Die besten Dokumentarfilme aus Österreich
- ZeroKilled5.26.4263Dokumentarfilm von Michal Kosakowski.
In seinem Dokumentarfilm Zero Killed lässt Regisseur Michal Kosakowski ganz normale Menschen ihre Mord-Fantasien ausleben.
- Im Schatten des "DrittenMannes"?12Dokumentarfilm von Frederick Baker.
Carol Reeds Verfilmung von Graham Greenes Roman "Der dritte Mann" ist ein Meilenstein der Filmgeschichte. Buch wie Film dokumentieren das Nachkriegs-Wien so detailgetreu wie möglich. Sehr realistisch wird die Geschichte des Schiebers Harry Lime in der Zeit der vier Besatzungszonen geschildert. Zeitzeugen, noch lebende Stars und Filmhistoriker erzählen in der Dokumentation, warum "Der dritte Mann" das Bild der österreichischen Hauptstadt so sehr geprägt hat.
- DerKardinal?Drama von Andreas Gruber mit Edmund Jäger und Katharina Lorenz.
Brückenbauer, moralisches Gewissen des Landes, Wegbereiter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs - das sind nur einige der Attribute, die Kardinal Franz König (1905 - 2004) zugeschrieben werden. Der langjährige Erzbischof von Wien war eine der prägendsten Persönlichkeiten Österreichs im 20. Jahrhundert - einerseits von vielen geschätzt und respektiert, andererseits wegen seiner liberalen Haltung von konservativen Kreisen angefeindet. Der Film von Andreas Gruber porträtiert den österreichischen Kirchenmann.
- Pripyat7.2181Dokumentarfilm von Nikolaus Geyrhalter.
Die Stadt Pripyat liegt fünf Kilometer neben dem Atomkraftwerk Tschernobyl. 50.000 Menschen haben hier bis 1986 gelebt. Heute ist Pripyat eine von der Miliz schwer bewachte und hoch kontaminierte Geisterstadt inmitten der radioaktiv verseuchten Zone, die von der Ukraine bis tief nach Weißrußland reicht. Die Dörfer wurden größtenteils evakuiert. Wer in die Zone will, braucht spezielle Genehmigungen, und wer sie verlassen möchte, wird einem dosimetrischen Check unterzogen. Die 30-km-Zone ist mit einem Stacheldraht eingezäunt. Sie ist ein willkürlich mit dem Zirkel abgemessenes Gebiet und entspricht nicht der realen Verseuchung der Böden. Etwa 15.000 Menschen leben oder arbeiten hier. Im immer noch aktiven 3. Block des Kraftwerks, in der Zonenverwaltung, bei der Miliz oder in den zahlreichen Forschungseinrichtungen finden sie begehrte, weil gut bezahlte Arbeitsplätze. Viele der Dörfer sind bewohnt. Von ihren ausgesiedelten und illegal zurückgekehrten, aber geduldeten Eigentümern oder von Menschen, die sich bewußt in die praktisch unüberwachbare Zone mit den vielen leerstehenden Häusern flüchten. Pripyat ist auch der Name des Flusses, der am Kraftwerk vorbei in den Dnjepr fließt, und heute noch die Bewohner der Zone mit Fischen versorgt. "Pripyat" erzählt vom Überleben in einem improvisierten Mikrokosmos, in dem man nichts essen, nichts trinken und bei Wind keinen Staub einatmen sollte - doch weil Radioaktivität mit menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar ist, hält sich kaum jemand an diese Empfehlungen.
- Rest inPeace?31Dokumentarfilm von Andrea Morgenthaler.
