Paul Rudd - Vom Teenie Idol zum Bromance-Star

19.01.2011 - 08:50 Uhr
Paul Rudd in der Bromance Trauzeuge gesucht!
Paramount
Paul Rudd in der Bromance Trauzeuge gesucht!
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Am Donnerstag startet Woher weißt du, dass es Liebe ist in den Kinos. Grund genug für uns, mal die abwechslungsreiche Karriere von Paul Rudd unter die Lupe zu nehmen, der sich vom Teenie-Idol zum ultimativen Bromance-Star gewandelt hat.

Um die 870 Millionen Dollar haben die Filme mit Paul Rudd bisher in den USA eingespielt. Trotzdem bleibt der Mann, der 1969 in New Jersey geboren wurde, so etwas wie ein heimlicher Filmstar. Vielleicht liegt es daran, dass Paul Rudd seinen Weg ins Rampenlicht alles andere als plötzlich gefunden hat. Er gehört schon seit den 90er Jaren zum festen Kinoinventar und hat sich stetig, aber nicht ohne Rückschläge, hoch gearbeitet auf der Karriereleiter. Seit seinen Filmen mit Judd Apatow gehört Paul Rudd jedenfalls zu den gefragtesten Schauspielern, wenn es in Hollywood um Komödien rund um Männerfreundschaften geht. Mittlerweile hat sich das Teenie-Idol von damals in den ultimativen Bromance-Darsteller verwandelt.

Mitte der 90er schien Paul Rudd das Zeug zum großen Star zu haben. Damals startete er mit der modernen Jane Austen-Adaption Clueless – was sonst! durch und spielte an der Seite von Leonardo DiCaprio und Claire Danes in William Shakespeares Romeo + Julia den Paris. Ein paar Auftritte als leading man in diversen romantischen Komödien folgten. Doch Liebe per Express und Liebe in jeder Beziehung machten aus dem Teenie-Idol keinen Kassenmagneten. Um die Jahrtausendwende war Paul Rudd der Mann für die süße Nebenrolle, der zukünftige Ex der Hauptdarstellerin, der wie in Gottes Werk und Teufels Beitrag immer etwas blasser daher kam als der Held. Die Karriereflaute führte sogar zu einer ziemlich peinlichen Rolle als blondierter (!) CIA-Agent im fürchterlichen Hongkong-Quark Gen-Y Cops. Okay, er hatte auch in Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers mitgespielt, aber welcher Star versteckt keinen schlechten Horrostreifen im Urschleim seiner Filmografie?

Paul Rudd war vergleichsweise weit unten angelangt, doch vielleicht wartete er nur auf seine Chance auf den zweiten Durchbruch. Ein großer Schritt zur leisen Rückkehr in die erste Garde kam mit seiner Gastrolle im Serien-Hit Friends. Da gab er Mike, den Verlobten und späteren Ehemann von Phoebe (Lisa Kudrow). In insgesamt 18 Episoden der letzten beiden Staffeln spielte sich Paul Rudd zurück ins Gedächtnis vieler Zuschauer. Die Wandlung zum Comedy-Star glückte ihm schließlich dank seines Auftritts als narzisstischer TV-Reporter Brian Fantana in Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy. Der schnauzbärtige modebewusste Fantana, der sein bestes Stück auf den Namen “the Octagon” getauft hat, ist ein absolutes Highlight der Komödie mit Will Ferrell.

Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy war ein positiver Bruch in der Laufbahn von
Paul Rudd. Seine erste Zusammenarbeit mit Judd Apatow unterschied sich stark von seinen RomCom-Wurzeln und bewies zugleich seine Bandbreite. Paul Rudd mochte zwar nicht der geborene Oscar-Kandidat sein, dafür war er aber verdammt lustig. Das bewies er ein Jahr später in Jungfrau (40), männlich, sucht …, der ihn endgültig in die Riege der Stammschauspieler von Judd Apatow brachte. Paul Rudd gesellte sich damit zu aufsteigenden Comedians wie Seth Rogen und Jonah Hill und prägte die amerikanische Komödie der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts wesentlich mit.

So schnell wie die Bromance zum dominierenden Subgenre der letzten Jahre wurde, stieg Paul Rudd auf zum leading man, der er in den 90er Jahren hätte sein können. Der früher etwas fade Romantiker verfeinerte in Beim ersten Mal, Vorbilder?! und Trauzeuge gesucht! den Typus des Mittelklasse-Langweilers, der immer noch einen Funken jugendlicher Anarchie in sich spürt. Deshalb spielt er stets das Anzug tragende Gegenstück zu Slackern und Chaoten wie Seth Rogen und Jason Segel, die seinen verborgenen Freiheitsdrang herauskitzeln.

Auch wenn Paul Rudd die Romantic Comedies wieder für sich entdeckt hat, zeigen die Filme mit Regisseur und/oder Produzent Judd Apatow seine besten Seiten. Denn seine Vorstadtmänner sind häufig näher an der Realität als die zuweilen überzeichneten Hauptfiguren. Kein Wunder ist es da, dass Judd Apatow ein Spin-off von Beim ersten Mal plant. Das soll sich ausgerechnet um das zänkische Vorstadt-Ehepaar Pete (Paul Rudd) und Debbie (Leslie Mann) drehen, die einige der besten Szenen in dem Überraschungsblockbuster für sich verbuchen konnten. Einer wie Paul Rudd ist den Zuschauern vielleicht ähnlicher als ein dauerbekiffter Seth Rogen.

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