Die besten Filme - Forum Berlinale 2015

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Forum Berlinale 2015
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    Dokumentarfilm von Claire Angelini.

    Die Normandie ist ein geschichtsträchtiger Ort – nach der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 war sie umkämpfter Schauplatz des Zweiten Weltkriegs. Mit Bezug auf Jean Grémillons 1944/45 unmittelbar unter dem Eindruck der völlig zerstörten Region gedrehten Film Le six juin à l’aube unternimmt dieser dokumentarische Essay 70 Jahre später eine Ortsbegehung auf der Suche nach Spuren der Geschichte. Allerdings: Landschaften sind stumm. Sie erzählen von sich aus wenig. Die Narben der Vergangenheit zeigen sie nicht ohne weiteres her. Wie also Geschichte filmisch in der Gegenwart sichtbar machen? Zunächst formuliert ein alter Mann, der als Jugendlicher von den Auswirkungen des Krieges betroffen war, seine Erinnerungen. Danach sind Orte aus Grémillons Film im heutigen Zustand zu sehen, versehen mit der dramatischen Musik und dem Kommentar des Erzählers von damals. Zuletzt dann aus dem Off Überlegungen zur Architektur des Wiederaufbaus und Bilder von Gebäuden, die für „urbane Modernität“ stehen. Die dreiteilige Struktur und die präzise Arbeit mit Bild und Ton legen verschiedene zeitliche Schichten und historische Sedimente frei, die dem Terrain – dann sichtbar – eingeschrieben sind. (Text: Berlinale)

  2. IL (2014) | Drama, Familiendrama
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    1
    Drama von Efrat Corem mit Chani Elemlch und Rom Shoshan.

    Die Familie Ben Zaken lebt in der israelischen Kleinstadt Ashkelon in einer heruntergekommen Wohnsiedlung. Die Ben Zakens, das sind der alleinerziehende Shlomi mit seiner elfjährigen Tochter Ruhi, sein Bruder Leon und die Mutter der beiden Brüder. Die Lebensumstände sind ein wenig prekär. Die schmucklose Wohnung ist eng, die Nerven liegen manchmal blank. Die Fürsorge hat besonders die mutterlose Ruhi im Blick, die in der Schule gemobbt wird und kein einfaches Kind ist.
    Efrat Corems bemerkenswerter Debütfilm ist das sensible Porträt eines Milieus, das von mangelnden wirtschaftlichen und emotionalen Ressourcen und Stagnation geprägt ist. Der Film erzählt davon in ruhigen Szenen mit einem beobachtenden Abstand, aber dennoch empathisch. Oft bestehen sie nur aus einer Einstellung und stellen weniger Trostlosigkeit aus als die Frage in den Raum, was eigentlich Familie ist. Reichen der gleiche Name und ein gemeinsames Dach über dem Kopf als Definition, oder ist es vielmehr eine uneigennützige Verantwortung füreinander? Auf diese allgemeine Frage muss Ruhis Vater im Laufe des Films eine ganz konkrete Antwort geben und in seine Rolle als Vater finden. (Text: Berlinale)

  3. PH (2015) | Drama
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    7.8
    17
    1
    Drama von Kidlat Tahimik mit Kidlat Tahimik und Mitos Benitez.

    Balikbayan #1 Memories of Overdevelopment Redux III erzählt vom ersten Weltumsegeler der Geschichte, den kaum jemand kennt: Enrique von Melakka, seines Zeichens Diener von Magellan.

  4. DE (2014) | Drama
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    1
    2
    Drama von Ghassan Salhab mit Carlos Chahine und Carol Abboud.

