Kick-Ass macht die Nerds zu Helden

26.03.2010 - 14:00 Uhr
Kick-Ass
Universal Pictures
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Nerds finden wir nicht nur in der moviepilot-Redaktion, sondern, nicht erst seit McLovin in Superbad, auch in Filmen. Im besten Falle sind sie sogar mehr als nur eine witzige Nebenfigur. Wir präsentieren euch die besten Filme, die ein Herz für Nerds haben.

Der Nerd ist seit Jahren eine beliebte Figur in Hollywood-Filmen. Schrulliger, aber intelligenter Außenseiter mit (scheinbar) ungewöhnlichen Interessen – so könnten wir den Begriff „Nerd“ umschreiben. Nerds sind anders, irritieren die Menschen in ihrem Umfeld und fühlen sich in Gesellschaft oft wie der „fish out of water“, also wie ein Fremdkörper, der nie so ganz dazugehört. Neben Filmen, in denen Nerds als lustige Nebenfigur auftauchen, die vor allem Gegenstand von Spott ist, und solchen wie Loser – Auch Verlierer haben Glück, in denen Nerds zwar die Helden sind, aber erst glücklich werden, nachdem sie eine Wandlung zum „normalen“ Teenager durchgemacht haben, gibt es auch einige Filme, die das Nerd-Sein feiern und ihre Helden als zwar merkwürdige, aber liebenswerte Charaktere darstellen.

Ein solcher Film ist zum Beispiel die kommende Superhelden-Parodie Kick-Ass. Hauptcharakter Dave Lizewski ist ein Nerd, wie er im Buche steht: Wenige Freunde, kein Erfolg bei Mädchen und extreme Begeisterung für Comics. Diese geht so weit, dass Dave beschließt, selbst ein Superheld zu werden und unter dem Namen Kick-Ass Verbrecher bekämpft. Zunächst hat er damit nur mäßigen Erfolg, doch nach ausreichendem Training wird Kick-Ass tatsächlich eine Art Superheld – ohne dabei zu einer völlig anderen Person zu werden. Kick-Ass ist also nicht nur eine Parodie auf klassische Superhelden-Comics, sondern auch ein Film über Nerds, die ihre Leidenschaft bis zum Äußersten ausleben. In einer Nebenrolle ist außerdem Christopher Mintz-Plasse zu sehen, der in Superbad als McLovin einen der lustigsten Nerds der Filmgeschichte verkörperte, ohne zur reinen Karikatur zu werden.

Die Comic-Fans haben es auch Kevin Smith angetan. Nicht nur in seinem besten Film, der Liebeskomödie Chasing Amy, sondern auch in Mallrats machte er sie zu seinen Helden. Ihre Leidenschaft für Comics wird hier aber nicht, wie in vielen anderen Filmen, lächerlich gemacht, sondern ist schlicht ein Charakterzug, ein besonderes Interesse seiner Figuren. Spätestens, wenn in Mallrats Stan Lee dem Protagonisten Brodie anhand von Comic-Metaphern eine Lektion in Sachen Liebe erteilt, wird der Film zu einem Muss für Nerds und Comic-Fans.

Doch nicht jeder Nerd wird zum Superheld oder wird von einem seiner Helden über Beziehungen aufgeklärt: Oft haben Nerds, besonders in der Schulzeit, nichts zu lachen. Ein Mann für alle Unfälle (Drillbit Taylor) ist allein deshalb großartig, weil sich wohl unzählige Nerds mit den Hauptfiguren identifizieren: Der Film erzählt von drei Schüler, die in ihrem ersten High School Jahr von einem älteren Schüler schikaniert werden – nicht wenige hätten wohl in ihrer Schulzeit am liebsten wie die Protagonisten einen Leibwächter engagiert, der mit den Bullys abrechnen soll. Ein Mann für alle Unfälle ist eine äußerst amüsante Highschool-Komödie mit viel Herz für ihre Protagonisten – kein Wunder, bedenken wir, dass Superbad -Autor Seth Rogen basierend auf einer Idee von Altmeister John Hughes das Drehbuch schrieb.

Ähnlich geht es William Miller in Almost Famous – Fast berühmt. Zwei Jahre jünger als seine Mitschüler und damit auch körperlich noch nicht ganz so weit wie sie, ist er in der Schule ein Außenseiter und gilt sicher nicht als Gewinner. Das alles ändert sich, als er einem bekannten Musikjournalisten seine Textproben schickt und so die Gelegenheit bekommt, die Newcomer-Band Stillwater zu begleiten und einen Artikel über sie für den Rolling Stone zu schreiben. Cameron Crowe s autobiographischer Film ist nicht nur eine Liebeserklärung an die Musik, sondern auch an seinen Protagonisten, der zwar nirgendwo wirklich dazugehört, aber trotzdem seine Träume verwirklichen kann.

Der ultimative Nerd-Film ist aber Napoleon Dynamite. Jared Hess’ Debütfilm ist genau wie seine Hauptfigur: anders, schräg, ein Bisschen anstrengend und doch irgendwie liebenswert. Jared Hess und Hauptdarsteller Jon Heder haben einen Charakter geschaffen, der gleichzeitig so völlig anders und um ein vielfaches nerdiger ist als jede andere Filmfigur und trotzdem in jeder Szene seine Würde behält. Die herzzerreißende Szene auf dem Schulball und die wohl absurdeste Tanzszene der Filmgeschichte tun ihr Übriges und machen Napoleon Dynamite zu einem Fest für alle, die eine Vorliebe haben für ungewöhnliche Charaktere und Filme, die konsequent aus der Außenseiter-Perspektive erzählt werden.

Wer von all dem nicht genug bekommen kann, sollte am 22. April ins Kino gehen: Ab dann könnt ihr die Comic-Nerds aus Kick-Ass in Action erleben. Doch zunächst seid ihr dran: Welche sind eure Lieblingsfilme über Nerds?

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