Die schöne Catherine Deneuve wird heute 65.

22.10.2008 - 09:30 Uhr
Catherine Deneuve in Family Hero
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Sie ist die Grande Dame des französischen Films und ließ sich nie auf ein Stereotyp festgelegt.

Catherine Deneuve gehört zu den großen Darstellerinnen des französischen Films. Der Regisseur Francois Truffaut, der sie mehrmals in seinen Filmen besetzt, sagt über sie: “Sie ist so schön, dass ein Film, in dem sie spielt, auch ohne Geschichte auskommt.” 1986 wird ihr Gesicht ausgewählt als Modell für das Konterfei der “Marianne”, dem Symbol der Grande Nation. Aber die blonde Schauspielerin allein auf ihre Schönheit zu reduzieren wäre verfehlt: Mit einer starken Persönlichkeit, Klugheit und einer Fülle von Ausdrucksmittel hat sie es über drei Jahrzehnte geschafft, auf kein Stereotyp festgelegt zu werden.

Ihre erste große Rolle erhält sie von dem Regisseur Roger Vadim in dem Film Laster und Tugend (1962). Mit einem Schlag wird die junge Schauspielerin bekannt. Ein Jahr später wird sie in dem Klassiker DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG (1963) von Jacques Demy besetzt. Sie spielt ein junges Mädchen, dass sich hoffnungslos in einen Tankwart verliebt. Der schwängert sie, zieht in den Krieg, schreibt ihr einen unverbindlichen Brief und treibt sie in eine lieblose Ehe mit einem anderen Mann. Damit wird Catherine Deneuve zum Schauspiel-Star im jungen französischen Kino der 1960er Jahre.

Viele berühmte Regisseure nutzen die Unkonventionalität der Catherine Deneuve bei der Auswahl ihrer Filme. Sie lässt sich nicht auf ein Genre oder ein Stereotyp festlegen, ob Thriller, Musical, Melodram oder Komödie – fast jedem Filme gibt sie durch ihre Leinwandpräsenz eine eigene Note. In Roman Polanski s Psychothriller Ekel (1965) spielt die Schauspielerin eine junge Schizophrene. Sie arbeitet mit Luis Bunuel in der doppeldeutigen Inszenierung SCHÖNE DES TAGES (1967) zusammen und spielt eine masochistisch-unkeusche Hausfrau, die heimlich als Prostituierte arbeitet. Der Regisseur Francois Truffaut trägt mit dazu bei, dass die Schauspielerin neben Eleganz und Schönheit auch immer ein Hauch Geheimnis behält, der Gefahr bedeuten kann.

Zu ihrem größten Erfolg zählt das Meisterwerk DIE LETZTE METRO (1980) von Francois Truffaut. Für ihre Darstellung der Marion Steiner, die ihren jüdischen Ehemann unter der Bühne versteckt und mit seiner Hilfe ein Stück inszeniert, erhält sie den “César” als Beste französische Schauspielerin. Eine Oscar-Nominierung wird der Schauspielerin 1992 zugesprochen. In dem Film Indochina (1992) von Regis Wargnier spielt sie die äußerlich kühle Eliane, die sich gegen französische Machtansprüche im Vietnam der 1950er Jahre auflehnt.

Catherine Deneuve wird in den 1990er und im neuen Jahrtausend zur Grande Dame des französischen Kinos. Im Musical DANCER IN THE DARK (2000) von Lars von Trier spielt sie die Fabrikarbeiterin Cathy, die sich als Freundin der fast erblindeten Selma erweist. Sie brilliert im Film ICH GEH NACH HAUSE (2001) von Manuel Oliveira an der Seite des anderen französischen Stars Michel Piccoli. In dem europäischen Publikumserfolg Gunmen (2002) spielt sie die mondäne Matriarchin Gaby.

“Meine Natur ist es, eher Kino zu machen als Schauspielerin zu sein. Ich bin eine Dienerin des Films”, lautet das künstlerische Credo der Catherine Deneuve und hoffen wir, dass sie noch viele Gelegenheiten erhält, ihr wunderschönes Gesicht und ihr atemberaubendes Lächeln in den Dienst des Kinos zu stellen. Glückwunsch!

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