Gilmore Girls: Ein neues Jahr - Die 2. Folge im Recap

26.11.2016 - 10:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Scott Patterson, Lauren Graham und Alexis Bledel in Gilmore Girls: Ein neues Jahr
Netflix
Scott Patterson, Lauren Graham und Alexis Bledel in Gilmore Girls: Ein neues Jahr
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Der Frühling ist in Stars Hollow eingezogen und bringt ein Chilton-Alumni-Treffen, Therapie-Sitzungen und eine Stadtversammlung. Langsam kristallisiert sich dabei heraus, in welche Richtung Gilmore Girls: Ein neues Jahr gehen wird.

Das Allerwichtigste gleich als erstes: Mr. Kim existiert. Der ominöse Vater von Lane (Keiko Agena) und Ehemann von Mrs. Kim (Emily Kuroda), der in den ersten Staffeln der Gilmore Girls noch ab und an erwähnt wird, aber nie zu sehen ist, darf in "Spring" zum ersten und vermutlich letzten Mal für zwei Sekunden in die Kamera winken. Jetzt fehlt nur noch, dass in den verbleibenden zwei Folgen von Gilmore Girls: Ein neues Jahr auch Al von Al's Pancake World oder Kirks Mutter ein Gesicht bekommen. Die Macher der Serie scheinen viel im Internet über die Hoffnungen und Abneigungen der Fans recherchiert zu haben, denn neben der lang erwarteten Einführung von Mr. Kim bezieht sich die neue Folge in einer Stadtversammlung auch auf die quasi nicht vorhandene LGBT-Community in Stars Hollow: Stadtrat Taylor (Michael Winters) spricht von der geplanten Gay Parade, die nun abgesagt werden muss, da es nicht genug Homosexuelle in der Stadt gäbe. Dies war - neben dem selbst für Connecticut sehr weißen Cast - schon des öfteren an der Serie kritisiert  worden. Eine Portion Selbstironie hat den Gilmore Girls noch nie geschadet und ganz im Stil der Serie wird noch eins oben drauf gesetzt, als Taylor anmerkt, er habe auch schon in den Nachbarstädten angefragt, ob man sich einige Homosexuelle "ausleihen" könnte.

Auch in der 2. Folge des Revivals Gilmore Girls: Ein neues Jahr ist die Leitlinie wieder das Namedropping. Möglichst viele ehemalige Bekannte der Gilmore Girls tauchen in möglichst kurzer Zeit auf: Jackson (Jackson Douglas) begegnet Lorelai (Lauren Graham) auf dem Spring Food Festival, hat Sookie (Melissa McCarthy hatte wohl einen wichtigen Dreh) allerdings zu Hause gelassen. Zu Hause bei Paris (Liza Weil) trifft Rory (Alexis Bledel) auf den ehemaligen Yale Daily News-Kollegen Doyle (Danny Strong), der sich zum aufstrebenden Drehbuchautor gemausert hat und mitten in der Scheidung von Paris steckt. Plappertante Babette (Sally Struthers) und ihr Mann Morey (Ted Rooney) sitzen mit Luke und Lorelai in der Stadtversammlung und später auch im Kino, wo Kirk (Sean Gunn) seinen zweiten Kurzfilm präsentiert, diesmal natürlich mitproduziert von seiner Immer-Noch-Freundin Lulu (Rini Bell). In Chilton begegnet Paris ihrer alten Nemesis Francie (Emily Bergl). Und Luke (Scott Patterson) erhält einen überraschenden Anruf seiner Schwester Liz (Kathleen Wilhoite), die mit ihrem Mann TJ (Michael DeLuise) aus Versehen in einem Gemüse-Kult gelandet ist.

Währenddessen laufen die zwei Hauptstränge der Geschichte um Rory und Lorelai weiter: Rory pendelt immer noch zwischen London, New York und Stars Hollow. Mit Logan (Matt Czuchry) laufen die Dinge nicht rosig. Im Verlauf von "Spring" stellt sich heraus, dass es keineswegs so ist, dass Logan und Rory eine offene Beziehung führen, in der sie sich ungezwungen mit anderen Menschen treffen können. Stattdessen ist es mal wieder der Schwerenöter Logan, der eigentlich mit einer Französin namens Odette verlobt ist und dennoch seine Finger nicht von Rory lassen kann. Ein Happy End mit Logan ist so langsam nicht mehr abzusehen, denn der anfänglich recht entspannt wirkenden Rory merkt man über den Lauf der Folge mehr und mehr an, dass sie so entspannt gar nicht ist, bis sie schließlich in einem Anflug von Spontaneität ihren ersten One-Night-Stand (mit 32) hat und in alter Rory-Manier sofort Lorelai davon erzählt. Nur dass diese Gespräche sich bisher um Küssen und Händchen halten und das erste Mal drehten, nicht um bedeutungslosen Sex mit einem Mann im Wookie-Kostüm. Dass sich die Beziehung von Mutter und Tochter auf diese Weise weiter entwickelt hat, ist angenehm zu wissen, denn Lorelais Haltung gegenüber der Sexualität ihrer Tochter war mir schon immer zu prüde für eine Frau, die mit 16 Sex auf dem Balkon ihres Elternhauses hatte.

Auch jobtechnisch findet sich Rory in einer Sackgasse wieder: Ihr Buchprojekt wird abgebrochen, eine Artikelrecherche für GQ verläuft trotz Lorelais tatkräftiger Unterstützung schleppend und nicht mal den Job, der ihr seit einem Jahr quasi hinterhergeworfen wird, bekommt sie. Doch Gilmore Girls: Ein neues Jahr hat noch ein Ass im Ärmel: Auf einem Chilton-Ehemaligen-Treffen, bei dem Paris ihrer Reputation treu bleibt und einige Schülerinnen zum Weinen bringt, bietet Schulleiter Charleston (Dakin Matthews) Rory einen Job als Lehrerin an. Zu diesem Zeitpunkt lehnt sie zwar dankend ab, doch spätestens am Ende von "Spring", als Rory verzweifelt wieder zu Hause einzieht, scheint eine Karriere als Dozentin in Hartford gar nicht mehr so abwegig, auch wenn es ein resignierendes Ende für die einst so großen journalistischen Ambitionen Rorys bedeuten würde.

Lorelai hat derweil die in "Winter" angekündigte Therapie mit ihrer Mutter (Kelly Bishop) begonnen, und wie zu befürchten war, läuft es nicht gut. Nachdem Emily in der letzten Folge geradezu sensible Züge gezeigt hatte, ist sie ein Vierteljahr später wieder ganz sie selbst, straft Lorelai mit einer Mischung aus Schweigen und Vorwürfen und stürzt sich auf Richards (Edward Herrmann) alten Plan, Lukes Diner als Kette zu vermarkten. Als sie schließlich die Sitzungen beendet, bleibt Lorelai, denn die hat zur Zeit so einiges zu verarbeiten. Neben dem Tod ihres Vaters, der der eigentliche Grund für die Mutter-Tochter-Therapie war, beginnt Lorelai an ihrer Beziehung zu Luke zu zweifeln. Der scheint recht glücklich mit allem, wie es ist, und sperrt sich gegen jede Form von Veränderung, während Lorelai, von ihrer Mutter angestoßen, über den fehlenden Ring an ihrem Finger nachdenkt.

Lieblingszitat:

Rory sitzt in einer Besprechung mit der exzentrischen Frau, deren Biografie sie schreiben soll. Die regt sich über das Wetter in London auf: "It's like Winter is Hitler and my skin is Poland."



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