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Star Wars: The Clone Wars - Die ultimative Kritik zur Serie

05.05.2020 - 13:00 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Die Serie Star Wars: The Clone Wars
Disney
Die Serie Star Wars: The Clone Wars
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In dieser Kritik zur Animationsserie Star Wars: The Clone Wars möchte ich meine Gedanken zu den Stärken, Schwächen und Themen dieser Serie zum Ausdruck bringen.

Die Serie Star Wars: The Clone Wars hat eine wechselvolle Geschichte. Zuerst wurde sie abgelehnt und stark kritisiert, nach ihrer Absetzung hat man ihr plötzlich hinterhergetrauert. Die neue Jedi Ahsoka wurde als nervig und arrogant beschrieben, am Ende avancierte sie für viele Zuschauer zum besten Charakter in ganz Star Wars.

Die Serie fuhr im Fahrwasser der gehassten Prequel-Trilogie, war für die einen zu kindlich und vom Animationsstil her abstoßend, für die anderen ein wichtiger Bestandteil der Kindheit und essenzielle Zusatzkomponente für die Ära der Galaktischen Republik.

Was ist also The Clone Wars, worüber heute jeder spricht und den finalen Folgen entgegenfiebert? Eine Animationsserie, die von George Lucas entwickelt und produziert wurde, in der federführend allerdings sein eigens in Stellung gebrachter Schüler und Padawan Dave Filoni die führende Kraft ist.

The Clone Wars begann mit einem Film

The Clone Wars ist als Serie nicht einfach zu fassen. Im Jahr 2008 eröffnete der gleichnamige Kinofilm die Geschichte von Ahsoka, Captain Rex, Anakin und Obi-Wan in der Zeit zwischen Episode II und III. Bei den Kritikern und Zuschauern ist der Film durchgefallen und genießt bis heute einen schlechten Ruf. Dabei kann der Film nur als Auftakt für die nachfolgende Serie gewertet werden und müsste streng genommen als eine Einheit betrachtet werden.

Star Wars: The Clone Wars (der Film) ist nicht gut. Das liegt vor allem an der Struktur, welche lediglich daraus bestand 3-4 Einzelepisoden zusammenzufassen. Und dennoch führt der Film Ahsoka als Figur grundlegend ein und ist mit Blick auf ihre Entwicklung nicht wegzudenken. Dennoch werde ich den Film hier nicht weiter besprechen und mit einbeziehen. Hierfür verweise ich auf meine separate Kritik.

Star Wars: The Clone Wars (Film)

Genauso werde ich die momentan laufende siebte Staffel nicht berücksichtigen. Das mag unverständlich klingen, aber meiner Meinung nach ist seit der vorzeitigen Absetzung ein ausreichend großer Bruch entstanden (die Übernahme Disneys, George Lucas ist nicht mehr beteiligt), dass man beides voneinander trennen kann.

Hinzu kommt die einfache Überlegung, dass ich Staffel 7 gerne eine eigene Kritik schenken möchte. Die Themen und Ausrichtung der Serie sind in den ersten sechs Staffeln ohnehin verankert und daran werden die letzten zwölf Folgen nichts mehr ändern.

Ich selbst habe die Serie in den letzten Wochen in chronologischer Reihenfolge  erneut angesehen. Diese "Schauweise" ist eindeutig zu empfehlen, aber auch nicht zwingend erforderlich. Es gibt einige zerstückelte Handlungsstränge sowie wenige Prequel- und Sequel-Folgen, die zum besseren Verständnis in der richtigen Reihenfolge geschaut werden sollten.

Darüber hinaus ist The Clone Wars jedoch aufgrund des Anthologie-Charakters problemlos "durcheinander" genießbar und ab der Hälfte der 3. Staffel bleibt die Serie sowieso chronologisch. Daher werde ich die Staffeln am Ende auch nochmal einzeln bewerten, obgleich ich manche Folgen "verfrüht" bzw. „verspätet“ gesichtet habe. Zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung habe ich die Serie bereits mitverfolgt und daher zum gegebenen Anlass (Disney+, Staffel 7) und zur Auffrischung ein Rewatch durchgeführt.

