Interview mit Robert Marciniak zur Perlmutterfarbe

07.01.2009 - 08:45 Uhr
Das Team von Die Perlmutterfarbe
Constantin Film
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NEWS» Produzent Robert Marciniak spricht über seinen neuen Film Die Perlmutterfarbe.

Was hat Sie an der Geschichte fasziniert?

Die Geschichte hat mich in meine eigene Kinderzeit zurückversetzt. Ich kannte diese Situation, dass man Mist gebaut hat und denkt ‚da komme ich schon irgendwie wieder raus’. Stattdessen wird man aber immer weiter in den Strudel hineingezogen. Der Mut, den es kostet, die Dinge wieder gerade zu rücken, die man durch seine Feigheit durcheinander gebracht hat, geht Jung und Alt gleichermaßen an – das hat mich wahnsinnig berührt.

Haben Sie Marcus H. Rosenmüller vollkommen freie Hand dabei gelassen DIE PERLMUTTERFARBE filmisch umzusetzen oder spielten die Kosten schon bei der Ideenfindung eine entscheidende Rolle?

Man darf zunächst nicht nur an die Kosten denken, dann wäre man von Anfang an gehemmt. Stattdessen geht es darum, zu überlegen: Wie kann man einen Stoff optimal umsetzen? Da muss man sich auf eine gemeinsame Vision einigen. Im Rahmen der Drehbucharbeit sagt man dann natürlich bei Szenen, die dramaturgisch nicht unbedingt notwendig sind: Kriegen wir das auch ohne hin? Aber zunächst einmal ist man völlig frei, von den Ideen her ist alles möglich.

Man sieht dem fertigen Film den großen Aufwand, der in den Bereichen Szenenbild, Ausstattung und Kostümbild betrieben wurde, deutlich an. Betrachten Sie das Ergebnis mit Stolz?

Stolz bin ich natürlich auf das Ergebnis unseres Filmes… Nach einer Vorführung hat ein Vater, der mit seinem 10jährigen Sohn anwesend war, gesagt, dass ihm Die Perlmutterfarbe sehr gefallen hat, gerade wegen den Themen “Umgang mit Wahrheit und Mitläufertum”. Er hat noch einen Sohn, mit dem wird er sich Die Perlmutterfarbe auch ansehen. Es sei ein Film, über den man im Anschluss mit seinen Kindern sprechen sollte. Das hat mich sehr gefreut.

Stand Markus Krojer als Hauptdarsteller schon in einer frühen Phase des Projekts fest?

Es war klar, dass wir für die Hauptfigur einen Schauspieler brauchen, der diese Ambivalenz darstellen kann. Alexander ist ein Mitläufer, er lässt sich verführen. Es ist aber wichtig, dass der Darsteller auch immer eine Sympathie für die Figur transportiert, so dass man weiß, der kann nicht wirklich böse sein. Und weil man seine Fähigkeiten ja bei Wer früher stirbt, ist länger tot gesehen hatte, war schnell klar, dass der Markus Krojer die Hauptrolle spielen würde.

Wie war es bei den Erwachsenen-Rollen – gab es Wunschkandidaten, die aber nicht zur Verfügung standen?

Eigentlich haben wir alle besetzt, die wir haben wollten. Man muss ja sagen, dass wir vergleichsweise wenig anzubieten hatten, weil die meisten Erwachsenenrollen wirklich sehr kleine Parts sind. Aber es sind eben auch wichtige Rollen, die alle ihre Daseinsberechtigung für den Film haben. Es mussten einfach Leute sein, die es schaffen, in den ein, zwei Szenen, die sie haben, einen Charakter aus ihrer Figur zu formen.

Copyright: Constantin Film

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