Es ist das Jahr 1984. In Großbritannien tut Margaret Thatcher ihr bestes, das Leben von möglichst vielen unterprivilegierten Menschen zu zerstören. Der britische Bergarbeiterstreik ist auf dem Höhepunkt und die Polizei wird mit viel Aufwand von den Städten in die Provinz verfrachtet, um die revoltierenden Arbeiter in Schach zu halten. Diese können sich in dieser schwierigen Zeit nur mithilfe von Spenden über Wasser halten.
Zur gleichen Zeit kämpfen in London die Schwulen und Lesben für ihre Rechte. Dank der AIDS-Krise sind die Vorurteile der Gesellschaft und der Regierung stärker denn je. Genau wie die Minenarbeiter gehen sie auf die Straße und kämpfen gegen Diskriminierung. Da beide Gruppen gegen einen gemeinsamen Feind kämpfen, hat der jungen Aktivist Mark (Ben Schnetzer) eine Idee: Er gründet die Organisation Lesben und Schwule für Bergarbeiter. Er will Spenden für die hungernden Bergarbeiter in einem kleinen walisischen Dorf sammeln und mobilisiert skeptische Freunde und Bekannte für seine Mission.
Pride von Regisseur Matthew Warchus reiht sich ins britische Genre der Alternative-Heritage-Filme ein, die in den Neunzigern als Antwort auf die Thatcher-Jahre und auf die trockenen Kostümfilme dieser Zeit entstanden. Filme wie Brassed Off - Mit Pauken und Trompeten, Ganz oder gar nicht, Billy Elliot - I Will Dance oder We Want Sex stellten sich auf die Seite der Arbeiter und erzählten berührende, unterhaltsame Geschichten vor einem faszinierenden politischen Hintergrund. Geschlechterverhältnisse, Sexualität und Minderheiten sind oft wichtige Themen in diesen Filmen.
Die Thematik, der Sinn für Humor und der visuelle Stil von Pride sind mit den oben genannten Filmen zu vergleichen. Außerdem kann der Film mit einem grandiosen Achtziger Jahre-Soundtrack und einer großartigen Besetzung glänzen. Hier treffen Veteranen der britischen Film- und Theaterwelt (Imelda Staunton, Bill Nighy, Paddy Considine, Dominic West) auf junge Talente (Schnetzer, George MacKay, Andrew Scott, Faye Marsay und Joseph Gilgun) und formen ein sehr starkes Ensemble.
Pride basiert auf einer wahren Geschichte und startet am 30. Oktober in den deutschen Kinos. Falls ihr noch eine weitere Empfehlung braucht, solltet ihr auf dem englischen Kritiker Phil de Semlyen hören, der auf Twitter meinte: "It's also the single greatest film to feature Imelda Staunton waving a dildo around."
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