Was sagen die Kritiker zu ... Minions?

02.07.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
MinionsUniversal Pictures International Germany GmbH
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Die kleinen gelben Minions erobern erstmals ohne Gru die großen Leinwände der internationalen Lichtspielhäuser. Ob sich der Weg ins Kino lohnt, haben wir versucht, anhand der Pressestimmen für euch herauszufinden. Das Ergebnis könnt ihr hier lesen.

Die Minions sind zurück. Nachdem sie in ihren ersten beiden Abenteuern (Ich - Einfach unverbesserlich 1 und 2) lediglich als Sidekicks für den Schurken Gru (Steve Carell) da waren, übernehmen sie in ihrem neuen Film die Hauptrolle. Dabei geht es in Minions vor allem um die Zeit der gelben Helferlein, bevor sie ihren bekannten Meister fanden. Vor Gru gab es eine ganze Reihe anderer, denn es gibt die Minions schon wesentlich länger, als wir denken. Doch nachdem sie versehentlich einen Boss nach dem anderen über den Jordan schicken, werden sie in die Verbannung getrieben und verfallen in eine tiefe Lethargie. So kann es nicht weitergehen, und drei unter ihnen (Kevin, Stuart und Bob) brechen auf, um einen neuen Bösewicht zu finden, dem sie folgen können. Ist das Experiment, den ehemaligen Sidekicks einen eigenen Film zu schenken, gelungen?

Pierre Coffin als Minion-Erfinder ist wie schon bei den ersten beiden Teilen der Reihe wieder mit an Bord. Sandra Bullock (Gravity) gibt im Original die neue Oberschurkin Scarlet Overkill, begleitet von Jon Hamm (Sucker Punch), der Herb Overkill spricht. In Nebenrollen finden sich so prominente Namen wie Michael Keaton (Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) und Allison Janney (Spy - Susan Cooper Undercover).

Die harten Fakten zu Minions:

9 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6.4
10 Kommentare und 8 Kritiken
653 haben den Film vorgemerkt und 14 sind uninteressiert

Was sagen die englischsprachigen Kritiker zu Minions?

Alonso Duralde schrieb für The Wrap  und meint, dass, wenn der Humor einem schmeckt, der Film durchaus genießbar ist:

Wenn sich die Idee einer Verfolgungsjagd in London, wobei sämtliche Beifahrer Tee in das Porzellan aus China gießen, reizvoll anhört, oder wenn man auf Slapstick steht, zum Beispiel wenn jemand auf einem Kronleuchter vor einer Biene flieht, während dieser aufgrund der Laufrichtung immer wieder los- und festgeschraubt wird, kann man sich in der Albernheit verlieren.

Boyd van Hoeij ist im Hollywood Reporter  der Meinung, der Film hätte zu wenig Struktur, um wirklich als Film zu funktionieren:

Die lange Liste der Charaktere und Orte, die in der ersten halben Stunde eingeführt werden, lässt bereits erahnen, wie unstrukturiert der Film in erzählerischer Hinsicht ist. Jede Szene steht eher für sich alleine, als sich zu einem ganzen Film zu fügen. Für sich genommen sind die meisten jedoch recht charmant und für ein paar Lacher gut.

Für Variety  schreibt Peter Debruge, der Film sei der bisher schwächste, was aber nicht an den Minions selbst liege:

Der Film liefert mehr Minions und weniger Herz als die ersten beiden Filme. Das beweist, dass die kleinen gelben Kreaturen, so grenzenlos ihr Appeal auch sein mag, doch besser als Sidekicks funktionieren denn als Protagonisten. Nicht, dass sie langweilig werden würden, bleiben sie doch die witzigsten Cartoon-Charaktere zur Zeit ...

Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Minions?

Heiner Gumprecht schrieb für gamona  eine recht enttäuschte Kritik:

Für alle anderen bleibt eine Komödie, die man geguckt haben kann, aber wahrscheinlich bereut, dafür gutes Geld ausgegeben zu haben.

Auch Katja Lüthge (Berliner Zeitung ) ist sich nicht sicher, ob es richtig war, den Minions einen eigenen Film zu geben:

Insgesamt ist die Geschichte, die alle Vorurteile über die stocksteifen und traditionsverblödeten Briten abfeiert, aber recht lahm geraten. Den charakterlich letztlich unterzeichneten Minions fehlt eine wirkliche, quasi menschliche Identifikationsfigur, mit der das Publikum leiden und lachen kann.

Martin Schwickert (epd Film ) sieht ebenfalls Schwächen in der Geschichte und den kreativen Einfällen. Ansonsten ist der Film seiner Meinung nach gelungen:

Aber mit der Ankunft in New York unterscheidet sich MINIONS kaum noch von einer normalen Folge von ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH, nur dass diesmal eine Schurkin die Fäden zieht. Deutlich merkt man, dass die Macher hier vor den kreativen Konsequenzen der Minionisierung zurückgeschreckt sind. Dabei schmeckt man aus der ziellosen Handlungsführung auch klar die dramaturgischen Streckungsmittel heraus. Visuell und musikalisch hingegen ist der Spaßfaktor ungebrochen.

Das Fazit zu Minions:

Wie bei vielen Filmen, muss der Zuschauer wissen, was er erwartet und worauf er sich einlässt. Fans der gelben Gesellen werden wohl nicht enttäuscht werden. Jeder, der hingegen höhere Ansprüche hat, als sich für 90 Minuten unterhalten und ablenken zu lassen, wird wohl enttäuscht. Im Zentrum steht besonders, dass die Minions alleine keinen Film tragen, sondern doch eines menschlichen Protagonisten bedürfen, dem sie als Sidekicks dienen können. Vielleicht liegt das aber auch nur an der häufig bemängelten Vorsicht des Drehbuchs. Minions fährt mit angezogener Handbremse und traut sich nie, ganz freizudrehen, was viele sich vielleicht erhofft haben. Am Ende steht ein niedlicher Film für Kinder und solche, die mit den Minions etwas anfangen können. Nicht mehr und nicht weniger.

Heute, am 2. Juli 2015, startet Minions in den deutschen Kinos.

Was ist eure Meinung zu Minions?

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