"Rest in Peace" - sie sollen in Frieden ruhen, unsere Toten. Was aber passiert mit der sterblichen Hülle nach dem Tod? Wie gehen wir damit um? Was wissen wir über die Welt der Toten? Wie verändert sich ein Körper nach dem Tod? In "Rest in Peace" geht es um Leichen. Um Verwesung und Verfall. Um Tote als ökologisches Problem, um Tote als menschliche Ersatzteillager. Es geht um die radikale Endgültigkeit. Um die Frage was von uns bleibt. Acht Episoden führen rund um den Globus und bieten einen manchmal verstörenden, manchmal unfreiwillig komischen Einblick in den Alltag jener Menschen, die jeden Tag mit Leichen zu tun haben. Der Tod ist das elementarste Thema der Menschheit. Unsere Haltung dazu: irrational und paradox.
- FindingFidel?2Dokumentarfilm von Bay Weyman.
Der 1930 in Wien geborene Kriegsberichterstatter Erik Durschmied emigrierte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Kanada. Dort wurde er berühmt als "der Mann, der als erster Castro fotografierte". In den Bergen der Sierra Maestre drehte er den ersten Film über den damaligen kubanischen Rebellen. Später berichtete er aus Krisengebieten wie Kuba, Afghanistan, Vietnam, Iran, Irak und Nordirland. Der Dokumentarfilm "Finding Fidel" von Bay Weyman erzählt die Geschichte des Fotografen Erik Durschmied und ist damit eine vielschichtige Reise durch die Zeitgeschichte. Für Durschmied sind es sehr persönliche Erinnerungen, aber auch eine Gelegenheit, über die Bedeutung und Wichtigkeit seiner eigenen Karriere als Kriegsberichterstatter nachzudenken. Außerdem reflektiert er den gegenwärtigen Status der Kubanischen Revolution im Kontrast zu den frühen Zielen und Idealen, die Castro 1958 vertrat.
- GasMonopoly?72Dokumentarfilm von Richard Ladkani.
Woher nimmt Europa das Gas, das es so dringend braucht? Um eine Antwort zu finden, reist der Journalist Martin Leidenfrost an die neuralgischen Punkte des internationalen Gasgeschäfts. Und stellt fest: Gas ist nicht nur ein Geschäft. Es ist Politik, Intrige und Emotion. Es geht um Macht, Männer und Monopole. Europa ist abhängig von Gas: Gas wärmt, Gas treibt die Schwerindustrie an, Gas ist der sauberste fossile Energieträger. Europas Gasbedarf wird bis 2030 noch steigen - bei gleichzeitigem Rückgang der innereuropäischen Produktion. Wer wird Europa in Zukunft mit Gas versorgen? Es sind keine Kleinunternehmer, die Gasfelder erschließen, Flüssiggas-Terminals bauen und Pipelines verlegen. Diese Branche rechnet in Jahrzehnten und in Milliarden. Die meisten Protagonisten des Dokumentarfilms gehören nationalen und internationalen Eliten an. Sie sind Minister, Topmanager oder Lobbyisten. Nur manchmal stellt der Dokumentarfilm dem Spiel der Big Player die kleinen Leute entgegen, die an den Schnittstellen der internationalen Gasströme leben. Am mitteleuropäischen Gasverteiler Baumgarten beginnt der Film. An dieser Schnittstelle im Nirgendwo sollen einmal zwei aufwendige neue Pipelines für Europa enden, "Nabucco" und "South Stream". Seit der russisch-ukrainischen Gaskrise von 2009 hat Europa Angst, von einem russischen Gasmonopol abhängig zu sein. "South Stream" würde diese Abhängigkeit vertiefen, "Nabucco" würde Europa unabhängiger von Russland machen. Alle Alternativen haben einen hohen Preis: Entweder bindet Europa sich auf Jahrzehnte an die von Krieg, Bürgerkrieg und Diktatur gezeichnete Region ums Kaspische Meer, es kauft teures Flüssiggas aus dem Emirat Katar oder es presst das Gas, das sich in den Gesteinsschichten unter dem Kontinent verbirgt, mit Hilfe der brutalen "Fracking"-Technologie heraus. Die filmische Reise führt in das "Land des Feuers" Aserbaidschan, in die Brüsseler Glaspaläste der EU, in ein von "Fracking" heimgesuchtes niedersächsisches Landidyll, nach Istanbul und Moskau, in die menschenfeindliche Gaswelt der sibirischen Tundra und zurück in die österreichisch-slowakische Gasregion auf der Naht des Eisernen Vorhangs.
