Wiedergeburt von Riverdale: Neue Folge bei Netflix stoppt den Niedergang

02.02.2019 - 15:00 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Riverdale - Staffel 3, Folge 11: Geschlossene GesellschaftThe CW
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Die letzten Folgen von Riverdale waren fürchterlich. In der neusten Episode der 3. Staffel aber geht es wieder aufwärts. Der Gargoyle-King ist in Folge 11 endlich vergessen.

Es ist eine Riverdale-Folge ohne den Gargoyle King. Es gibt keine einzige Szene in der er ehrfurchtgebietend röchelnd dem Unterholz entschwebt. Das blöde Vieh - jetzt, wo wir wieder unter uns sind, können wir ja offen sprechen - ist also wirklich tot. Nicht nur die Enthüllung des Waldmonsters enttäuschte in der letzten Folge maßlos. Der Gargoyle-King war von seinem ersten Auftritt an (ein Cliffhanger in der Premiere der 3. Staffel) ein leeres Versprechen. Es schien, als wollten die Autoren den Fans lediglich etwas zum Rätseln zwischen den Episoden geben. Wir haben ja mitgemacht, uns blenden lassen von seiner majestätischen Düsternis.

Aber es gab in Wirklichkeit nie ein Gargoyle-Geheimnis zu lüften. In der neuen Folge ist Ihrwisstschonwer den Figuren die Spucke nicht wert, die es kosten würde, seinen Namen auszusprechen. Er wird tatsächlich mit keinem Wort erwähnt. Schon jetzt legen sich dicke Nebelschwaden über dieses dunkle Kapitel der Serie. Riverdale ist endlich wieder frei, die Selbstzerstörung abgewendet.

Diese Riverdale-Episode macht Hoffnung

Es ist keine spektakuläre Episode, mit der das Riverdale sich zurückmeldet, das wir alle vermisst haben. Wir sehen keine rasante Archie-Befreiungsaktion, keine Reise in die Achtziger. Der Neustart-Prozess, das verbirgt die Folge gar nicht, läuft noch. Riverdale denkt über sich selbst nach und die Episode The Red Dahlia ist eine Selbstbesinnung, eine klassische Geschichte-in-der-Geschichte. Jughead hält im Hintergrund ja immer seine Monologe. Diesmal aber hüllen sie die Erzählung in einen wattigen Kokon, der die Gesetze der Serie aufweicht und Neuausrichtungen erlaubt.

Riverdale

Konkret betrifft diese überfällige Selbsterkenntnis aber, dass Riverdale wieder echte Rätsel aufbaut, anstatt sie vorzugaukeln durch irgendwelche Monster, die wahllos aufploppen und in die Kamera winken. In The Red Dahlia stehen die Figuren im Mittelpunkt, die auf diese Rätsel angesetzt werden und sie aufklären sollen mit solider Detektivarbeit.

Riverdale taucht in verrauchte Noir-Welten ein

Falls euch das interessiert: Pate bei dieser Episode stand kein Brille: Fielmann-Werbespot aus den 1990ern , sondern der Noir-Klassiker Tote schlafen fest aus dem Jahr 1946. In dieser Konstellation ist Juggy also eine Humphrey Bogart-Version und Vroni Lauren Bacall. Und wie Cole Sprouse und Camila Mendes sich verrenken, um diesen Vorbildern irgendwie gerecht zu werden, sieht dann tatsächlich aus wie sehr gut ausgestattetes Schülertheater.

Sprouse verzieht zum Beispiel die Stirn, als würde er einen Gedanken zermalmen und gleichzeitig den Rauch einer würzigen Marlboro einziehen. Und Mendes lässt Sätze in der Luft erfrieren. Um ehrlich und fair zu sein, dieselbe Szene, gespielt von, sagen wir, Ryan Gosling und Michelle Williams, sähe nicht viel besser aus. Von manchen Blüten lässt man lieber die Finger.

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Über die Art und Weise können wir natürlich lang und breit streiten, aber ich persönlich mag diese vorgeschobene Unbeholfenheit beim Zitieren unerreichbarer Motive auch manchmal. Alles, was Riverdale anfasst, ist viel zu groß für die Figuren. Das war schon immer so. Eine normale Highschool-Serie wird Riverdale sowieso nicht mehr. Aber es gibt endlich wieder normale Morde und Mordversuche zu untersuchen.

Morde in besserer Gesellschaft, um genau zu sein. Juggy und Betty (Lili Reinhart) ermitteln voneinander getrennt, aber gleichzeitig am selben Fall, der in den tiefsten Verfaulungen der Stadt wurzelt. Sie fördern den ganzen Mist zutage, den ihre Eltern hinter ihren Rücken verbrechen, denn "in Riverdale ist niemand ohne Sünde". Da wird Penelope Blossom zur Poison Ivy, die böse Männer vergiftet. Und Hermione Lodge, die wahrscheinlich für den Mordanschlag an ihrem Mann verantwortlich ist, entledigt sich kühl wie Eva Green in Sin City 2 ihres Betthäschens. So viel Action gab es lange nicht in Riverdale, der "Crime Town". Und das ganz ohne Waldmonster.

  • Zitat der Episode: "Forget it Jughead. Its Riverdale."
  • Die ganze Episode steht im Noir-Zeichen und wenn Jughead und Betty sich die Lügenmärchen ihrer Eltern anhören, will man am liebsten unablässig das Anzweifeln-Meme aus L.A. Noir  ziehen.
  • Wie universell lässt sich Sirup eigentlich einsetzen? Der Sex-Klub in Riverdale heißt Maple-Club, also Ahorn-Club. Ja, Ahornsirup ist toll und so, ein Tropfen macht jeden Pfannkuchen besser, aber langsam kommt mir der Verdacht, dass die Riverdale-Autoren das Wort "Ahornsirup" immer dann verwenden, wenn ihnen gerade kein anderes einfällt. Was den Schlümpfen ihr Schlumpfen ist, ist Riverdale der Ahorn.
  • Was Riverdale vor dieser Folge noch nicht hatte, war eine Anspielung auf Bad Boys II. Check.
  • Kelly Ripa ist Mark Consuelos Frau. Sie spielt Mrs. Mulwray, die Geliebte von Hiram Lodge. Sie ist schon der zweite Gaststar aus der Familie Consuelos. Marks Sohn Michael spielte den jungen Hiram in den 80er-Flashbacks.
  • Ja, K.J. Apa hat sein T-Shirt tatsächlich mal anbehalten.
  • Riverdale wurde soeben um eine 4. Staffel verlängert

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