Die besten Filme mit Ariane Mnouchkine
- Molière7.18.5375Drama von Ariane Mnouchkine mit Brigitte Catillon und Joséphine Derenne.
Paris im frühen 17. Jahrhundert: Der junge Jean-Baptiste Poquelin, der sich später Molière nennen wird, wächst als ältestes von fünf Kindern in einem geordneten bürgerlichen Haushalt auf. Jean-Baptistes Vater ist als Tapetenmacher erfolgreich. Er arbeitet für den König und erwartet, dass sein Sohn später einmal das Geschäft übernehmen wird. Unterstützt von seiner sensiblen Mutter und dem Großvater, entwickelt der Junge jedoch schon früh ein Gespür für die Kunst. Besonders die fahrenden Straßentheater, die in der pulsierenden Stadt Halt machen, faszinieren ihn. Als er herangewachsen ist, kann er dem Konflikt mit dem Vater nicht mehr ausweichen: Jean-Baptiste beendet die Ausbildung zum Tapetenmacher, lehnt sogar das königliche Patent ab und beginnt, in Orléans die Rechte zu studieren. Sein kritischer, der neuen Philosophie von René Descartes zugewandter Geist wird geweckt, als er in eine Auseinandersetzung zwischen religiösen Eiferern und aufgeklärten Studenten gerät. Die Bekanntschaft mit der Schauspielerfamilie der schönen Madeleine Béjart lässt ihn an seine eigentliche Berufung glauben: Er will Theater spielen. Das "Illustre Théatre", das er mit den Béjarts gründet, hat zunächst wenig Erfolg - die Gläubiger sind zahlreicher als die Zuschauer. Molière landet in Schuldhaft und muss sich von seinem Vater auslösen lassen.
- Schiffbruch mit verrückterHoffnung?3Drama von Ariane Mnouchkine.
Wie kann man Hoffnung greifbar machen? Die Antwort auf diese Frage kam der großen französischen Theatermacherin Ariane Mnouchkine beim Lesen eines wenig bekannten, posthum veröffentlichten Romans von Jules Verne: “Die Schiffbrüchigen der Jonathan” beschreibt, wie sich Besatzung und Passagiere eines vor Kap Hoorn sinkenden Schiffs an Land retten und dort eine gesellschaftliche Utopie verwirklichen wollen. Zusammen mit ihrer langjährigen künstlerischen Partnerin Hélène Cixous schuf Ariane Mnouchkine eine eindringliche, scharfsinnige Adaptation von Jules Vernes Roman. Die Abenteuer der Gestrandeten, die 1895 Cardiff verlassen haben und sich im winterlichen Feuerland wiederfinden, werden – so erzählt es die Handlung des Theaterfilms – im Jahr 1914 verfilmt, als das Kino noch in den Kinderschuhen steckt. Unabhängig von dem großen Filmmagnaten Pathé dreht ein kleines Team von Filmenthusiasten einen Stummfilm in einem zum Filmstudio umfunktionierten Ausflugslokal namens “Fol Espoir” an den Ufern der Marne. Dort arbeiten Regisseur Jean LaPalette, seine Schwester Gabrielle und ihr Assistent Tommaso an ihrer optimistischen politischen Fabel, die als Lehrstück für das breite Publikum gedacht ist. Die Dreharbeiten der Film-im-Film-Szenen beginnen am 28. Juni 1914. An genau diesem Tag wird jedoch auch der habsburgische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo ermordet, und am letzten Drehtag, dem 31. Juli, fällt der französische Präsident Jean Jaurès ebenfalls einem Attentat zum Opfer. Am Tag darauf läuten die Kirchenglocken die allgemeine Mobilmachung in Frankreich ein. Auf der fernen Insel Feuerland kommen Habgier und Machtinteressen der Utopie eines Neuanfangs ebenso in die Quere, wie der Kriegsausbruch in Europa den Arbeiten am kollektiven Stummfilm ein vorzeitiges Ende bereitet. Die Allegorie des Schiffbruchs, der in den turbulenten letzten Wochen vor Kriegsausbruch verfilmt wird, ist ein “Stück-im-Stück” beziehungsweise ein “Film-im-Film” von atemberaubender Kraft und revolutionärer Virtuosität. Die tiefgründige politische Fabel über eine aus den Fugen geratene Welt wurde von Ariane Mnouchkine meisterhaft verfilmt.