Lang, lang ist’s her, da haben wir uns in unserem Serienthema schon mal Actionheldinnen aus TV-Serien gewidmet. Nun bekommt Xena jedoch einen eigenen Beitrag, denn die Kriegerprinzessin ist Meine Serienheldin.
Die Fantasy-Serie Xena lief 1995 in den USA an und wurde von Robert G. Tapert (The Grudge – Der Fluch) und Sam Raimi (Hercules, Spartacus, Spider-Man) produziert. Ein Jahr nach dem amerikanischen Fernsehstart strahlte RTL die Serie auch hierzulande aus. In über 100 Ländern konnten die Zuschauer die Abenteuer der Kriegerprinzessin miterleben. Xena ist als Spin-off der Serie Hercules entstanden, in welcher Lucy Lawless als Xena in Erscheinung trat. Weil die Amazonenkriegerin gut beim Publikum ankam, konzipierten die Produzenten eine eigene Abenteuerserie. Die tiefe Freundschaft zwischen Xena (Lucy Lawless) und Gabrielle (Renée O’Connor) ist das Pendant zu der zwischen Hercules (Kevin Sorbo) und Iolaus (Michael Hurst). Nach sechs Staffeln und 134 Episoden wurde die vorwiegend in Neuseeland gedrehte Serie über Xena letztlich abgesetzt.
Wer ist Xena?
Xena ist groß, Xena ist stark, Xena ist Kult. Wer Xena nicht mag oder gar Angst vor ihr hat, kann nur ein Mann sein. Feminismus bei Seite – ach nee, das ist bei Xena gar nicht so einfach…
Xena ist die erbarmungslose Amazone mit der dunklen Vergangenheit. Einst verwüstete ein Kriegsherr ihr Dorf und tötete dabei Xenas Bruder. Seitdem war Xena auf Rache aus und wurde so selbst zu einer grausamen Kriegerin. Erst durch die Begegnung mit Hercules wird ihr klar, dass sie ihr kriegerisches Talent auch für das Gute einsetzen kann. Ihre beste Freundin wird die treue, aber recht naive Bardin Gabrielle, die sich ganz meisterhaft mit einem einfachen Holzknüppel zur Wehr setzen kann. Seit der ersten Folge ist Gabrielle die stete Begleiterin der Kriegerprinzessin und kämpft an ihrer Seite, da Xena sie vor der Sklaverei rettete.
Warum Xena mein Serienheld ist
In einer Zeit, als die alten Götter herrschten, schrie das Land, das Kriegsherren und Könige in Aufruhr versetzten, geradezu nach einer Heldin, die für das Gute kämpfte. Xena folgte dem Ruf – die Kriegerprinzessin, die ihre Stärke in wilden Schlachten erworben hatte. Mit ihrer Kraft und ihrer Leidenschaft trotzte sie jeder Gefahr. Ihr Mut sollte die Welt verändern. Das klangvolle Intro zur TV-Serie ließ mich als Kind nicht mehr los. Jeden Sonntagnachmittag lief die Serie über die Schwert schwingende Kriegsheldin im Lederkleid auf RTL. Am meisten dürfte mich damals aber wohl Xenas Chakram, eine wundersame Wurfwaffe, fasziniert haben, die komischerweise immer wieder zu ihrer Besitzerin zurückkehrt. Mit meinem Frisbee bekam ich das als Kind jedoch nicht ganz so gut hin.
Die mutige Xena kämpft für Gerechtigkeit. Dass dabei nicht immer Zeit für Anstand und Weiblichkeit bleibt, scheint recht logisch und so legt sie ihre Kampfstiefel auch schon mal auf dem Tisch ab und wehrt mit einem spektakulären Überkopftritt Angreifer ab. Das imponierte mir sehr. Die tüchtige Kriegerin mit dem markanten Kampfschrei kennt alle Tricks und mit nur einem Handgriff setzt sie ihre Gegner schachmatt und kann so an die Informationen gelangen, die sie benötigt.
Xena ist vor allen Dingen eine Serie über eine unnachahmliche Frauenfreundschaft. Xena und Gabrielle machen alles, was Freundinnen eben so machen: Sie reiten gemeinsam durch die Wälder, gehen angeln, sie verprügeln Kriegsherrn und verrückte Götter. Über die sechs Staffeln haben die beiden treuen Gefährtinnen so manches erlebt und in ihrer Freundschaft gab es Höhen und Tiefen. Doch Xena und Gabrielle waren immer bereit, füreinander einzustehen oder sogar für die jeweils andere zu sterben. Ob die beiden Frauen jedoch mehr waren als nur ganz, ganz dicke Freundinnen, können nur sie uns beantworten. An lesbischem Subtext mangelte es der Abenteuerserie jedenfalls nicht.
Steht ihr auch dazu, dass ihr früher Xena geguckt habt?