Die Clone Wars-Miniserie fällt aus dem Rahmen

In diesem Zusammenhang sollte auch noch ein kurzes Wort zu Clone Wars aus dem Jahr 2003 verloren werden. Diese Miniserie gehört mittlerweile nicht mehr zum Kanon, da George Lucas nie an der Produktion beteiligt war. Dennoch ist zu beachten, und das ist lediglich meine eigene Theorie, dass Clone Wars bei der Entstehung von The Clone Wars im Jahr 2008 noch als bestehender Kanon betrachtet worden ist.

Anders lässt es sich nicht erklären, wieso George Lucas' und Dave Filonis Projekt nie die Ereignisse von Clone Wars berührt hat. The Clone Wars startet nämlich in Mitten der Klonkriege und endet dort mit Staffel 6 auch. Clone Wars behandelt jedoch genau die Ereignisse kurz nach Episode II (wo bereits Charaktere wie General Grievous und Asajj Ventress eingeführt werden) und kurz vor Episode III, weswegen sich die 2008er Serie als ein perfekt passendes Mittelstück betrachten lässt.

Star Wars: Clone Wars (2003)

Clone Wars von 2003 ist natürlich dennoch separat zu bewerten, allein aufgrund des unterschiedlichen Stils. Und gerade mit Blick auf Staffel 7 scheint Dave Filoni sich nun doch getraut zu habe die Serie von Tartakovsky zu überschreiben. Noch ein Grund Staffel 7 getrennt vom Rest zu bewerten, da der Kauf von Disney und die neuen Kanon-Regeln sicherlich ihren Teil zu dieser Entscheidung beigetragen haben.

Star Wars: The Clone Wars genießt mittlerweile einen sehr guten Status in der Fan-Community. Das kann ich einerseits nachvollziehen, weil sich die Serie im Verlauf hervorragend entwickelt hat und mit ihren vielen Charakteren, Welten und Themen - und schlicht der enormen Zeit, die der Serie zur Verfügung steht - die Welt der Prequel-Ära vernünftig ausbauen und vertiefen konnte.

Auf der anderen Seite sah ich die Serie bereits als Jugendlicher, wodurch mir viele Handlungsstränge bereits zu kindlich inszeniert waren und sich die Serie einige Patzer bezüglich der Prequel-Filme erlaubte, die ich als ungelenk und nervig empfand.

The Clone Wars wird im späteren Verlauf zwar erwachsener, rückte viele Charaktere jedoch in ein unangebrachtes Licht (z.B. Obi-Wan, die Klone), verpasste es an wichtigeren Stellen in die Tiefe zu gehen (dazu später mehr) und erfand so viele neue Nebenkriegsschauplätze, dass sich dies für mich kaum mehr nachvollziehbar in diesen kurzen Dreijahres-Abschnitt pressen ließ (zwischen Episode II und III liegen genau drei Jahre).

The Clone Wars ist nicht das bessere Star Wars

Die Serie gar als die "besseren Prequels" oder als "Retter" der vielen gehassten Figuren und Themen der ersten drei Star Wars-Episoden zu bezeichnen, empfand ich als anmaßend und falsch. Nach meinem Rewatch hat sich daran nur im Detail etwas geändert: The Clone Wars erweitert im Wesentlichen die Motive und Geschichten der Prequel-Trilogie und führt diese in einer meist sehr angemessenen und gelungenen Weise fort.

Macht das die Serie deswegen zum "besseren" Star Wars? Nein. Es hat mich stattdessen viel mehr überrascht, wie stark die Serie tatsächlich im Fahrwasser der Prequels fährt und sich in der Hinsicht nicht verbiegen lässt. Auch dazu später mehr. The Clone Wars stehe ich daher mittlerweile positiver gegenüber als früher. Einige Kritikpunkte sind aber auch geblieben und gerade bei der Bewertung einiger Staffel weiche ich nun stärker vom Konsens ab, als ich es erwartet hätte.

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