    Ein Mann, der bei einem Autounfall sein Gedächtnis verloren hat und umherirrt, wird von den Bewohnern einer Farm im libanesischen Bekaa-Tal aufgegriffen. Ihr geheimes Geschäft ist die Herstellung von Drogen in einem Labor auf dem streng bewachten Gelände. Die Anwesenheit des namenlosen Fremden hat Folgen für die klandestine Gemeinschaft. Schönheit und Schrecken liegen hier nah beieinander. Die Weite der erhabenen Landschaft ist durchzogen von latenter Gefahr. Eine Katastrophe kündigt sich an. Auch in der Enge des Hauses nehmen die Spannungen zu. Die Identität des Mannes ohne Vergangenheit steht zunehmend in Frage, Zweifel an seiner Amnesie kommen auf. Ist er Arzt oder Mechaniker, ein Engel oder ein Spion? Wie ein unbeschriebenes weißes Blatt eignet er sich für Imaginationen aller Art – und wird schließlich zum Gefangenen. Konkret und entrückt zugleich, mit kraftvollem Soundtrack und Bildern von großer Intensität zeigt der Film melancholische Existenzen am Vorabend der Apokalypse. Neben Radio-Nachrichten zu aktuellen politischen Krisen räumt er Poesie, Malerei und einem Liebeslied großen Platz ein und befragt so den Status der Kunst in Zeiten von Terror und Krieg – hier und heute. (Text: Berlinale)

  5. US (2014)
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    3
    von Fern Silva.

    Tief in den Everglades wartet eine Meerjungfrau im Morast der Natur darauf ihre Geschichte zu erzählen. In den heimlichen Räumen der Zivilisation ziehen Schlangen vor der Tür, während die Beine einer Astgabel vom Krokodilspfad verschlungen werden.

    (Text: Berlinale)

  6. EG (2015)
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    1
    von Mohammad Shawky Hassan.

    Zunächst Innenräume, in denen nichts zu passieren scheint. Nur auf der Ton-Ebene Stimmen und Telefonate als Schrifteinblendungen, die schon keine Untertitel mehr sind. Monologe von selbsternannten Patrioten und das Rauschen der Welt im Hintergrund.

    (Text: Berlinale)

  7. RU (2014)
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    von Lyusya Matveeva mit Lyusya Matveeva.

    Träume und Erinnerungen werden zu Geheimnissen. Fünf kurze Geschichten: „Helicopter“, „Sunday“, „Doggie-Photographer“, „Mausoleum“ und „Apocalypses“ nehmen Bezug auf den Mythos der Göttinnen des Schicksals, die die Fäden des menschlichen Lebens spinnen.

    (Text: Berlinale)

  8. US (2015)
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    von Kevin Jerome Everson.

    Zwei Magier proben ihre Taschenspielertricks. In stummen Schwarz-Weiß-Bildern. Mit Karten, Garn und silbernen Münzen.

    (Text: Berlinale)

  9. JP (2014) | Drama
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    3
    1
    Drama von Masashi Yamamoto mit Hyunri und Shuri.

    Cinema Impact nannte sich der Workshop, den Masashi Yamamoto 2012 ins Leben rief. Es entstanden 15 kurze Filme, darunter auch ein von Yamamoto selbst inszenierter über eine Zainichi (in Japan lebende Koreaner), die von einer zwielichtigen Sekte als Symbolfigur missbraucht wird. Der Erfolg anderer Cinema-Impact-Filme ermutigte den Regisseur, dem Prolog einen abendfüllenden Film folgen zu lassen. Die Geschichte spielt in Tokios Koreatown Okubo, wo Minjon Outcasts aller Art empfängt, sich von ihrem Leid erzählen lässt und mit blumigen Allgemeinplätzen in koreanischer Sprache antwortet. Die Masche ist bald derart erfolgreich, dass clevere Geschäftsleute mit ihr die Sekte “God’s Water” gründen. Auftritt Minjons Vater, der von brutalen Geldeintreibern verfolgt wird und bei seiner entfremdeten Tochter Hilfe sucht. Yamamoto gelingt es nicht nur, Satire, Yakuza-Trash und Moritat mit der für ihn zum Signet gewordenen Sympathie für die Underdogs der japanischen Gesellschaft zu verbinden, er nimmt auch seine Hauptfigur ernst, die schließlich gegen das selbstgeschaffene System rebelliert, sich dem Schamanismus ihrer Vorfahren zuwendet und auf ihre koreanischen Wurzeln besinnt. (Text: Berlinale)