hatten, wurde ihnen vom israelischen Militär verboten, die Kühe zu behalten. Israel sehe die Kühe als Sicherheitsrisiko an. Eine Jagd auf die Kühe beginnt, in der die Kühe immer wieder neu versteckt werden müssen.
Eine originelle Mischung verschiedener Film-Elemente
Die Geschichte von 18 Kühe zwischen zwei Fronten wird mit Hilfe der erwähnten Stop-Motion-Animationen, Nachstellungen und Interviews mit den beteiligten Palästinensern sowie Israelis erzählt. Für die Regie zeichnen der Kanadier Paul Cowan und der Palästinenser Amer Shomali verantwortlich. Letzterer wuchs in einem Flüchtlingslager auf und erfuhr von der Geschichte über einen Comic, den er dort als Kind las. Die Fertigstellung des Films dauerte mehrere Jahre aufgrund der Distanz, welche die Regisseure für ihre Zusammenarbeit überbrücken mussten.
Ken Jaworowski von der New York Times hielt die Mischung von filmischen Elementen in der Dokumentation für clever. Währenddessen war Tina Hassannia von The Dissolve angetan davon, dass der Film gleichermaßen "bildet, erleuchtet und unterhält".
18 Kühe zwischen zwei Fronten war Palästinas offizieller Beitrag zur Oscarverleihung 2016, wurde allerdings nicht von der Academy nominiert. Arte zeigt diesen sicherlich außergewöhnlichen Film heute Abend im Nachtprogramm. Wie üblich ist er danach auch sieben Tage in der Mediathek abrufbar.
- Heute im TV: 18 Kühe zwischen zwei Fronten
- Sender: Arte
- Sendezeit: 01.15 Uhr