- Nachtschichten?1Dokumentarfilm von Ivette Löcker.
Sie sind nicht nur wach- sie leben in der Nacht und mit der Nacht. Nachtschichten ist das Porträt einer Gegenwelt. Der Film folgt den Spuren von Menschen in Berlin, die tagsüber unsichtbar bleiben, und begleitet sie auf ihren nächtlichen Wegen durch die Großstadt, die geprägt sind von pragmatischer Routine, Sehnsüchten und Gefahren.
- Meine liebeRepublik?3Dokumentarfilm von Elisabeth Scharang.
Friedrich Zawrel gerät als Kind in das perfi de System der Nationalsozialisten und wird von Rassenhygienikern gedemütigt und fast ermordet. Er hat all das überlebt. Als Friedrich Zawrel nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur sein Glück in der neu ausgerufenen Zweiten Republik Österreich sucht, stehen die bösen Gespenster seiner Vergangenheit jedoch aufrecht vor ihm: in Gestalt des früheren Naziarztes Heinrich Gross. 1975 sitzen sich die beiden in einer Gefängniszelle gegenüber: Gross als erfolgreicher Gerichtsgutachter, Friedrich Zawrel als angeklagter Dieb. Gross läßt Zawrel als Zeugen seiner Nazi-Vergangenheit hinter Gittern verschwinden.
- FoodDesign?Dokumentarfilm von Martin Hablesreiter und Sonja Stummerer.
Warum lieben Menschen Mozartkugeln, Fischstäbchen, zweistielige Eislutscher, Überraschungseier und die breite Palette der italienischen Nudeln in all ihrer schier unerschöpflichen Formenvielfalt? Im Zeitalter der weltweiten Industrialisierung wird der äußeren Form der in Massenproduktion hergestellten Lebensmittel ein enormes Maß an Marktforschung, Entwicklungsaufwand und technischem Know-how gewidmet. "Food Design" ist ein wesentlicher Bestandteil unserer zeitgenössischen Kultur. Die Dokumentation erzählt vom Tüfteln der Food Designer an Form, Farbe und sogar Klang ihrer Produkte und vom zuweilen seltsamen Verhältnis des Menschen zu den Nahrungsmitteln, zur Natur und zu sich selbst.
- The End of the NeubacherProject?Dokumentarfilm von Marcus J. Carney.
"Das Neubacher Projekt" erzählt die Geschichte von Marcus J. Carney und seiner Familie mütterlicherseits. Am Anfang scheinen alle Portraitierten großteils gesunde, durchschnittlich neurotische Mitglieder einer durchschnittlichen Familie zu sein. Der Filmemacher versucht die Nazi-Familiengeschichte aufzuarbeiten, Schritt für Schritt entdeckt er jedoch tiefere Verstrickungen und Schichten der Verdrängung. Die Hauptbeziehung im Film entwickelt sich zwischen dem Filmemacher und seiner Mutter, die während der Dreharbeiten an Krebs erkrankt.
- Ich, Putin - EinPortrait6.82Dokumentarfilm von Hubert Seipel.
Wladimir Putin ist der mächtigste Mann in Russland. Jetzt kandidiert der Mann aus Leningrad zum 3. Mal für das höchste Amt des Staates. Der mehrfach preisgekrönte TV-Autor Hubert Seipel begleitete Putin mehrere Wochen quer durch Russland.
- Der JungeMir?2Dokumentarfilm von Phil Grabsky.
