Regisseur Toby Tobias dürfte den meisten noch kein Begriff sein, hat er sich doch bisher vor allem mit Werbefilmen, Tour- und Musikvideos für Größen wie Velvet Underground, The Rolling Stones oder Madonna beschäftigt. Mit Blood Orange hat er jetzt sein Regiedebüt in Spielfilmlänge vorgelegt und konnte dafür gleich eine handfeste Legende an Bord ziehen: Den Godfather of Punk Iggy Pop, dem seine Rolle wie auf den Leib geschrieben scheint.
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Gemeinsam mit seiner schönen, deutlich jüngeren Frau Isabelle (Kacey Clarke) hat sich der in die Jahre gekommene, langsam erblindende Rockstar Bill auf eine abgelegene Villa im spanischen Inselparadies Ibiza zurückgezogen. Die Ruhe wird gestört, als Isabelles Ex-Geliebter Lucas (Ben Lamb) auftaucht und sein Erbe zurückfordert, um das ihn die Verflossene seiner Meinung nach betrogen hat. Obwohl Bill die Situation erstmal zu entschärfen versucht und den rachsüchtigen Lucas zu einem längeren Aufenthalt in seinem luxuriösen Heim einlädt, wird bald klar, das keiner der Anwesenden auf einfache Versöhnung aus ist. Zwischen den Hausbewohnern beginnt ein gefährliches Verwirrspiel, das gewaltsam zu eskalieren droht, als die freizügige Isabelle etwas mit dem ahnungslosen Poolboy David (Antonio Magro) anfängt und das sensible Gleichgewicht in der Dreierkonstellation ins Wanken gerät.
Mit viel Selbstbewusstsein und Stilwille inszeniert Toby Tobias mit Blood Orange einen intensiven, schwül-heißen Thriller, der auf dem begrenzten Raum der Villa und des anliegenden Pools Elemente des Kammerspiels, des Film Noir und des Erotikfilms verbindet. Manchem könnte die sehr ruhige, relativ handlungsarme Gangart der ersten Hälfte missfallen, doch wer sich darauf einlässt, bekommt eine aufgeladene Atmosphäre geliefert, die sich vor allem aus der Leistung und dem Zusammenspiel der Darsteller speist. Insbesondere Iggy Pop verleiht dem gealterten Bill eine eindrucksvolle physische und psychische Präsenz, die sich in jedem stechenden Blick, jeder bedächtigen Bewegung und jedem rau ausgestoßenen Kommentar aufzeigt.
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Für Fans von Iggy Pop dürfte Blood Orange ein Muss sein, doch die cool-prickelnden Bilder und die subtile, sich bis zur Eruption steigernde Spannung dürften dieses zwar nicht makellose, aber vielversprechende Debüt auch einem größeren Publikum empfehlen. Wen das interessiert, kann sich den Film ab dem 18.08.2017 auf DVD und Blu-ray nach Hause holen.
Wen interessiert Iggy Pops Performance in Blood Orange?