Mothra - Das geflügelte Familienpaket

12.06.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Splendid Film
Ausschnitt aus dem Plakat zu Mothra II - Das versunkene Königreich
Splendid Film
7
11
Während Godzilla eine wechselhafte Rolle in der J-Popkultur einnahm, etablierte sich das Fabelwesen Mothra schnell als Menschenfreund und Wächterin des Planeten. Die 1990er bescherten auch diesem Kaiju massive Erfolge und ließen es zur Übermutti werden.

Ich begrüße euch zum zweiten Teil der Kaiju-Themenreihe Die Erben von Godzilla. Holt euer Insektenspray raus, vergesst die Ratiopharm-Zwillinge und freut euch über bunte Eier und kleine Frauen in knapper Kleidung. Dazu habe ich euch die schönsten Plakate in die Galerie gestellt. Mothra landet heute auf moviepilot-Island und ich hab die Ehre, euch die geflügelte Gottheit der Familienunterhaltung vorzustellen. Was machte damals den Reiz aus? Ab welchem Punkt schaffte ihre flatternde Hoheit den Sprung, raus aus dem Schatten Godzillas und was suchen Mothra-Priesterinnen im deutschen Fernsehen? Die Antworten bekommt ihr heute und ich darf euch durch die Wirren der religiösen Insekten-Anbetung geleiten. Viel Spaß bei Mothra – Das geflügelte Familienpaket!

Nippon Daikaiju War: Top 7 der gefährlichsten japanischen Riesenmonster
Die Erben von Godzilla – Teil 1: Gamera – Frankensteins Antwort auf King Kaiju

Mosura ya
…Mosura tasukete. Glückwunsch! Ihr habt soeben eure ersten Worte Malaiisch gelernt. Das heißt so viel wie “Mothra wach auf, Mothra flieg” Fans der Gottheit kennen das Lied natürlich, alle anderen finden es hier (wir vertrauen dem Indie-Blogger einfach mal) in drei Sprachen. Obwohl Gesang für westliche Sehgewohnheiten schnell ungewohnt und / oder kitschig wirkt, ist er im Mothra-Zyklus doch ein elementarer Bestandteil. Seit Mothras Debüt 1961, Mothra bedroht die Welt, gehört der Ohrwurm zum Mottenmythos dazu und signalisiert meist eine dramatische Wendung im jeweiligen Film. Es ist außerdem prima zum Joggen geeignet, macht den Kopf frei und befördert Kleinkinder sofort ins Reich der Träume. Kostprobe gefällig? Das Original von 1961. Das lasst ihr am besten laufen, wenn ihr weiterlest.

Drei Jahre nach dem ersten Film trifft Mothra 1964 auf Tohos Monsterkönig. Trotz der gewohnt reißerischen Plakate und dem angekündigten Monsterclash erzählt Godzilla und die Urweltraupen über weite Strecken hinweg eine sehr menschliche Geschichte. Dr. Rolf Giesen schreibt dazu in seinem Buch “Godzilla, Gamera, Gappa – Die Geschichte der japanischen Monsterfilme” (S. 54/55; Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag):

In Fankreisen gilt dieser Film als Höhepunkt der ersten GODZILLA-Staffel[…]” und weiter “Selbst das menschliche Drama in Shinichi Sekizawas Drehbuch hält der Monsterschlacht stand. Hervorragend Yoshifumi Tajima als geldgieriger Impresario Kumayama, der [Mothras], nach einem Sturm in Japan, gestrandetes Riesenei ausstellen will, und Kenji Sahara als sein geldgieriger Hintermann Jiro Torahatta.

Obwohl das Konzept Mothra beim Publikum gut ankommt, wird es zugunsten des Godzilla-Franchises immer wieder gebeugt. Die Figur selbst wird in den folgenden Produktionen Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah, Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (a.k.a. Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer) und Frankenstein und die Monster aus dem All mehr oder weniger verramscht. Es muss sich halbherzig als Weggefährte Godzillas den Bildschirm mit anderen Monstren teilen. Auch die Mini-Priesterinnen tauchen 1966 und 1968 nicht mehr auf.

Was hat Toho mit der Figur noch vor? Und was sind Cosmos, Elias und Sobijin? Antworten gibt es auf der nächsten Seite.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News