Seit 2001, als Filmemacher Phil Grabsky den neugierigen Mir - der Name bedeutet "Frieden" und "Welt" auf Russisch - zufällig traf, hat sich Afghanistan sehr verändert. So sind in Kabul die Wracks von abgeschossenen Flugzeugen inzwischen verschwunden, die Ruinen an den Straßen von Apartmenthäusern und Shopping-Malls, neuen Hotels und schicken Restaurants ersetzt. Vieles ist aber auch gleich geblieben. Gewalt terrorisiert nach wie vor den Alltag. Opiumlords beherrschen mit ihren privaten Armeen den Süden und Osten. Den Norden durchdringen wieder verstärkt die Taliban. Und trotz internationaler Überwachung gibt es Selbstmordattentate, Entführungen und tödliche Angriffe. Der Dokumentarfilm beginnt im Jahr 2002, kurz nach dem Ende des Taliban-Regimes. Mir und seine Familie hatten sich damals in eine Höhle neben den zerstörten Buddhas von Bamiyan gerettet. Nach einem Jahr konnten sie wieder in ihr Dorf in einem Wüstengebiet im Norden Afghanistans zurückkehren. Der neunjährige Mir bewegt sich voller Lebenslust unbeschwert zwischen all den Problemen der Erwachsenen. Mit zunehmendem Alter verliert er diese Unbekümmertheit. In der Schule, die mit internationaler Hilfe errichtet wurde, strengt er sich an, denn er möchte Lehrer werden. Er wird zerrissen vom Anspruch der Familie für den Lebensunterhalt zu sorgen und seinen eigenen Wünschen für die Zukunft. Als Teenager werden ihm dann Motorräder und der Spaß mit Freunden wichtiger. Er möchte nun nicht mehr Präsident von Afghanistan oder Lehrer werden, es genügt ihm, nicht im Kampf zu fallen. Filmemacher Phil Grabsky fragt, was sich in dieser Dekade in Afghanistan geändert hat. Was haben der Einsatz der USA und der Nato-Alliierten dem Land gebracht? Wird Mir als Opiumbauer oder Soldat enden? Und kann der fatale Kreislauf aus Krieg und Opium je unterbrochen werden?
- Ein junger Mann aus demInnviertel?1Dokumentarfilm von Axel Corti mit Franz Trager und Markus Weber.
Nach dem Tod des Vaters geht Adolf Hitler nach Wien, um an der Akademie zu studieren, wird aber nicht aufgenommen. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich mit Plakat- und Postkartenmalerei. 1913 wechselt Hitler nach München. Im Mittelpunkt des Dokumentarspiels von Axel Corti nach einem Buch von Georg Stefan Troller stehen Hitlers Schulzeit in Linz und sein Aufenthalt in Wien. Die Handlung wurde ergänzt durch Interviews mit Personen, die Hitler gekannt haben, und zeigt Hitlers enge Bindung zu Mutter Klara und den Konflikt mit dem Vater.
- Ludwig vanBeethoven?2Dokumentarfilm von Hans Conrad Fischer.
Der Film verwertet eine Menge von Beethovens Dokumente und wechselt kunstgerecht davon zu modernen Interpreten, die Beethoven spielen. Orchester und Ensembles: Akademischer Chor Wien, Berliner Philharmoniker, Concertgebouw Orchester Amsterdam, Großes Orchester des Polnischen Rundfunks, Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester Wien, Orchester der Beethovenhalle Bonn, Philharmonia Hungarica, Symphonieorchester von Radio Prag, Wiener Symphoniker, Londoner Bläsersolisten, Wiener Philharmonisches Streichquartett, Klassisches Wiener Schrammelquartett, Ballett der Deutschen Oper am Rhein.
- Next ExitNirvana?Dokumentarfilm von Walter Größbauer.
