Doom Patrol auf Amazon ist die seltsamste Superhelden-Serie des Jahres

07.10.2019 - 08:50 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Doom PatrolDC Universe
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Doom Patrol ist die abgedrehteste Comicadaption des Jahres. Wenn euch singende Pferde und Nazi-Puppen nicht abschrecken, dürft ihr das Titans Spin-off nicht verpassen, das nun bei Amazon erschienen ist.

Nach dem Erfolg der brutalen Superhelden-Serie Titans haben DC-Fans bereits sehnsüchtig auf das Spin-off Doom Patrol gewartet, das mit etwas Verzögerung nun auch in Deutschland bei Amazon Prime Video gestartet ist. Doch niemand konnte damit rechnen, dass Doom Patrol nicht nur Titans übertrumpft, sondern mit totalem Wahnsinn zu einer der besten Serien des Jahres 2019 werden würde.

Wer waren die Titans? Doom Patrol drück den Reboot-Knopf

Ihr habt Titans noch nicht gesehen? Kein Problem, denn nach dem Auftritt der ungewöhnlichen Heldentruppe in einem Backdoor-Piloten, wird in Doom Patrol direkt der Reboot-Knopf gedrückt und die Geschichte noch mal von vorn begonnen. Aber worum geht es überhaupt in Doom Patrol?

Kurz gefasst: Doom Patrol erzählt die Geschichte einer Gruppe von Ausgestoßenen, die von der Welt abgeschottet in der Villa des Wissenschaftlers Niles Caulder (Timothy Dalton) leben. Als dieser entführt wird, müssen sie den Schutz ihres Heimes verlassen und in eine Welt aufbrechen, die noch wahnsinniger und verrückter ist als sie selbst.

Doom Patrol, assemble!

Da der Gruppe um Crazy Jane, Elasti-Girl, Negative Man und Robotman allerdings die Kompetenz zum Heldsein fehlt, erhalten sie nötige Hilfestellung vom angehenden Superhelden Cyborg, der später einmal Teil der Justice League werden will und mit der Doom Patrol schon mal üben möchte.

Das klingt jetzt nicht besonders verrückt? Dann passt mal auf.

Doom Patrol und der ganz (un)normale Wahnsinn

Doom Patrol ist mit Abstand die seltsamste Serie des Jahres. Das fängt schon damit an, dass der Bösewicht Mr. Nobody (Alan Tudyk) in bester Deadpool-Manier ständig das Geschehen aus dem Off kommentiert und uns immer mal wieder daran erinnert, dass wir gerade eine Serie schauen. Ja, er darf sogar mit Doom Patrol-Merch bekleidet meta-mäßig über dramaturgische Schwächen der Handlung meckern.

Der Spaßfaktor steht bei Doom Patrol ganz oben, denn die Serie suhlt sich geradezu in ihrer eigenen Verschrobenheit, sodass ihr euch von Folge zu Folge fragt, wie das noch zu toppen ist. Und glaubt mir, ein Bartjäger, der Personen aufspüren kann, indem er deren Körperhaare lutscht, gehört noch zu den "normalen" Besonderheiten in Doom Patrol.

Hier ein paar Highlights aus dem Kuriositätenkabinett der Doom Patrol:

  • Eine Nazi-Puppen-Show
  • Ein singender, blauer Pferdekopf
  • Eine Drag-Show mit Musicaleinlage
  • Die nach Rache dürstende Maus Admiral Whiskers
  • Eine sprechende Kakerlake mit Weltherrschaftsabsichten
  • Die genderqueere Straße (!) namens Danny
  • Eine Armee von Ärschen auf zwei Beinen
  • Ein Massenorgasmus für alle Charaktere

Fans des MCUs und der Avengers müssen jetzt ganz stark sein, denn Doom Patrol teilt ein paar ordentliche Seitenhiebe aus, wenn bereits am Ende der 1. Folge eine ganze Stadt à la Thanos' Schnipser ausradiert wird.

Fürchtet euch vor dem Thanos-Auge in Doom Patrol

Nur löst diese sich nicht in Luft aus, sondern verschwindet im Anus eines magischen Esels - das passiert wirklich! Wenn einige Folgen später ein überdimensionales Auge auch noch Menschen reihenweise zu Staub zerfallen lässt, werden erneut Erinnerungen an Thanos' grauenvolle Dezimierung wach.

Die Charaktere sind das Herz von Doom Patrol

Neben all dem abgedrehten Humor besitzt die 1. Staffel von Doom Patrol jedoch auch einen starken emotionalen Kern, der die Serie erdet und greifbar macht. Die einzelnen Mitglieder der Doom Patrol haben alle ihren Schmerz, der uns mit ihnen mitfühlen lässt. Wer hätte geglaubt, dass eine wandelnde Blechbüchse mit Brendan Frasers Stimme so eine dramatische Figur sein kann?

Ob die vergessene Diva Rita (April Bowlby), der ungeoutete Kampfpilot Larry (Matt Bomer) oder die in 64 Persönlichkeiten gespaltene Jane (Diane Guerrero): jede Figur der Doom Patrol hat eine eigene herzergreifende und tragische Geschichte zu erzählen.

Herzergreifende Momente in Doom Patrol

So dürfen wir sogar eine ganze Episode lang in nur Janes Kopf verbringen und dort all ihre verschiedenen Persönlichkeiten kennen lernen - Split und Glass erblassen vor Neid. Einzig die Figur von Cyborg (Joivan Wade) fällt im Vergleich mit seinen Kollegen etwas ab und hat nicht viel mehr zu erzählen, als vom jungen Mann, der sich von seinem Vater emanzipieren will.

Wenn ich etwas an Doom Patrol zu kritisieren hätte, dann wäre es nur die Länge der Staffel, die in ihren 15 Episoden ein paar Filler-Episoden zu viel enthält. Aber auch das wird natürlich auf charmante Meta-Art von der Serie selbst kritisiert. Doom Patrol ist einfach zu gut zu uns.

Die 1. Staffel von Doom Patrol umfasst 15 Episoden, die am 07.10.2019 bei Amazon Prime Video erschienen sind. Als Grundlage für diesen Seriencheck diente die komplette 1. Staffel.

Werdet ihr euch Doom Patrol auf Amazon Prime anschauen?

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