Seit gut 10 Jahren ist Mark Ruffalo ein Name im Filmgeschäft, doch nur wenige wissen, dass er bereits lange vorher versuchte, einen Fuß in die Tür von Hollywood zu bekommen. Mark Ruffalo trat in vielen kleinen Bühnenstücken auf und verdiente sich als Kellner in den besten Restaurants von Los Angeles das Geld zum Leben. Dort traf er auf viele Filmgrößen, die ihm aber nie eines Blickes würdigten.
Im Jahr 2000 bekam Mark Ruffalo dann aber doch das Glück zu spüren, als er für die Rolle des Terry in You Can Count on Me gecastet wurde. Der Film wurde hochgelobt und Mark Ruffalo konnte einige Preise mit nach Hause nehmen. Damit war der Bann gebrochen und die Filmwelt hatte sich für ihn geöffnet. Mark Ruffalo sieht sich seitdem mit Vergnügen in den verschiedensten Rollen, so zum Beispiel als Detective im Serienkiller-Film Zodiac – Die Spur des Killers, als Arzt in der Bestseller-Verfilmung Die Stadt der Blinden oder als Retter eines weiblichen Geistes in Solange du da bist.
Sein Ruf als “Frauenversteher” und “Feminist”, wie die auf frauenfreundliche Filme gepolte Regisseurin Jane Campion (Portrait of a Lady) über Mark Ruffalo sagte, verhilft ihm auch zu Rollen, in denen er den gefühlsbetonten Mann spielt. In der romantischen Komödie Solange du da bist erwirbt der Architekt David ein neues Appartement, um dann festzustellen, dass schon jemand darin wohnt: Der Geist einer jungen, hübschen Frau. Mark Ruffalo mimt den leicht knautschgesichtigen, liebenswerten David, dem seine braunen Augen und der verwuschelte Lockenkopf zu einem Gesicht verhelfen, dass den Frauen ein ständiges “süüüß” entlockt. Seine zuerst etwas unbeholfene Art legt er im Laufe des Filmes ab, um das Problem fest anzupacken und es auf seine Weise zu lösen. Ein Mann, wie ihn sich Frauen wünschen, stark und trotzdem dazu imstande, seine Gefühle zu zeigen.
Dass Mark Ruffalo neben den etwas seichteren Liebesgeschichten, in denen er sicher nicht die komplette Bandbreite seines Könnens abrufen muss, auch als Charakterdarsteller angesehen ist, beweist er in Ein einziger Augenblick. Dabei handelt es sich um ein emotionales Drama, das leider ein wenig untergegangen ist. Mark Ruffalo spielt den Anwalt Dwight Arno, der eines nachts nicht ganz bei der Sache ist und einen 10jährigen Jungen tot fährt. In seiner Panik flüchtet er vom Unfallort und wird danach von seinen Schuldgefühlen gequält.
Mark Ruffalo lässt den Zuschauer an seinem Leid, den dieses Unglück hervorgerufen hat, teilhaben und wir werden Zeuge von seinem stetigen Verfall. Sein Schauspiel geht unter die Haut, nimmt seine Schuld doch selbstzerstörerische Züge an. Was ihn an dieser Situation am meisten belastet ist, dass er alles mit sich selbst ausmachen muss. Mehrmals macht er den Versuch, sich zu stellen, denn die alles erdrückende Schuld ist nicht auszuhalten. Doch etwas hält ihn zurück: Die Angst, seinen kleinen Sohn, der bei der Mutter lebt, dann nicht mehr sehen zu können. Und so ist seine Strafe das quälende Gewissen, dass er einem anderen Mann den gleichaltrigen Sohn genommen hat. Bis zum spannenden Finale des Filmes weiß Mark Ruffalo sein Schauspiel so gut einzusetzen, dass er dem Zuschauer nicht etwa Hass gegenüber seiner Person entlockt, sondern tatsächlich Mitleid.
Ganz anders und weit weg vom Drama entfaltet sich Mark Ruffalo in seinem aktuellen Film, dem warmherzigen und leichtfüßigen The Kids Are All Right. Er spielt Paul, den charmanten Besitzer eines angesagten Bio-Restaurants, der dem lesbischen Paar Nic und Jules per Samenspende zu Kindern verhilft und 18 Jahre später eine Affäre mit Jules anfängt. Mark Ruffalo wird von Kritikern als “Sympathieträger” und “hervorragend besetzt” bezeichnet.
Mark Ruffalo ist ab dem 18. November in The Kids Are All Right zu sehen.
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