5.000 Gurus, 200.000 Sadhus, Millionen von Pilgern und Bettlern! Alle zwölf Jahre geben sie sich ein Stelldichein an einem heilbringenden Ort am Ganges. Es wird gelehrt, gebetet, gesungen, getanzt, gebadet und - gestaunt! Skurrile körperliche Praktiken - mit dem Penis einen 30 Kilo schweren Stein zu heben, tiefe Einsichten - "Ich überlasse mich meiner Existenz, ich vertraue ihr", Selbstlosigkeit und Eitelkeit - "In Indien gibt es 7 Wunder, und ich bin eines von ihnen." Auf der "Frühjahrsmesse der Spiritualität" ist für alles Platz. Wer sind diese Menschen, die Pilger und Neugierige aus aller Welt in Millionenscharen anlocken? Sind sie weise, heilig, erleuchtet oder verrückt? "Next Exit Nirwana" zeigt die faszinierende Alltagskultur Indiens vor dem Hintergrund der Kumbh Mela, dem größten Fest des Hinduismus.
- OceanulMare?3Dokumentarfilm von Katharina Copony.
Katharina Copony schildert in ihrem Dokumentarfilm "Oceanul Mare" ("Großer Ozean") das Leben von drei Chinesen, die Anfang der 1990er Jahre in Bukarest eingewandert sind. In ruhigen, konzentrierten Einstellungen folgt der Film ihren Spuren durch die rumänische Metropole und ihren unterschiedlichen Verbindungen zum größten China-Markt Europas an der Bukarester Peripherie. Episodenhaft begleitet er die drei Protagonisten in ihr von starken Kontrasten geprägtes alltägliches und geschäftliches Umfeld und erzählt vom Fremdsein, von kulturellen Verschiebungen und der Herausforderung, in Unbekanntes einzutauchen und sich dabei selbst immer wieder neu zu erfinden.
- Halbzeit?Dokumentarfilm von Michael Hudecek und Christina Zurbrügg.
Bunt, vielschichtig, abenteuerlich - eine ganz persönliche Betrachtung zweier Nachbarländer: Schweiz - Österreich. Die Sängerin und Filmemacherin Christina Zurbrügg verbrachte eine Hälfte ihres bisherigen Lebens in der Schweiz, die andere in Österreich. Sie selbst steht in der Lebensmitte. HALBZEIT eben. Grund genug, um leichtfüssig über das eigene Leben und das Leben überhaupt nachzudenken. Der Satz, den sie in Wien am meisten hörte, ist: "Ah, sie heissen Zurbrügg wie die Skirennfahrerin..." Über den wichtigsten Export der Schweiz nach Österreich: den Habsburgern, die von den Schweizern vertrieben wurden. Weiters: Die Schweizer Reliquien-Sammlung und das kleine Alltagsgebrauchslexikon über Weggli und Semmel, Herrgöttli und Pfiff, Wienerli und Berner Würstel.
- Das schlechteFeld?2Dokumentarfilm von Bernhard Sallmann.
In seinem dokumentarischen Essayfilm "Das Schlechte Feld" untersucht Bernhard Sallmann einen Ort im Wandel der Zeiten: das Feld vor dem elterlichen Haus im österreichischen Ansfelden. Der Blick aus dem Fenster zeigt eine Landschaft, die von einer mehrspurigen Autobahn zerschnitten wird. Durch die Informationen der Stimme aus dem Off erweist sich diese als Schnittstelle von Weltgeschichte und Familiengeschichten. Sie wird zum Ausgangspunkt für Reflexionen über Kindheit, das Verschwinden der bäuerlichen Welt und den Zweiten Weltkrieg - als dort ein Arbeitslager für Kriegsgefangene stand und der Todesmarsch jüdischer KZ-Häftlinge aus Mauthausen vorbeiführte. In statischen, nahezu menschenleeren Bildern, mit Musik des im Ort geborenen Komponisten Anton Bruckner werden Sedimente von Zeitschichten freigelegt. Eine Geografie von Erinnerungen wird sichtbar.
- Ein Neues Wir - Ökodörfer und ökologische Gemeinschaften inEuropa?4Dokumentarfilm von Stefan Wolf.
In dieser zweistündigen Filmdokumentation bekommen sie Einblicke in die Welt von faszinierenden Öko-Gemeinschaften, die in der Öffentlichkeit noch erstaunlich wenig wahrgenommen wird. Insgesamt werden zehn Ökodörfer und Gemeinschaften aus acht europäischen Ländern vorgestellt. Fast ein Jahr lang ist Stefan Wolf quer durch Europa gereist, um diese Projekte und Menschen zu erleben und zu filmen. Sein Ziel ist es gewesen, verschiedenste ökologische Gemeinschaften und Ökodörfer kennenzulernen und zu porträtieren, um so das breite Spektrum dieser Lebensweisen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Unterstützt von seinem Team, ist er vielschichtigen Fragen nachgegangen und hat zahlreiche Interviews geführt.
- Ich binIch?Dokumentarfilm von Kathrin Resetarits.
Olga und Anastasia, Jill und Kim sind zwei eineiige Zwillingspärchen zwischen sechs und zehn Jahren. Sie sagen und zeigen durch ihre Körpersprache, dass sie ihren Zwillingsschwestern sehr nah stehen, ihnen aber auch die Unterschiede und Abgrenzungen wichtig sind. So müssen sie sich früher als andere Kinder auf die Suche nach dem Besonderen des eigenen Ich begeben.
- Otmar BauerZeigt2.641Essay-Film von Otmar Bauer.
Experimentalfilm von Otmar Bauer aus dem Umfeld des Wiener Aktionismus, der einen sich auf einen Tisch erbrechenden Mann zeigt, welcher anschließend mit den Ausscheidungen spielt.
- Glockner - Der schwarzeBerg?1Dokumentarfilm von Georg Riha.
Der mächtigste Gipfel der Ostalpen und Österreichs höchster Berg ist der 3.798 Meter hohe Großglockner. Der Schicksalsberg der ersten Alpinisten ragt aus dem Tauernmassiv wie ein Wächter über ein alpines Naturparadies: Gämsen und Steinböcke klettern im Fels, Alpenblumen leuchten, und ein Adler gleitet über die Gipfel. Der Film "Glockner - Der schwarze Berg" stellt den Großglockner und seine Tier- und Pflanzenwelt vor.
- AllesWalzer?1Dokumentarfilm von Barbara Necek.
Ballnächte, Skandale und Skandälchen - "Alles Walzer" gibt Einblick in die Welt der Wiener Tanzbälle. Die unterschiedlichen Balltraditionen spiegeln die kulturelle, soziale und politische Vielfalt der österreichischen Gesellschaft wider. Zumal dieser einzigartige Brauch in ständiger Entwicklung begriffen ist. Die Dokumentation zeigt die Protagonisten verschiedener Bälle bei ihren Vorbereitungen, während und nach den Tanzevents und offenbart damit einige originelle Facetten der Alpenrepublik. Mitte des 18. Jahrhunderts, als das Bürgertum in Frankreich die Revolution vorbereitete, protestierte man in Wien auf ganz eigene Art. Ein neuer Tanz begeisterte das Volk. Beim Walzer wandten Herr und Dame erstmals einander zu, berührten sich gar. Lange Tanzstunden waren nicht nötig - der Walzerschritt war schnell gelernt, und schon ging's in wilden Wirbeln über die Tanzfläche. Der Walzer entstand als Reaktion auf die strenge Politik der Kaiserin Maria-Theresia. Die erste Habsburgerin auf dem Wiener Thron hatte die traditionellen Faschingszüge verboten. Doch die feier- und tanzfreudigen Wiener erfanden den Ballsaal und veranstalteten hinter verschlossenen Türen die ersten Tanzbälle. Bis heute hat sich eine vielfältige Ballkultur in der österreichischen Hauptstadt erhalten. Da ist der Wiener Opernball, die sicher berühmteste Tanzveranstaltung des Landes. Am letzten Faschingsdonnerstag finden sich lokale und internationale Berühmtheiten in der Wiener Staatsoper ein. Das österreichische Staatsfernsehen überträgt live. Und jeder ist gespannt, welchen Star oder welches Sternchen Baulöwe Richard Lugner an seiner Seite hat - ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Der Rosenball, das offizielle Ballevent der Wiener Homosexuellenszene, hat auch eine politische Dimension. Mit der Veranstaltung will Organisator Holger Thor die Öffentlichkeit auf die Forderungen der Schwulen und Lesben in Österreich aufmerksam machen. Der Philharmonikerball ist für alle, die den Geschmack am Opernball verloren haben. Im Musikverein treffen sich anspruchsvolle Tänzer und wahre Kenner, die die Angeberallüren des Opernballs leid sind, zum elegantesten Ball der Tanzsaison. Wien ist nicht nur die Hauptstadt der Musik, sondern mit Sachertorte und Apfelstrudel auch ein wahres Mekka für Feinschmecker. Natürlich hat die Konditorzunft ihre eigene Tanzveranstaltung, den ZuckerBäckerball, der nicht nur von Konditoren besucht wird. Jedes Jahr kommt auch eine französische Schulklasse im Rahmen eines pädagogischen Projektes. Die Einnahmen des Flüchtlingsballs kommen dem Wiener Integrationshaus zugute und man besucht ihn in Begleitung eines Wiener Immigranten. Die Veranstaltung gehört seit 15 Jahren fest zur österreichischen Faschingstradition. Das Societyevent soll die Öffentlichkeit auf die immer schwierigere Situation der Flüchtlinge in Österreich aufmerksam machen.
- BigAlma?Dokumentarfilm von Susanne Freund.
Für die einen war sie Muse, für die anderen ein sexbesessenes Monstrum. Der Maler Gustav Klimt machte ihr den Hof, als sie erst 17 Jahre alt war. Mit dem Komponisten Alexander von Zemlinsky hatte sie eine Liebesaffäre, bis sie sich entschied, den wesentlich älteren Komponisten und Wiener Operndirektor Gustav Mahler zu heiraten. Noch zu Lebzeiten Mahlers hatte sie eine Affäre mit dem Bauhaus-Architekten Walter Gropius, den sie nach Mahlers Tod und einer heftigen Liaison mit dem Künstler Oskar Kokoschka heiratete. Nach der Scheidung von Gropius wurde sie die Ehefrau des Schriftstellers Franz Werfel, mit dem sie gemeinsam in die USA auswanderte. Sämtliche Rezeptionen zur Jahrhundertfigur Alma Mahler-Werfel vermitteln Extreme. Entweder wird sie verherrlicht oder verachtet. Sie gilt als begnadete Muse oder als Männer mordender, hysterischer Vamp. Mystifizierungen klammern bekanntermaßen das profane "Mensch sein" aus und halten sich gerade deshalb besonders hartnäckig. Alma Maria, geborene Schindler, verwitwete Mahler, geschiedene Gropius, verwitwete Werfel hatte am Beginn ihres erwachsenen Lebens ein sehr klares Berufsziel. Die hoch talentierte junge Frau wollte Komponistin werden. Ein Weg, der für eine Frau im Jahr 1900 ungewöhnlich und in der damaligen Gesellschaft äußerst schwierig war. Konsequent hat sie als erste Frau das erfunden und betrieben, was man heute Kulturmanagement nennt. Geboren 1879 in Wien, erlebte und belächelte Alma als Halbwüchsige den überkommenen Mief der Kaiserverehrung. Sie war zarte 20, als am elterlichen Tisch die Wiener Moderne erfunden wurde, war bereits Witwe und mehrfache Mutter, als der Erste Weltkrieg ausbrach und die Monarchie zerfiel. Sie war Mitte 40, als sie das dritte ihrer vier Kinder durch eine unheilbare Krankheit verlor, und sie war knappe 50, als sie vor Hitler flüchten musste, quer durch Europa, zu Fuß über die Pyrenäen. Mit ihrem dritten Ehemann, Franz Werfel, verschlug es sie schließlich in die USA. Dort bliebt sie und starb 1964, erneut verwitwet.